Mit dem nächsten Peugeot e-208 debütiert die STLA-Small-Plattform

Peugeot führt 2026 mit der zweiten Auflage des e-208 die neue "STLA-Small"-Plattform ein. Sie ermöglicht deutlich höhere Batteriekapazitäten und Reichweiten. Im Innenraum soll der Elektro-Kleinwagen betont futuristisch und luftig werden.

Peugeot e 2307styp
Bild: Peugeot

Seit der Einführung der aktuellen Generation, die seit 2019 im Handel ist, gibt es auch eine reine Elektro-Variante des Peugeot 208. Mit der kommenden Generation geht der französische Autobauer noch einen Schritt weiter und wird die dritte Auflage seines volumenstärksten Modells nur noch als reinen Stromer anbieten. Der Produktionsstart ist für Ende 2026 geplant. Dies berichtet das britische Fachmagazin Autocar.

Die Stellantis-Marke ist sich aber der Kaufzurückhaltung auf einigen Märkten bewusst und wird die Verbrenner-Varianten des aktuellen Modells parallel zum neuen e-208 für eine gewisse Zeit weiter produzieren. Wenn man dessen Elektro-Variante inkludiert, gehört der Peugeot 208 nach seinem Erzrivalen Renault Clio und dem Dacia Sandero zu den beliebtesten Kleinwagen Europas.

Der Corsa bekommt die Technik einige Monate später

Mit der Einführung der nächsten Auflage wird der 208 innerhalb seines Mutterkonzerns zu einem echten Technologieträger – als meistverkaufte B-Segment-Baureihe von Stellantis feiert mit ihm die neue““STLA Small“-Plattform ihre Serien-Premiere. Einige Monate später soll auf derselben technischen Basis der nächste Opel Corsa Electric folgen. Die beiden Technik-Brüder werden voraussichtlich wie ihre Vorgänger im spanischen Saragossa vom Band laufen.

Die neue Plattform dürfte einen großen Fortschritt darstellen – vor allem in Sachen Reichweite. Mit ihr sollen trotz der vergleichsweise kleinen Grundfläche des Fahrzeugs deutlich höhere Batteriekapazitäten möglich sein. Die technischen Eckdaten des im Sommer enthüllten Concept Cars „Opel Corsa GSE Vision Gran Turismo“ sind ein gutes Indiz dafür, was man von der neuen Architektur erwarten darf. Im Unterboden des Rennwagens steckt eine 82 kWh große Batterie, während bei den Einstiegsversionen von 37 kWh gemunkelt wird.

Die Reichweite dürfte deutlich steigen

Bei den bisherigen e-208 und Corsa Electric, die beide auf der Plattform „e-CMP“ stehen, waren 52 kWh das höchste der Gefühle. So beträgt die maximale Reichweite nach WLTP 432 Kilometer. Dank des deutlich größeren Stromspeichers dürfte die nächste Auflage des Kleinwagens bei der Norm-Reichweite die 500 Kilometer-Marke deutlich übertreffen.

Fraglich ist, ob die beiden Stellantis-Kleinwagen auch bei der Ladeleistung einen großen Schritt nach vorne machen. Im Kleinwagen-Segment sind Peak-Ladeleistungen um die 100 kW die Regel, eventuell werden Peugeot und Opel hier noch eine Schippe drauflegen. Bisher konnten die E-Modelle des Konzerns in dieser Disziplin aber nicht wirklich glänzen.

Beim aktuellen e-208 sitzt ein 115 kW-Motor unter der Fronthaube. Leistungsmäßig dürfte sich sein Nachfolger auf einem ähnlichen Niveau bewegen. Erst im vergangenen Sommer hatte Peugeot eine 206 kW (280 PS) starke GTi-Version seines Elektro-Kleinwagens aufgelegt. Voraussichtlich wird es auch bei dessen Nachfolger eine sportliche Topversion geben.

Komplett neue Cockpit-Struktur für den e-208

Mit dem Generationswechsel soll Peugeots Kleinwagen dezent wachsen. Gleichzeitig wird er auch optisch umgekrempelt. Aktuell ist der 208 nämlich eines der wenigen Peugeot-Modelle, die nicht das vom 3008 und 5008 sowie dem 308 bekannte Markengesicht tragen. Im Innenraum bahnt sich laut den Franzosen eine Revolution an. Mit dem Concept Car „Polygon“, das im November enthüllt werden soll, möchte Peugeot einen Ausblick auf die Cockpit-Struktur des kommenden 208 geben.

