Deutschland: Weltweit größter Zuwachs an H2-Tankstellen

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Insgesamt 48 öffentlich zugängliche Wasserstoff-Tankstellen sind im Jahr 2018 weltweit in Betrieb genommen worden, 17 davon in Deutschland. Über den größten Bestand an öffentlichen H2-Tankstellen verfügt weiterhin Japan (96) vor Deutschland (60) und den USA (42).

Das ist das Ergebnis der nunmehr elften Jahresauswertung von H2stations.org, einer Website von Ludwig-Bölkow-Systemtechnik und TÜV Süd. Deutschland erlebte mit 17 neuen H2-Tankstellen den größten Zuwachs. In Japan kamen 2018 neun und in den USA zehn Standorte (darunter sechs in Kalifornien) hinzu. Mit Blick auf die weltweite Verteilung gibt es nach Kenntnis der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik derzeit 152 Wasserstoff-Zapfanlagen in Europa, 136 in Asien und 78 in Nordamerika. Von diesen 369 Tankstellen sind jedoch nur 273 öffentlich, die übrigen Standorte sind geschlossenen Nutzergruppen vorbehalten.

Von „signifikante Neuerungen in der konkreten Ausbauplanung“ spricht der TÜV Süd in einer begleitenden Pressemitteilung zudem mit Blick auf die Niederlande (17 geplante Tankstellen), Frankreich (12), Kanada (7), Südkorea (27) und China (18). Anders als in Südkorea und Japan, wo es sich meist um Tankstellen für Pkw handele, werde in China zuerst eine Infrastruktur für BZ-Busse und kleine Verteil-Lkw aufgebaut.

Neben staatlichen Initiativen sind teils auch Unternehmen selbst Impulsgeber: So arbeiten sowohl Hyundai und Nikola Motor als auch Toyota sowohl an der Entwicklung von BZ-Lkw als auch an deren Betankungsinfrastruktur.

Stellen wir das Objektiv scharf auf Deutschland, so kommt zum aktuellen Bestand von 60 H2-Tankstellen die Planung für 38 weitere Standorte – davon entstehen 34 in Regie der Industrieinitiative H2 Mobility Deutschland. Auf deren Webseite wird präzisiert, dass sich vier dieser künftigen Standorte in der Planungs-, 10 in der Genehmigungs-, und 11 in der Ausführungsphase sowie 9 in der Inbetriebnahme und Probephase befinden. Ferner heißt es dort, dass sich die aktuelle Wasserstoffnachfrage in Deutschland bei etwa 7 Tonnen bewegt.

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Außerdem geht’s zunehmend in die Fläche: „Mit vier Inbetriebnahmen im Osten Deutschlands erfolgte 2018 ein weiterer Schritt zu einer national flächen­deckenden Wasserstoffinfrastruktur und damit zu einer Verdichtung der Wasserstoffkorridore von Ost nach West und Nord nach Süd in Europa“, schreibt der TÜV, der als besonderes H2-Projekt außerdem drei H2-Tankstellen in Schleswig-Holstein hervorhebt, da deren Wasserstoff in naheliegenden Windparks durch Elektrolyse erzeugt wird.

Mit Blick auf Europa sprechen die Initiatoren des Reports wie oben erwähnt von 152 H2-Tankstellen, wobei hier nicht zwischen öffentlich, teil-öffentlich und nicht-öffentlich unterschieden wird. H2 Mobility Deutschland betreibt eine Live-Karte für Europa und nennt dort aktuell 99 H2-Tankstellen im Betrieb, acht aktuell außer Betrieb und 51 in Realisierung.
tuev-sued.de

2 Kommentare

zu „Deutschland: Weltweit größter Zuwachs an H2-Tankstellen“
Claus-Rüdiger Martin
15.02.2019 um 16:23
Interessant wäre, ob an mobilen Tankstellen in Containergrösse gearbeitet wird. Die auf Abstellgleisen stationiert werden könnten. Die also nicht vor Ort zusammengebaut werden müssen.
Claus-Rüdiger Martin
18.02.2019 um 10:03
Vergleich Zeit und Platz Akkuauto braucht für 600 km einen gerade freien PKW-Platz zum Laden 3 x 1 Std. Ein H2-Auto 3 Minuten. Ein H2-Auto ist in den 3 Stunden Ladezeit eines Akkuautos bei Richtgeschwindigkeit 120 schon 360km weit weg. Dabei hätten 30% Akkuautos 30% Dauerparkplätze durch ihre Ladestellen beseitigt. Wo wollten sie dann danach dauerparken, denn sie müssen ihre Ladeplätze nach 1Std. Verlassen. Die sich ein Akkuauto leisten können kommen geladen zur Arbeit und stehen auf dort evtl. angebotenen Ladeplätzen, brauchen sie nur kurz; wer verlässt seinen Arbeitsplatz um nach 20 Minuten oder max. 1Std. sein Auto umzustellen. Die Arbeitsplatzladestellen werden also mindestens 7 Stunden nicht genutzt und haben nebenbei Dauerparkplätze dezimiert.

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