Regierung bringt kostenlosen ÖPNV ins Gespräch

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Die Bundesregierung will angesichts der drohenden Klage durch die EU-Kommission ihre Maßnahmen für saubere Luft in deutschen Städten deutlich ausweiten und erwägt in diesem Zusammenhang offenbar auch einen möglicherweise kostenlosen ÖPNV.

Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf einen Brief von Umweltministerin Barbara Hendricks, Verkehrsminister Christian Schmidt und Kanzleramtschef Peter Altmaier an EU-Umweltkommissar Karmenu Vella.

Die Abschaffung von Fahrtickets ist demnach eine von mehreren denkbaren Maßnahmen, um die von Autos verursachte Luftverschmutzung signifikant zu verringern. Die Minister bieten an, die Wirksamkeit der Maßnahmen in fünf Städten zu testen. Genannt werden Bonn, Essen, Herrenberg (Baden-Württemberg), Reutlingen und Mannheim.

Bekanntlich hat die EU-Kommission Deutschland dazu verdonnert, endlich dafür zu sorgen, dass die Grenzwerte für Stickoxide eingehalten werden. Im jahrelangen Streit über die viel zu hohe Luftverschmutzung in diversen deutschen Städten hat die Bundesregierung nun eine letzte Frist gesetzt bekommen. Lässt sie diese verstreichen, drohen eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof und in letzter Konsequenz auch Fahrverbote.
heise.de, n-tv.de

5 Kommentare

zu „Regierung bringt kostenlosen ÖPNV ins Gespräch“
klaus
14.02.2018 um 08:25
mehr Dieselbusse und Diesellocks für sauberere Umwelt.......?Aschermittwochslogik oder Lobby der staatlichen Fuhrbetriebe...
Thomas Wagner
14.02.2018 um 09:36
Solange im ländlichen und kleinstädtischen Raum noch regelmäßig nahezu leere, lärmende und qualmende Dieselbusse durch die Gegend fahren, ist dies sicher nicht der Weg den Verkehr umweltfreundlicher zu machen, sondern nur eine Form von Aktionismus !
Manfred Stummer
14.02.2018 um 11:08
@T. Wagner und klaus Ist es nicht wesentlich besser die "regelmäßig nahezu leeren Dieselbusse" mit Personen zu füllen? Wie halten Sie es mit leerem PKW? Denken Sie ein durchschnittliches Körpergewicht von, sagen wir mal 75 kg, in einem PKW mit vielleicht 1,5 Tonnen Eigengewicht mit nur 1 Person von A nach B zu bewegen ist klüger?
Franz-Peter Kayser
17.02.2018 um 10:02
Offensichtlich haben die Bundesregierung und die Mitkommentatoren hier noch nie den ÖPNV in den deutschen Ballungszentren zum Berufsverkehr benutzt. Dieser ist zwar in aller Regel elektrisch angetrieben, jedoch bereits heute völlig überfüllt. Und schliesslich sind es ja die Grossstädte, die giftige Luft haben, also lassen Sie uns nicht über den Ländlichen Raum sprechen.Wie da ohne massive Investitionen in Kapazität noch mehr Menschen mitfahren sollen, wo schon heute Fahrgäste wegen überfüllung an Stationen zurückbleiben, ist mir völlig schleierhaft. Zumal der Finanzrahmen ja durch den Wegfall der Fahrpreise ja noch geringer wird.Meine Meinung: eine schon recht verzweifelte (weil leicht zu durchschauende) Verzögerungstaktik der Bundesregierung.
Thomas Wagner
14.02.2018 um 11:57
Busse zu füllen versuchen unsere Städte und Gemeinden schon sein Jahrzehnten mit hohem finanziellen Einsatz und es zeigt keine Wirkung. Die Idee nach kostenlosem Nahverkehr, ist das Ergebnis, dieser jahrelangen Erfahrungen, dass der ÖPNV im Kleinstädtischen und Ländlichen Bereich einfach nicht die Verkehrsbedürfnisse der Menschen abdecken kann. Das ist der Grund und der ändert sich auch nicht wenn man noch mehr Millionen € hinterherwirft. Dieses Geld ist im Wechsel zur Elektromobilität wesentlich besser angelegt !

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