ACEA: E-Auto-Zulassungen steigen um 20 Prozent

167.586 Elektroautos wurden laut dem europäischen Branchenverband ACEA im September in der EU neu zugelassen, 20 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Von Januar bis einschließlich September kamen die E-Autos auf einen Marktanteil von 16,1 Prozent.

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Bild: BMW

Insgesamt hat der ACEA 1.300.188 neue BEV-Pkw im laufenden Jahr registriert – mit dem erwähnten und recht konstanten Anteil am Gesamtmarkt von 16,1 Prozent. Und das sei „immer noch unter dem Tempo, das in dieser Phase des Übergangs erforderlich ist“, wie der Verband in seiner Mitteilung schreibt. Ende August, als 120.797 Elektroautos neu auf die Straßen kamen, waren es noch 1.132.603 BEV-Neuzulassungen – die Millionen-Marke wurde schon im Juli geknackt.

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren bis Ende September 13,1 Prozent aller Neuzulassungen ein Batterie-Elektroauto. Mit einem Wachstum von drei Prozentpunkten pro Jahr wäre das EU-Ziel, dass ab 2035 alle Neuzulassungen lokal emissionsfrei sind, in der Tat nicht zu erreichen. Allerdings ist eher eine dynamische Marktentwicklung wahrscheinlich, die von zahlreichen Faktoren abhängt – bei Preisen, Reichweiten und Ladezeiten neuer E-Autos ist die Entwicklung sichtbar.

Für diese Entwicklung verantwortlich waren vor allem drei der vier größten BEV-Märkte, die für 62 Prozent aller E-Auto-Neuzulassungen in Europa stehen: Deutschland (+38,3 %), Belgien (+12,4 %) und die Niederlande (+3,9 %) konnten zulegen, während Frankreich als weiterer großer Markt auf Jahressicht 0,2 Prozent im Minus lag – und das trotz 11,2 Prozent Wachstum im September.

Eine weitere Aussage des ACEA – „Hybrid-Elektrofahrzeuge blieben unter den Käufern die beliebteste Antriebsart“ – trifft auf dem Papier zu. Keine andere Antriebsart hat einen größeren Marktanteil an den Neuzulassungen, konkret sind es 34,7 Prozent. Allerdings werden als Hybrid Electric Vehicle (HEV) schon Fahrzeuge mit extrem niedrigem Hybridisierungsgrad gezählt, etwa 48-Volt-Hybride. Diese nutzen den Elektromotor oft nur zur kurzzeitigen Unterstützung des Verbrenners, können aber nicht rein elektrisch fahren – und sind damit praktisch ein Auto mit Verbrennungsmotor, werden aber als Hybrid erfasst. Diese Hybride kamen im laufenden Jahr auf 2.793.079 Neuzulassungen, getrieben vor allem von den vier größten Märkten Frankreich (+28,2 %), Spanien (+28,1 %), Deutschland (+10,6 %) und Italien (+9,2 %). Die reinen Verbrenner haben hingegen – auf dem Papier – Anteile verloren.

Unabhängig davon konnten auch die separat erfassten Plug-in-Hybride zulegen: 722.914 Einheiten bedeuten einen Marktanteil von neun Prozent im laufenden Jahr, 2024 waren es bis Ende September nur 6,9 Prozent. „Dies war auf Volumensteigerungen in wichtigen Märkten wie Spanien (+105,2 %), Deutschland (+63,9 %) und Italien (+72,6 %) zurückzuführen“, so der ACEA.

Aus den ACEA-Daten geht auch ein anderer Fakt hervor: Der größte Elektroautomarkt Europas liegt nicht in der EU. Mit 72.779 neuen Elektroautos hat das Vereinigte Königreich Deutschland als stärksten EU-Einzelmarkt (mit 45.495 Neuzulassungen) deutlich abgehängt.

In der Hersteller-Statistik schlüsselt der ACEA nicht mehr nach Antriebsarten auf, hier können also nur Aussagen zu reinen Elektroauto-Herstellern getroffen werden. Über alle Antriebsarten hinweg liegt der VW-Konzern mit 241.368 Einheiten vorne (+11,1 Prozent), aber hierbei handelt es sich wie erwähnt nicht um die reinen Elektroauto-Zahlen. Da auch BYD (13.221 Neuzulassungen, +272.1 Prozent) inzwischen auf Plug-in-Hybride setzt, kann in der ACEA-Statistik nur bei Tesla auf die Entwicklung des reinen E-Auto-Absatzes geschlossen werden – der US-Hersteller hat nach wie vor ein rein elektrisches Angebot.

Mit 25.656 neuen Fahrzeugen nach über 31.500 Neuzulassungen im September 2024 gehen die Rückgänge bei Tesla zwar weiter, es sind aber „nur“ noch 18,6 Prozent unter dem Vorjahr. Das Tempo des Rückgangs hat sich also deutlich verlangsamt, denn im laufenden Jahr liegt Tesla mit 111.328 Neuzulassungen 38,7 Prozent unter dem Vorjahr. Trotz der Rückgänge muss auch festgehalten werden, dass das Model Y nach wie vor zu den meistverkauften Elektroautos gehört – dennoch hat die Nachfrage nachgelassen.

acea.auto (PDF)

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