Mercedes verkauft wieder mehr Elektroautos

Sechs Quartale in Folge ist der Elektroauto-Absatz von Mercedes im Jahresvergleich gesunken. Für das dritte Quartal 2025 haben die Stuttgarter jetzt wieder ein Wachstum vermeldet – unter anderem dank des neuen CLA. Und auch bei den Vans läuft es besser.

Mercedes benz cla min
Bild: Mercedes-Benz

Seit dem ersten Quartal 2024 hatte Mercedes-Benz nur noch sinkende Elektroauto-Absätze erzielt. Das ist jetzt anders: Zwischen Anfang Juli und Ende September hat der Hersteller konzernweit 51.200 BEV verkauft – das sind neun Prozent mehr als im Q3 2024 und sogar 22 Prozent mehr als im zweiten Quartal. Im laufenden Jahr hat die Mercedes-Benz Group 138.600 Elektrofahrzeuge abgesetzt, hier bleibt es aufgrund des schwachen ersten Halbjahrs bei sieben Prozent Minus.

Im Pkw-Geschäft, also bei Mercedes-Benz Cars, stehen 42.600 BEV in der Quartalsbilanz. Auch hier sind das 22 Prozent Wachstum zum zweiten Quartal, aber das selbe Niveau wie im Vorjahr: Für das dritte Quartal 2024 hatte Mercedes-Benz Cars 42.500 E-Autos gemeldet. Damals war es auf Jahressicht ein Rückgang um fast ein Drittel, jetzt immerhin ein stabiles Ergebnis. Aber auch hier bleibt Mercedes im laufenden Jahr unter dem Vorjahr: 118.400 elektrische Mercedes-Autos bedeuten einen Rückgang um 13 Prozent.

Damit bleiben in der Pkw-Sparte die Plug-in-Hybride stärker als die reinen E-Autos. Mercedes weist in der Mitteilung offiziell nur die „xEV“ aus, unter diesem Label fasst Mercedes BEV und PHEV zusammen – der Absatz der Plug-in-Hybride lässt sich mit den bekannten E-Auto-Zahlen einfach errechnen, es waren 53.700 Einheiten im dritten Quartal.

Über alle Antriebsarten hinweg ist der Mercedes-Absatz um drei Prozent auf 441.500 Fahrzeuge im Quartal gesunken. Das heißt, dass die 42.600 E-Autos einer Elektro-Quote von 9,6 Prozent entsprechen. Das ist zwar besser als die 7,9 Prozent im Q3 2024, aber Mercedes muss sich immer noch steigern, um die CO2-Flottenziele zu erreichen. „Das Marktumfeld und die Zölle“ hätten sich auf den Absatz in den USA und China ausgewirkt.

Q3 2025Delta (in %)Q1-Q3 2025Delta (in %)
Mercedes-Benz Group525.300-121.601.600-9
– davon BEVs51.200+9138.600-7
Mercedes-Benz Cars441.500-121.341.400-8
– davon BEVs42.6000118.400-13
– davon xEVs96.300+10277.100+4
Mercedes-Benz Vans83.800-10260.200-13
– davon eVans8.600+2520.200+61

Bei der Aufschlüsselung nach den Segmenten und Märkten unterscheidet Mercedes aber nicht nach den Antriebsarten – hier sind also keine Aussagen zur Entwicklung des Elektro-Absatzes möglich. Dennoch liefert das Unternehmen eine Erklärung für die aktuell wieder positive Entwicklung: „Die Verkäufe vollelektrischer Pkw und Vans sind dank des neuen elektrischen CLA und der erhöhten Verfügbarkeit von elektrischen Vans um 9% gegenüber dem Vorjahr und um 22% gegenüber dem Vorquartal gestiegen“, teilt das Unternehmen mit.

„Insgesamt sehen wir weiterhin eine gute Nachfrage nach unseren Top-End-Fahrzeugen und erhalten außerdem weiterhin exzellentes Feedback für den elektrischen CLA. Das neue Modell hat zu einem Wachstum bei den Elektrofahrzeugen um 22% gegenüber dem Vorquartal geführt“, sagt auch Vertriebsvorstand Mathias Geisen. „Das beweist: Unsere neuen Produkte entfachen Begeisterung und legen damit den Grundstein für Absatzwachstum in der Zukunft.“

Mit dem neuen, elektrischen GLC, der auf der IAA Mobility im September vorgestellt wurde, will Mercedes ab Anfang 2026 nachlegen. Auch der elektrische CLA Shooting Brake, eine elektrische C-Klasse und weitere SUV-Modelle mit der CLA-Technik (die Nachfolger des EQA und EQB werden dann ebenfalls unter den Modellbezeichnungen GLA und GLB verkauft) sollen im Laufe des kommenden Jahres auf den Markt kommen.

Bei der Van-Sparte war der Gesamtabsatz von 83.800 Fahrzeugen ebenfalls rückläufig, hier um zehn Prozent. Die Verkäufe der elektrischen Vans haben aber um 25 Prozent zum Q2 bzw. sogar 96 Prozent zum Q3 2024 auf 8.600 Einheiten zugelegt. „In Europa machten Elektrofahrzeuge erfreuliche 14% unseres Absatzes im dritten Quartal aus. Dies zeigt, dass unser Angebot an elektrischen Vans bei unseren Kunden zunehmend Anklang findet“, sagt Sagree Sardien, Leiterin Mercedes-Benz Vans Sales & Marketing.

