Neues Flaggschiff-SUV: China-Premiere für den Leapmotor D19

Das über fünf Meter lange Oberklasse-SUV bietet bis zu 540 kW, eine 1.000-Volt-Architektur und eine neuartige CATL-Batterie, die LFP- und NMC-Materialien in einer Zelle kombiniert. Außerdem hat der D19 als erstes Serienauto einen Sauerstoffgenerator an Bord.

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Bild: Leapmotor

In Europa möchte der chinesische Stellantis-Partner Leapmotor vor allem mit günstigen Elektro-Modellen Marktanteile erobern – der Kleinwagen T03, eines der günstigsten E-Autos Deutschlands, ist das beste Beispiel dafür. Das Mittelklasse-SUV C10 ist hierzulande aktuell das größte Modell des Herstellers.

In seinem Heimatland hat Leapmotor seine Produktpalette jetzt aber nach oben abgerundet. An der Spitze steht künftig das Flaggschiff-SUV D19, das sich mit einer Länge von 5,20 Metern und rund zwei Metern Breite in der Oberklasse positioniert. Dazu passt auch der üppige Radstand von über drei Metern.

1.000-Volt-Architektur und 540 kW Leistung

In diesem Segment herrschen in Sachen Technik ganz andere Ansprüche, die Leapmotor bei der reinen Elektroversion unter anderem mit einer 1.000-Volt-Plattform erfüllen möchte. Die üppige Batteriekapazität von 115 kWh soll nach der dortigen CLTC-Norm eine Reichweite von 720 Kilometern ermöglichen.

Die Spannung von 1.000 Volt verspricht sehr schnelle Ladevorgänge, in 15 Minuten soll genug Strom für 350 Kilometer nachgeladen werden können. Der Stromspeicher wurde von CATL entwickelt und hat eine Besonderheit: Im Inneren setzt der Batterieproduzent sowohl auf LFP-, als auch auf NMC-Materialien.

Der Allradler hat eine Systemleistung von 540 kW. Dies reicht laut dem Autobauer für eine Beschleunigung von Null auf Hundert in unter drei Sekunden. Wenn dies stimmt, würde sich das ausgewachsene SUV damit auf Supercar-Terrain bewegen.

EREV-Variante mit neuartiger CATL-Batterie

Bei den SUV-Modellen von Leapmotor ist man es ja gewohnt, dass man diese auch mit einem Range Extender bestellen kann. Dies ist auch beim vorerst größten Modell des Herstellers so. Der D19 EREV hat einen als Generator fungierenden Verbrennungsmotor unter der Haube, sowie zwei E-Aggregate, die gemeinsam eine Systemleistung von 400 kW an alle vier Räder abgeben. So dauert der Sprint von Null auf Hundert rund zwei Sekunden länger als bei der reinen E-Variante, was nicht nur an der niedrigeren Leistung, sondern auch an dem höheren Gewicht durch den Verbrennungsmotor liegen dürfte.

Im Unterboden sitzt eine 80,3 kWh große Batterie – die größte, die jemals in einem Elektrofahrzeug mit Range Extender verbaut wurde. Sie ist größer als die des aktuellen Tesla Model Y und ermöglicht nach der chinesischen Norm einen rein elektrischen Radius von 500 Kilometern. Bei dieser Variante setzt der erst vor zehn Jahren gegründete Autobauer auf 800-Volt-Technik. Der Ladehub von 30 auf 80 Prozent nimmt im Idealfall 15 Minuten in Anspruch.

Bei dem Akku des D19 EREV handelt es sich CATLs neue „Freevoy-Super-Hybrid“-Batterie, bei der der Branchengigant laut eigener Aussage erstmals eine LFP- und NMC-Chemie in einer Zelle vereint. Im Interieur von Leapmotors neuem Flaggschiff gibt es eine weitere Neuerung.

Das erste Auto mit Sauerstoffgenerator

Das SUV ist als erstes Serienauto überhaupt mit einem Sauerstoffgenerator ausgestattet, der pro Minute 8 Liter Sauerstoff produzieren kann. Das klingt aus europäischer Sicht komisch, in China liegen aktuell aber Reisen in Hochgebirge wie den Himalaya im Trend.

In Sachen Hardware setzt Leapmotor auf Dual Qualcomm-Snapdragon-8797-Chips, die eine Rechenleistung von 1.280 Tops bieten und sowohl für das Infotainmentsystem als auch die Assistenzsysteme genutzt werden. Die Auslieferungen sollen in der ersten Hälfte des kommenden Jahres starten.

Konkrete Preisangaben macht Leapmotor aktuell noch nicht. Zu einem früheren Zeitpunkt wurde aber ein Grundpreis von 300.000 Yuan, oder umgerechnet rund 36.000 Euro, anvisiert. Ob der D19 auch nach Europa kommt, ist fraglich, da er nicht unbedingt zur aktuellen Positionierung der Marke im Westen passt.

cnevpost.com, carnewschina.com

9 Kommentare

zu „Neues Flaggschiff-SUV: China-Premiere für den Leapmotor D19“
Dirk Liese
18.10.2025 um 05:10
Finde es Wahnsinn wie schnell die Chinesen die Batterien entwickeln die uns immer mehr km bescheren können. Hoffe dieses Auto hat nicht nur ein Display worüber man alles steuert sondern auch knöpfe/Schalter zb Klima usw.
Alexa
18.10.2025 um 10:28
Ich hoffe, dass er im Innenraum minimalistisch clean gehalten wird, das meiste über Sprachsteuerung oder dem Screen gesteuert wird und keine Oldschool-Tasten, Regler oder Knöpfe mehr verbaut sind.
Tuxcad
20.10.2025 um 09:24
+1 , ein schönes clean-Cockpit ohne fummelige Knöpfchen . Lenkstockhebel für Blinker / SW und ein paar Knöpfchen für Sitze und Spiegel, thats all i need.
Sven Ha
18.10.2025 um 10:17
Ich finde es sehr schade das die Chinesen nicht mit all ihren Produkten nach Europa kommen. Warum nur Kleinwagen und Midsize Segment??? Ich würde den großen kaufen...wenn ich die Wahl hätte. Die Deutschen (Europäischen) Hersteller haben den Kampf schon lange verloren und der Protektionismus der EU hilft auch nur kurzfristig.
Uwe Förster
18.10.2025 um 11:10
Super Ausstattung zu vernünftigen Preisen , die Überheblichen, Satten Deutschen Autobauer sollten sich warm anziehen !
Ulrike
18.10.2025 um 15:06
Dem kann ich nur zustimmen!
Tuxcad
20.10.2025 um 09:29
Ein Chinese der auch optisch sehr gediegen und ohne "China-Schnörkel" daher kommt! Sehr gut - die Deutschen Hersteller glauben immer noch, sie wären die größten. Die Dinosaurier waren auch mal die Größten...... Wer 15 Jahre lang blockiert und/oder pennt gehört wegen Unterlassung und Arbeitsverweigerung angeklagt liebe Manager von VW, BMW, Mercedes und Opel/Ford-Europa. Statt dessen haben die sich dicke Boni's gezahlt, fürs nichts-tun. Sowas kommt von sowas.
erFahrer
20.10.2025 um 12:21
Mit seinem extra Sauerstoff- Versorger wäre es wohl auch als Regierungsfahrzeug und für Fahrzeuo-Herstellenr-CEOs zu empfehlen - in diesen Kreisen ist die Luft wohl ebenfalls dünn ;-)
Oliver Schleyer
27.10.2025 um 11:02
720 km Reichweite nach optimistischer China. Da sieht man, dass Papierwerte keine Reichweite garantieren.

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