Nissan stoppt Pläne für US-Produktion von E-Autos
Nissan hatte geplant, ab 2028 zwei elektrische SUV-Modelle in seinem Werk in Canton im Bundesstaat Mississippi zu produzieren. Im Juli wurde dieser Zeitplan um bis zu ein Jahr nach hinten verschoben – aufgrund des erwarteten Nachfrage-Rückgangs. Der japanische Hersteller scheint nach dem Ende der US-Steuergutschrift für E-Autos nun aber nicht mehr nur von einem vorübergehenden, sondern einem längerfristigen Nachfrage-Einbruch auszugehen – und hat die Pläne vollständig auf Eis gelegt.
Bei den beiden Modellen, die in Canton gebaut werden sollten, handelt es sich um Elektro-Crossover, von denen eines unter der Marke Nissan und eines unter der Premiummarke Infiniti auf den Markt kommen sollten. Bereits im April 2025 hatte Nissen die Zeitpläne für die beiden E-Crossover PZ1K (Nissan) und PZ1J (Infiniti) auf 2028 verschoben. In diesem Zuge wurden auch zwei geplante Elektro-Limousinen – wieder eine als Nissan und eine als Infiniti – komplett verworfen, auch ein früher geplantes, kleineres E-SUV wurde nicht umgesetzt.
Statt den zunächst geplanten fünf Elektroautos wird der Nissan-Konzern nun gar kein E-Modell in den USA bauen und verkaufen. Erst kürzlich hatte der Autobauer zudem bestätigt, dass das in Japan gebaute E-SUV Ariya für den US-Markt keinen Modelljahrgang 2026 erhalten wird – für den Rest der Welt wird der Ariya weiter gebaut, in Nordamerika werden noch Lagerfahrzeuge des Jahrgangs 2025 abverkauft. Die Investition in den 2026er Jahrgang hat sich Nissan aber aufgrund der Lagerbestände und unsicheren Nachfrage gespart. Die Hintertüre für einen Modelljahrgang 2027 lassen sich die Japaner aber offen. Interne Konkurrenz durch die neuen E-Crossover hat der Ariya jetzt nicht mehr zu fürchten. Bei den E-Autos wird in den USA wohl künftig nur die neue Leaf-Generation angeboten, die aus Japan importiert wird.
Nach der Absage der E-Auto-Pläne erwägt Nissan laut japanischen Medien, ab 2028 Hybridautos in seinem US-Werk Canton zu produzieren. Details dazu sind aber noch nicht bekannt, außer dem Hinweis, dass es sich um ein Hybrid-SUV handeln soll.
Nissan steht mit einer Anpassung seiner Modellpolitik und Produktionsplanung für die USA nicht alleine da. So hatte Honda im Frühjahr 2025 die Entwicklung eines großen Elektro-SUV mit sieben Sitzen für den US-Markt gestoppt, um die dortige Marktentwicklung nach dem beschlossenen Auslaufen der US-Steuergutschrift für E-Autos abzuwarten. Und kürzlich wurde die Produktion des Acura ZDX eingestellt, einem E-SUV, das auf der Ultium-Plattform von General Motors basiert und von dem US-Autobauer im Werk Spring Hill im Auftrag von Honda gebaut wurde. Und schon im vergangenen Oktober hatte Toyota ähnliche Pläne für ein dreireihiges E-SUV aus einem seiner US-Werke vertagt, allerdings nur von Ende 2025 auf einen nicht näher definierten Zeitpunkt im kommenden Jahr.
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