Seit Jahresbeginn hat Mercedes-Benz Vans 260.200 Einheiten verkauft, darunter 20.200 Elektro-Vans. „Dies entspricht einem Anstieg von 61% an verkauften eVans gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres und spiegelt die wachsende Begeisterung für das Portfolio an elektrischen Vans wider“, so das Unternehmen. Aber auch bei den Vans wird bei den Elektro-Verkäufen nicht genauer nach den Segmenten (Small Vans, Midsize Vams und Large Vans) sowie den unterschiedlichen Zielgruppen der Privat- und Gewerbekunden unterschieden.

mercedes-benz.com

7 Kommentare

zu „Mercedes verkauft wieder mehr Elektroautos“
Holger K.
07.10.2025 um 17:28
Ich bin mir sehr sicher dass die neue Generation an Mercedes E-Autos (alle mit 800V) auch langfristig die Trendwende bringt. Natürlich sind die Verkaufszahlen in letzter Zeit gesunken, niemand kauft gerne ein Auto, das kurz vor der Ablösung steht. Der Sprung von den EQ-Modellen zu den kommenden 800V-Modellen ist gigantisch.
Frank
08.10.2025 um 10:26
Wenn 800V, dann bitte aber auch richtig. Aktuelle CLAs können nicht an 400 V Chargern (Das sind recht viele) geladen werden. Wer denkt sich so einen Unfug aus. BiDi großspurig angekündigt geht auch nicht. Erst ab Modelljahr 2026 soll Abhilfe geschaffen werden. Mercedestypisch wahrscheinlich aufpreispflichtig. Mehr bezahlen für die Möglichkeit langsamer zu laden, an den Gedanken muss ich mich erst noch gewöhnen. Das Irre ist, im gleichen Verkaufsraum steht der Smart #5. Der hat in Punkto Laden eigentlich alles richtig gemacht. 800 Volt geht, 400 V geht auch, AC mit 22KW 3 Phasig auch. Was ist mit "Das Beste oder Nichts". Einfach mal 20 Minuten länger nachgedacht. Der CLA könnte ein Wendepunkt werden, es wäre Schade, wenn durch solche Blackouts der Konstrukteure, das vermasselt wird. Sollten aber die Kosten- und Erbsenzähler das zu verantworten haben, möchte ich mich in aller Form bei den Konstrukteuren um Entschuldigung bitten.
Holger K.
08.10.2025 um 17:11
In Deutschland gibt es mehr als genug 800V-Säulen. Nur die Tesla Supercharger haben sich technisch nicht mehr weiter entwickelt und sind bei 400 V stehen geblieben. Das ist verkraftbar. Das bidirektionales Laden erst nächstes Jahr kommt, ist auch nicht so schlimm, da das in Deutschland noch gar nicht richtig möglich ist. Und der Smart #5 ist 10.000 € günstiger, aber auch deutlich schlechter. Ich denke nicht, dass ein Mercedes Kunde zum hässlichen Smart Riesen-SUV greift. Der Smart hat deutlich weniger Reichweite und lädt weniger Kilometer in 10 Minuten wieder auf.
Frank
09.10.2025 um 14:07
Seit 2014 ist Bidi genormt möglich(V2H). Was hier solange dauert sind alle Bedenkenträger zufrieden zu stellen, das sie an V2G nicht verdiensttechnisch außen vor bleiben. Der Einzige der den kleinsten wirtschaftlichen Vorteil genießen soll, ist der Kunde, der den ganz Quatsch bezahlen soll. Den Fetisch mit der Nachladegeschwindigkeit erschließt sich mir auch nicht. Im Autoquartett sicherlich etwas mit dem man auftrumpfen kann. Aber besteht das ganze Land nur aus Vertretern, die mit dem Auto 1000Km am Tag abspulen müssen? Bei mir stöpsle ich mein Auto nach der Arbeit an die Steckdose. Selbst die miesesten Ladegeräte schaffen das über Nacht. Sollte es einmal weiterweg gehen, bin ich wahrscheinlich im Urlaub/ Freizeit. Und da ist ja bekanntlich der Weg das Ziel. Am Supercharger brauche ich 20 min.(V3, V4 konnte ich noch nicht probieren)
davi0815
08.10.2025 um 08:22
800V--- der Heiland. Auf nix anderes kommt es an! Wie viel Volt sind es denn jetzt? 496, 557, 637 der 875? Alles heißt 800V.
EdgarW
08.10.2025 um 11:43
Die Spannung ist einigermaßen egal, es wird heutzutage bei einem hochwertigen BEV jedoch erwartet, dass die 10-80 Zeit maximal im unteren 20-Minuten-Bereich liegt. Das ist bei 118 kWh mit 400V-Systemen jedoch nicht zu machen. Es sollten dafür schon deutlich oberhalb 600V sein, zumindest, wenn man 500A nicht überschreiten möchte.
erFahrer
08.10.2025 um 08:02
Sehr gut, trotz des umstrittenen Vorstand, lässt sich auch der MB-Kundenkreis vom BEV überzeugen. Schade dass MB das Musk-Bashing anscheinend kaum für eigene Verkäufe nutzen konnte. Der Elektrotruck-und Stadtbus Absatz der ja ein vielfaches relevanter ist, was das Nicht-verbrennen von Diesel betrifft, wäre noch interessant. Hoffe das Unternehme schafft die Transformation noch rechtzeitig .

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