Regierung plant zunächst 550 Millionen Euro für neue E-Auto-Förderung

Im Oktober hatten sich Union und SPD auf eine neue E-Auto-Förderung für kleine und mittlere Einkommen geeinigt. Für das kommende Jahr stehen dafür offenbar 550 Millionen Euro bereit, in den Folgejahren sinkt das Budget. Eine Entscheidung dazu soll noch in dieser Woche fallen.

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Bild: Pixabay/Nikolaus Bader

Das soll aus Dokumenten des Finanzministeriums für die abschließenden Etat-Beratungen im Haushaltsausschuss des Bundestages hervorgehen, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegen. In der darin enthaltenen „Bereinigungsvorlage für den Klima- und Transformationsfonds (KTF)“ ist diese Summe zur „Förderung klimaneutraler Mobilität für Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen“ vorgesehen. Hinzu kommen Verpflichtungsermächtigungen im Volumen von insgesamt 220 Millionen Euro für die Jahre 2027 bis 2029.

Die Änderungen im Haushaltsentwurf sollen in der Bereinigungssitzung des Ausschusses beschlossen werden, so Reuters. Diese wichtige Sitzung ist für Donnerstag angesetzt, Ergebnisse dürften aber wohl erst am Freitag bekannt werden – da die Bereinigungssitzung „traditionell bis in die Nacht dauert“.

Als das neue Förderkonzept im Oktober von den Koalitionsspitzen beschlossen wurde, hatte Finanzminister und SPD-Chef Lars Klingbeil noch angegeben, dass drei Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds sowie dem EU-Sozialfonds bereitgestellt werden sollen, um gezielt Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen beim Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge zu unterstützen. Inzwischen wird wohl mit geringeren Summen geplant, bestätigt sind die von Reuters genannten Zahlen aber nicht.

Auch wenn das Budget in dieser Woche wohl konkretere Züge annehmen dürfte, ist das genaue Fördermodell nach wie vor nicht bekannt. Es ist noch nicht klar, ob es sich um eine einmalige Kaufprämie oder ein Leasingprogramm handeln soll, wie hoch die Förderung je Fahrzeug ausfällt und welche Grenzen gezogen werden, um den Kreis der Förderberechtigten festzulegen. Schließlich sollen sozial schwache Haushalte profitieren, nicht alle. Der SPD schwebte zumindest vor, auch Pendler mit einem Bruttojahreseinkommen von 40.000 bis 60.000 Euro einzubeziehen.

Bei einer anderen Maßnahme zur Förderung der Elektromobilität sollen hingegen alle profitieren: die verlängerte Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos. Die hatte das Kabinett wie berichtet vor rund einem Monat beschlossen, jetzt gibt es auch hier einen neuen Stand: Ein entsprechender Gesetzentwurf der Bundesregierung hat den Bundestag erreicht. Die Stellungnahme des Bundesrats steht noch aus. Die Zeit drängt aber: „Ohne das Gesetz wären nur noch Fahrzeuge befreit, die vor dem 1. Januar 2026 zugelassen werden.“

reuters.com (Förderbudget), bundestag.de (Kfz-Steuerbefreiung), bundestag.de (Gesetzentwurf als PDF)

8 Kommentare

zu „Regierung plant zunächst 550 Millionen Euro für neue E-Auto-Förderung“
Bert Lehnert
12.11.2025 um 14:21
Ich verstehe die ganze Förderpolitik nicht mehr. Egal wohin man schaut, alle wollen Geld. Sollen sie doch Autos bauen, die die Leute kaufen wollen und zu einem annehmbaren Preis. Ich habe einen gebrauchten, ungefoerderten gekauft. Und komme klar. Es war eine ganz bewusste Entscheidung. Sollen sie sich lieber um die Ladepreise kümmern. Gleicher, niedrigerer Preis für alle.
Roland
13.11.2025 um 10:57
Bravo sollte man den Politiker sagen. Aber leider will man uns Bürger Abzocken. Die Regierung muss für Fairness sorgen für alle. Staat sollte die Home Batterie bis 50 kW fördern dann kann 24 h billig geladen wie im Ausland.
Tea Jay
12.11.2025 um 16:06
Wichtiger als Förderung wären klare Bekenntnisse der Politik zur E-Mobilität. Solange man immer wieder von Technologieoffenheit, Rücknahme des "Verbrennerverbots" und Wasserstoff faselt, verunsichert man die Bürger und Kaufentscheidungen werden verschoben. Damit schadet man bisher auch der eigenen Autoindustrie!
Andree
12.11.2025 um 16:46
... nun die Kommentare der beiden Vorredner sollten vereint werden. Dann ist alles gesagt.
Günter
13.11.2025 um 08:16
Wenn es endlich bezahlbare E Autos geben würde die man ohne Förderung kaufen kann würden mehr Leute umsteigen. Kommt eine Förderung gehen die Preise nach oben nicht nach unten. So ist es nun mal bei uns im Lande.
RL
13.11.2025 um 09:26
Förderungen führen doch nur dazu, dass die Preise nicht gesenkt werden und landen somit komplett oder zum großen Teil beim Hersteller. Krassestes Beispiel - Wärmepumpen zu horrenden Preisen.
Rainer Spahl
13.11.2025 um 09:40
Hat eigentlich schon mal jemand ausgerechnet, wieviel Mrd. In den letzten Jahrzehnten an Subvention in die Automobilindustrie geflossen sind??? Und was hat es genützt???Wegen des Gejammers der Vorstände und Verbände!Ich glaube, dann würde uns übel.
Holger Schmitz
13.11.2025 um 14:30
Ist immer noch nicht jedem klar, dass die deutsche Automobilindustrie bzw. Branche ca. 3,2 Millionen Arbeitnehmer ernährt? Haben Sie andere Ideen, diese Leute in Lohn und Brot zu bringen( Rikschafahrer in Berlin scheidet aus) ? Natürlich ist es notwendig, in der aktuellen Phase der Marktkonsolidierung hier einzugreifen. Sich auf den Dienstleistungssektor zu stützen ist gefährlich, da immer mehr Dienstleistungen auch aus dem Ausland leistbar sind. Am Ende bleiben nur noch Lieferfahrer und Pflegedienste...die Frage ist, welche Rolle Deutschland da noch in Zukunft spielen wird.

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