Vulcan liefert Lithium an Glencore-Tochter
Die verbindliche Vereinbarung hat eine Laufzeit von acht Jahren und umfasst die Lieferung von insgesamt 36.000 bis 44.000 Tonnen LHM an Glencore – die jährlichen Liefermengen sind also nicht bekannt, fallen aber deutlich geringer aus. Sie zählt damit noch zu der ersten Projektphase „Lionheart“. „Damit reiht sich das Unternehmen neben Stellantis, Umicore und LG Energy Solution in die Gruppe der Lithium-Abnahmepartner für Vulcans erste Projektphase ein und stellt die letzte erforderliche Abnahmevereinbarung für die Finalisierung der Projektfinanzierung des Lionheart-Projekts dar“, teilt Vulcan Energy mit.
Im Rahmen des Lionheart-Projekts strebt Vulcan die Herstellung von 24.000 Tonnen LHM pro Jahr an. Das soll für etwa 500.000 E-Auto-Batterien reichen. Mit der Abnahme von 36.000 bis 44.000 Tonnen LHM zählt Glencore zu den drei größten Vulcan-Kunden. Bei dem 2022 unterschriebenen Vertrag mit LG Energy Solution ist die Menge mit 41.000 bis 50.000 Tonnen etwas höher, der mit Abstand größte Kunde ist aber der Autobauer Stellantis, der sich Ende 2021 schon 81.000 bis 99.000 Tonnen Lithiumhydroxid gesichert hatte. Der ebenfalls 2021 unterzeichnete Vertrag mit Umicore sieht die Lieferung von 28.000 bis 42.000 Tonnen vor.
Sollten alle vier Großverträge am oberen Ende der vereinbarten Spanne landen, würde das einem Gesamtvolumen von 235.000 LHM entsprechen – und damit der Produktion von zehn Jahren, wenn Vulcan Energy die angepeilten 24.000 Tonnen pro Jahr zuverlässig erreichen kann.
Aktuell läuft bei Vulcan Energy aber noch der Pilotbetrieb: Mitte Januar 2025 hatte das Unternehmen in seiner Zentralen Lithiumelektrolyse-Optimierungsanlage (CLEOP) in Frankfurt-Höchst erstmals Lithiumhydroxidmonohydrat in Batteriequalität hergestellt – laut dem Unternehmen war das die erste Produktion von batterietauglichem LHM, die von der Gewinnung des Rohmaterials bis zur Verarbeitung zum Endprodukt vollständig in Europa stattfand. Das Vorprodukt, hochreines Lithiumchlorid-Konzentrat, wird in Vulcans erster Lithiumextraktions-Optimierungsanlage (LEOP) in Landau aus dem Thermalwasser des Oberrheingrabens herausgefiltert, um später in der CLEOP in Frankfurt-Höchst zu Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) weiterverarbeitet zu werden.
Diese Pilotanlagen reichen für die 24.000 Tonnen Jahresproduktion des Lionheart-Projekts aber nicht aus – sowohl die LEOP als auch CLEOP sind im Maßstab 1:50 ausgelegt. Die kommerzielle Anlage zur LHM-Herstellung soll ebenfalls in Frankfurt-Höchst entstehen, um September hatte Vulcan hierfür die Baubewilligung erhalten. Das Finanzierungspaket für das Lionheart-Projekt soll im vierten Quartal 2025 abgeschlossen werden, damit anschließend der Bau der kommerziellen Anlagen beginnen könne, wie das Unternehmen betont.
„Wir freuen über den Beginn einer langfristigen Partnerschaft mit Glencore. Mit dieser Vereinbarung hat Vulcan nun eine ausgewogene Mischung von Abnahmepartnern für die erste Projektphase erreicht: einen Automobilhersteller, einen Batteriezellenproduzenten, einen Kathodenhersteller und einen Rohstoffhändler – alle mit starkem europäischem Fokus“, sagt Cris Moreno, Managing Director und CEO von Vulcan Energy. „Die Vereinbarung bietet Vulcan zudem die Flexibilität, künftig weitere europäische Kunden einzubinden und gleichzeitig von Glencores Marktexpertise zu profitieren – ein klarer Mehrwert für Vulcan.“
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