Der Hersteller setzt bei der Studie erstmals auf die Steer-by-Wire-Technologie – eine Premiere innerhalb des Stellantis-Konzerns. Da auf eine herkömmliche Lenksäule verzichtet werden kann, ergibt sich für die vorderen Insassen ein luftigeres Raumgefühl. Die oben auf dem Armaturenbrett platzierte Bildschirmwand kennt man in seinen Grundzügen schon vom 3008. Statt eines runden Volants sollen sowohl der Polygon als auch die Serienversion des e-208 ein rechteckiges „Lenkrad“ bekommen. Auf dieses hatte Peugeot bereits vor knapp drei Jahren mit der CES-Studie „Inception“ hingedeutet.

Momentan startet der Peugeot e-208 bei 36.525 Euro. Die Preise des Nachfolgers dürften etwas sinken und vermutlich knapp unter die 30.000 Euro-Marke rutschen, um sich an das Preisniveau der Konkurrenz anzupassen.

​​autocar.co.uk

10 Kommentare

zu „Mit dem nächsten Peugeot e-208 debütiert die STLA-Small-Plattform“
Domenico Lamberti
27.10.2025 um 12:51
as a former owner of a 2021 Corsa-E, Stellantis would have had to radaically rethink their electrical architecture to get me back in one
mppp
28.10.2025 um 19:59
yes, and the awful companion mobile app must be killed. a reset is needed on the digital side. maybe use google automotive might be rhe best solution!!!
Kurt K
01.11.2025 um 11:24
Please Note. The e-Routes Software is a very good additional Navi-System.
Micha
27.10.2025 um 17:10
"Momentan startet der Peugeot e-208 bei 24.130 Euro." Korrektur: Der e-208 startet bei rund 36k €, der genannte Preis gilt für den Verbrenner.
Alexander
27.10.2025 um 18:13
Das mit der Ladeleistung leuchtet mir nicht ganz ein: Nach meinem Verständnis liegt die geringe Ladeleistung ja auch an der Batteriegröße. Ein (wie hier avisiert) um 50% größerer Akku könnte ja erstmal auch bis zu 50% mehr Ladeleistung ab (also hier theoretisch 150 kW). Oder liegt das an der Ladeelektronik, die bei der höheren Ladeleistung soviel teurer würde?Beispiel Kia EV3: Beim 58 kWh-Akku werden 100 kW geboten, beim 81 kWh-Akku (40% mehr) sind es 128 kW.
Hassim
27.10.2025 um 23:54
Die "Ladeelektronik" wird bei höheren DC-Ladeleistungen nicht teurer, abgesehen von größeren Kabelquerschnitten. Die "Ladeelektronik" befindet sich beim DC-Laden im HPC bzw. dessen Schaltschrank. Der Flaschenhals sind die Batteriezellen, deren C-(lade)Rate,Temperaturfenster, sowie ein ausgefeiltes Temperaturmanagement. Dann: verglichen mit einem 75kWh Pack müsste ein 50kWh Pack für die gleiche Laufleistung 50% mehr Zyklen durchlaufen. Um das zu kompensieren, schränken Hersteller die DC-Ladeleistung bei kleineren Batterie-Packs ein. Ein kleines Batterie-Pack ist zudem schneller an den kritischen 50 bis 55 Grad als ein größeres Batterie-Pack, welches mehr Fläche und Volumen für ein optimales Temperaturmanagement bietet. Kleine Batterie-Packs auf Temperatur und Schnellladung zu optimieren, lohnt sich finanziell nicht. Dafür sind die kWh-Preise auf Zell & Packebene zu niedrig. Wenn die Hersteller ein mehr an 23kWh auf Zellebene nur 1400$ kosten, werden kleinere Packs mit minimalistischem TMS ausgestattet. Irgendwo muss der Hersteller Preisdifferenzierung betreiben.
Michael
27.10.2025 um 21:44
In erster Linie muss der Antrieb effizienter werden. Und das BMS muss Reparatur freundlicher werden!
Chris
28.10.2025 um 08:50
Seit der neuen Motor 2023 mit 154PS ist das aber schon mal recht gut geworden. Reparaturfreundlichkeit wäre natürlich super. Stichwort Mahle Lader, auch wenn er inzwischen weg ist. Dass die Lader nur getauscht und nicht repariert werden kann aber auch nicht die Lösung sein. Dafür ist der einfach zu teuer.
René
28.10.2025 um 11:21
Wie kann man nur so arrogant sein und sein volumenstärkstes Model nur noch als E-Auto anbieten und somit den Einstiegspreis von 24k€ auf 36k€ anheben? Sie sollten mal bei BMW die Schulbank drücken.
hu.ms
28.10.2025 um 19:25
Oben steht doch, dass das alte modell als stinker weiter gebaut wird.

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