Zürich: Wie die SZU ihren Linienbetrieb elektrifiziert
Die SZU ist im Zürcher Verkehrsverbund für das Busangebot in der Region Zimmerberg zuständig. Der Busbetreiber („Zimmerbergbus“) verbindet die Gemeinden am linken Zürichseeufer und im Sihltal via 25 Tages- und vier Nachtlinien. Bis 2040 will die SZU ihre gesamte Busflotte Batterie-elektrisch betreiben – und geht nun die ersten größeren Schritte, um dieses Ziel zu erreichen: Die ersten E-Busse sind bestellt und bis Ende 2026 soll auch die Depot-Infrastruktur bereitstehen.
Als Generalunternehmer für die Elektrifizierung des Busbetriebshof Rütihof in Wädenswil hat die SZU die Daimler Buses Schweiz AG engagiert. Bis Ende 2026 erstellen die Stuttgarter in diesem Zuge in den bestehenden Gebäuden des Betriebshofs mehrere Ladestationen inklusive digitalem Last- und Lademanagement. „Geplant sind in der Endausbaustufe insgesamt 43 CCS2-Ladepunkte mit einer Leistung von bis zu 150 kW pro Fahrzeug, die in die bestehende Busgarage integriert werden“, teilt Daimler Buses, wobei die Schweiz-Tochter „die Gesamtverantwortung für die komplette Ladeinfrastruktur inklusive aller Planungs-, Bau- und Installationsleistungen trägt“. Für den Busbauer ist der SZU-Auftrag bereits die vierte Depot-Elektrifizierung als Generalunternehmer in der Schweiz.
Im Mittelpunkt der Depot-Bauarbeiten steht laut Daimler Buses die notwendige Stromversorgung, die durch die Errichtung von Trafostationen mit mehreren Transformatoren und die vorhandene Mittelspannungsleitung erfolgt. Von zentraler Bedeutung sei zudem die Installation eines digitalen Last- und Lademanagementsystems von Sinos, das die Vorkonditionierung und Restreichweiten-Überwachung der eingesetzten Elektrobusse ebenso sicherstellt wie die effiziente Steuerung des Stromverbrauchs sowie die Vermeidung von Lastspitzen und Blackouts während des Ladeprozesses, heißt es. Zum Tragen kommt dieses, wenn alle Busse nahezu gleichzeitig über Nacht zwischen ein und fünf Uhr morgens aufgeladen werden sollen – aber auch tagsüber, falls viele E-Busse gleichzeitig eine Zwischenladung benötigen.
Den Wert der Auftragsvergabe in Wädenswil beziffert Daimler Buses auf rund 7,3 Millionen Schweizer Franken (ca. 7,8 Millionen Euro). Neben der Planung und Realisation der Depotladeanlage hat die SZU mit der Daimler Buses Schweiz AG auch einen Service- und Wartungsvertrag abgeschlossen, der den Betrieb der Ladeinfrastruktur über die Dauer von 15 Jahren hinweg sicherstellt.
Parallel hat die AHW Busbetriebe AG, die im Auftrag der SZU unterwegs ist, die Lieferung von 13 Batterie-elektrischen Mercedes-Benz eCitaros (Solo- und Gelenkbusse) beauftragt. Die E-Busse sind mit der neuen Batteriegeneration NMC4 ausgestattet und können über Ladeports sowohl seitlich vorn als auch am Heck aufgeladen werden („um den Ladeprozess an den einzelnen Stationen im Busdepot Rütihof möglichst flexibel gestalten zu können“). Die Auslieferungen erfolgen gestaffelt vom vierten Quartal 2026 bis zum ersten Quartal 2027. Neben Daimler Buses und AHW Busbetriebe sind in das Großprojekt rund um den Aufbau eines E-Bus-Ökosystems bei der SZU als Partner auch die EBP Schweiz, ABB E-mobility, WV Baumanagement, Impuls Bern und Sinos im Boot.
Ob und wann auch E-Busse anderer Hersteller geliefert werden, geht aus der aktuellen Mitteilung nicht hervor. Da von 43 Ladepunkten die Rede ist, dürfte die E-Flotte aber schnell anwachsen – ob nun mittels weiterer eCitaros oder anderer Marken.
daimlertruck.com
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