Europäische E-Auto-Neuzulassungen legen über 38 Prozent zu
Über alle Antriebsarten hinweg weißt die ACEA-Statistik 916.609 Neuzulassungen in den EU-Staaten aus, womit die 173.173 neuen BEV einem Elektroauto-Anteil von 18,9 Prozent entsprechen. Betrachtet man ganz Europa (also neben der EU auch die EFTA-Staaten und das Vereinigte Königreich), stehen 225.399 neue Elektroautos (+32,9 %) in der Oktober-Bilanz – mit einem Marktanteil von 20,6 Prozent.
Die Elektroauto-Neuzulassungen sind allerdings nicht gleich über die EU verteilt: Alleine 65 Prozent der Batterie-elektrischen Neuzulassungen entfallen auf die vier größten Märkte. Namentlich sind das Deutschland, Belgien, die Niederlande und Frankreich. Deutschland ist mit 52.425 neuen Elektroautos – weitere Details zu den deutschen Neuzulassungen können Sie in unserem eMobility Dashboard nachlesen – der mit Abstand größte Einzelmarkt vor Frankreich (34.108 neue BEV) bzw. dem UK mit 36.830 neuen E-Autos, wenn man nicht nur die EU, sondern ganz Europa betrachtet.
Insgesamt sind nur wenige Märkte im Vergleich zum Oktober 2024 im Minus, und dann vor allem kleinere Märkte mit nur zwei- oder dreistelligen Zulassungen. Estland liegt etwa mit nur 77 neuen E-Autos 35,3 Prozent unter den 119 E-Autos aus dem Oktober 2024, auf Malta sind es 34 Prozent weniger (150 statt 227 BEV) und in Griechenland kamen 799 neue E-Autos auf die Straße – 13 Prozent weniger als vor einem Jahr. Märkte wie Schweden (8.707 Neuzulassungen, -0,8 %) und Belgien (12.360 Neuzulassungen, -3,0 %) liegen nur minimal unter dem Vorjahr.
Starkes Wachstum in Osteuropa
Insgesamt überwiegen die Märkte mit einer positiven Entwicklung. Dabei fallen vor allem Polen, Slowenien und die Slowakei mit dreistelligen Wachstumsraten auf: In Polen kamen mit 4.812 neuen E-Autos 319,9 Prozent mehr Stromer auf die Straße, in Slowenien beträgt das Plus 208,1 Prozent (auf 687 Fahrzeuge), in der Slowakei beträgt das Wachstum 125,1 Prozent (auf 403 Fahrzeuge) Auch andere osteuropäische Länder wie etwa Bulgarien (+84,6 %), Rumänien (+80,4 %) und Kroatien (+69,6 %) zeigen ein überdurchschnittliches Wachstum.
Blicken wir auf die Entwicklung im laufenden Jahr: In den ersten zehn Monaten des Jahres 2025 wurden 1.473.447 neue Batterie-elektrische Autos zugelassen, was bei fast neun Millionen Neuzulassungen über alle Antriebsarten hinweg 16,4 Prozent Marktanteil entspricht. Nimmt man noch das UK und die EFTA-Staaten hinzu, sind es 2,02 Millionen neue E-Autos bisher in 2025 mit 18,3 Prozent Marktanteil. EU-weit hat der Gesamtmarkt im laufenden Jahr 1,4 Prozent zugelegt, in ganz Europa liegen die Neuzulassungen 1,9 Prozent über dem Vorjahr. Die Elektroautos haben EU-weit hingegen um 25,7 Prozent zugelegt, europaweit um 26,2 Prozent. Das ist zwar gut, dem ACEA aber nicht gut genug: Mit 16,4 Prozent Marktanteil würden die Batterie-Elektroautos „noch unter dem für diese Phase des Übergangs erforderlichen Tempo“ liegen, teilt der Verband mit.
Stattdessen wird die Entwicklung bei den Teilzeitstromern hervorgehoben: „Hybridfahrzeuge sind nach wie vor die beliebteste Antriebsart, wobei Plug-in-Hybride weiter an Bedeutung gewinnen“, so der ACEA. Die Zahlen sind hier tatsächlich eindeutig: Im Oktober haben die PHEV mit +43,2 Prozent in der EU das größte Wachstum aller Antriebsarten hingelegt, im laufenden Jahr ist es mit +32,4 Prozent ebenfalls das größte Wachstum. Und auch die Hybride liegen im Plus und sind mit 316.068 EU-Neuzulassungen im Oktober und rund 3,11 Millionen Einheiten im laufenden Jahr die größte Antriebsart, während die reinen Benziner und Diesel zweistellig im Minus liegen. Allerdings trügt das Bild hier etwas: Der ACEA fasst bei den „Hybriden“ Vollhybride und Mildhybride zusammen – es sind hier also auch Fahrzeuge enthalten, die gar keine oder nur sehr kurze Strecken rein elektrisch fahren können und daher eigentlich fast reine Verbrenner sind. In der Statistik zählen sie aber zu den Hybriden und nicht mehr zu den Benzinern oder Diesel-Fahrzeugen.
Bei der Statistik nach den Herstellern schlüsselt der ACEA – wie gehabt – nicht näher nach den Antriebsarten auf. zwar ist der VW-Konzern mit 264.069 Neuzulassungen (+7,9 %) im Oktober die größte Markengruppe und auch auf Marken-Ebene liegt Volkswagen mit 105.408 Neuzulassungen (+5,9 %) vorne – hier sind aber auch Hybride und Verbrenner mitgezählt. Bei den reinen Elektroauto-Marken bleibt also nur der Blick auf Tesla.
Der Oktober als erster Monat eines Quartals ist bei dem US-Hersteller traditionell etwas schwächer, da Tesla viele Auslieferungen und damit Neuzulassungen gegen Quartalsende zu verzeichnen hat. So sind es nach 25.656 neuen Teslas im September nur 5.647 Neuzulassungen im Oktober. Während Tesla im September mit -18,6 Prozent zum Vorjahresmonat die Verluste etwas eindämmen konnte, liegt die Marke im Oktober 48,0 Prozent unter den 10.867 Neuzulassungen des Vorjahresmonats. Im laufenden Jahr kommt Tesla in der EU damit noch auf 117.000 Neuzulassungen, 39,2 Prozent weniger als die 192.439 Fahrzeuge im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Interessant wird die Entwicklung von Tesla im November und Dezember: Bisher konnte das Unternehmen meist einen starken Jahres-Endspurt hinlegen. 2025 könnte es aber darauf hinauslaufen, die Rückgänge einzudämmen. In einigen Märkten zählt das Model Y nach wie vor zu den elektrischen Bestsellern, in der Summe kann Tesla aber nicht die Ergebnisse aus dem Vorjahr erzielen.





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