Källenius wohl vor Wiederwahl als ACEA-Präsident

Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius strebt offenbar eine zweite Amtszeit als Präsident des europäischen Auto-Lobbyverbands ACEA an. Der ACEA-Präsident wird stets für ein Jahr gewählt, eine Verlängerung ist möglich – was Källenius nun wohl vor hat.

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Bild: Mercedes-Benz

Das berichtet zumindest das Handelsblatt unter Berufung auf Industriekreise. Üblicherweise läuft die Amtszeit des ACEA-Präsidenten ab Januar für ein Jahr, wobei einmalig eine Wiederwahl möglich ist. Anfang Dezember soll ein Gremium des Verbands über den Präsidenten für 2026 abstimmen, Källenius’ Wiederwahl dürfte dabei aber eher eine Formsache sein.

Der ACEA wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern.

Der Mercedes-CEO hatte den Posten als Präsident des mächtigen EU-Lobbyverbands der Autobranche im Januar vom damaligen Renault-Chef Luca de Meo übernommen, der 2023 und 2024 an der Spitze des ACEA stand. Zuvor war BMW-CEO Oliver Zipse zwei Jahre lang Europas höchster Auto-Lobbyist. Der Verband vertritt 16 große Hersteller von Pkw, Lkw, Transportern und Bussen in Europa. Aus Deutschland sind Mercedes-Benz, Volkswagen, BMW und Daimler Truck ACEA-Mitglieder, nach einem zwischenzeitlichen Austritt ist seit 2025 auch wieder der Stellantis-Konzern mit seiner deutschen Marke Opel dabei.

In seiner (wahrscheinlichen) zweiten Amtszeit dürfte sich Källenius in seinem ehrenamtlichen Nebenjob weiter vor allem mit der CO2-Regulierung beschäftigen. Zwar hatte der gebürtige Schwede bei Mercedes zunächst selbst ein reines Elektroauto-Portfolio ab 2030 angestrebt, hat dieses Ziel aber inzwischen aufgegeben und setzt bei Mercedes länger auf Verbrenner und Hybride neben den rein elektrischen Autos.

Auch als ACEA-Präsident hat sich Källenius im Laufe diesen Jahres mehrfach in offenen Briefen und Interviews für eine Aufweichung der 2035er CO2-Ziele der EU ausgesprochen. Er forderte „einen realistischen Pfad zur Dekarbonisierung der europäischen Autoindustrie“. Das ist auch in den monatlichen Mitteilungen des ACEA zu den europaweiten Neuzulassungen zu spüren: Dort weist der Verband regelmäßig darauf hin, dass der Marktanteil der Batterie-Elektroautos „noch unter dem für diese Phase des Übergangs erforderlichen Tempo“ liege – obwohl die BEV zu den am stärksten wachsenden Antriebsarten gehören.

handelsblatt.com

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