Lidl plant Ladesäulen-Aufbau an 400 deutschen Filialen

lidl-ladestation-charging-station-02

Der Discounter Lidl will innerhalb eines Jahres deutschlandweit rund 400 seiner Filialen mit Ladesäulen ausstatten. Derzeit stehen Kunden an Lidl-Filialen und Mitarbeitern in Lidl-Logistikzentren erst rund 30 Ladesäulen zur Verfügung, etwa 20 weitere Säulen werden aktuell an Filialen installiert.

Die Geschwindigkeit des Ausbaus will Lidl nun deutlich erhöhen: Wie der Discounter mitteilt, werden ab sofort Neubauten und modernisierte Filialen mit einer Ladesäule ausgestattet.

Langfristig sollen möglichst viele Standorte mit mindestens zwei Ladepunkten bestückt werden. Zudem werde Lidl ab sofort an zusätzlichen Filialen in Autobahnnähe sowie in ländlichen Regionen weitere Ladestationen errichten. Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur setzt die Kette auf einen Mix aus AC- und DC-Ladepunkten verschiedener Leistungsklassen bis 50 kW, wobei in Autobahnnähe tendenziell leistungsstarke DC-Anlagen zum Einsatz kommen.

Durch den Ladenetzausbau wird „die maximale Entfernung zwischen zwei Lidl-Ladesäulen deutlich verringert“, äußert Wolf Tiedemann, Geschäftsleiter Zentrale Dienste bei Lidl. Konkret werde das Netz derart verdichtet, dass die maximale Fahrtstrecke zwischen zwei Ladesäulen 50 Kilometer betrage. „Durchschnittlich werden es sogar unter 20 Kilometer sein”, so Tiedemann. Auch in Österreich, der Schweiz, Irland und auf den Balearen sind Ladesäulen an Filialen des Discounters ein Thema.

Auch Konkurrent Aldi Süd ist dabei, ein Ladenetz an deutschen Filialen zu errichten. Zusätzlich zu seinen mehr als 50 mit Schnellladern ausgestatteten Standorten kündigte das Unternehmen im August an, weitere 28 Filialen mit Stromspendern (mit je bis zu 50 kW) ausrüsten zu wollen. Von Autobahnen sollen sie allesamt in weniger als fünf Minuten erreichbar sein. Auffällig ist, dass sich alle vorhandenen und geplanten Ladesäulen im Süden und Westen der Bundesrepublik befinden. Das liegt daran, dass Aldi Süds eigenständig agierendes Schwesterunternehmen Aldi Nord bei der Elektro-Offensive nicht mitmacht. Dafür haben längst noch viele andere Einzelhandelsketten das Modell als Mittel zur Kundenbindung für sich entdeckt, darunter Rewe, Ikea und eine ganze Reihe von Edeka-Händlern.
lidl.de

5 Kommentare

zu „Lidl plant Ladesäulen-Aufbau an 400 deutschen Filialen“
Michi
11.03.2019 um 12:35
Gibt es bei Edeka und Rewe eigentlich eine Ladesäulenstrategie?Bei unserem Edeka und Rewe steht jetzt jeweils eine 2x22kW AC Säule.Finde es bezeichnend, dass die Discounter, die eigentlich auf jeden Cent achten teure DC Lader aufstellen, wohingegen die "Premium"-Einkaufsmärkte eher die Sparversion aufstellen (lassen), wenn überhaupt.Top @Aldi und Lidl
Christian
12.03.2019 um 09:03
Moin Michi,DC-Lader bedeutet aber auch, dass mehr Kunden in der gleichen Zeit laden könnten! Zudem möchten die Discounter so eine Personengruppe ansprechen, die z.B. nur auf der Durchreise ist und gar nicht zur "lokalen Gruppe" der Kunden gehören. Daher auch der Bezug auf kurze Wege zu Autobahnen. Wie schon in der Bezeichnung "Premium" steht, haben die NUR den lokalen Kundenstamm im Blick und scheren sich nicht um Neu- oder Gelegenheitskunden. Das ist auch eine Strategie, wenn auch etwas kurz gegriffen... ;-)Wenn ich also als "Durchreisender" die Möglichkeit habe, bei einem Discounter in der Nähe meiner Reiseroute (über BAB oder Bundesstraße) einen DC-Ladestopp bei einem Discounter zu machen, werde ich auch sicher in den 15-30 Minuten Ladestopp in den Discounter gehen und etwas für die kurze Pause kaufen. Und wenn ich schon einmal da bin ... evtl. ja auch etwas mehr kaufen. Den Discountern geht es nicht um hochpreisige Großeinkäufe. Eine Million Eurostücke sind mehr, als 1000 Hunder-Euro-Scheine! ;-)Ladezeit ist Nutzzeit. Das Ladeverhalten hat mit dem klassischen Tankvorgang von 5.8 Minuten, wenn der Tank leer ist nicht mehr viel zu tun.DC-Laden beträgt genau die Zeit, die nach einer längeren Fahrzeit 1,5-2,5 Stunden benötigt wird, um auch eine Energiepause für die Fahrer einzulegen. Daher reichen Reichweiten von 300-400km "am Stück" vollkommen für Langstrecke aus. Wer fährt schon 800-1000km in einem Stück ohne Pause durch - Lebensgefährlich!Daher passt die Discounter-Strategie gut. Und die unerwünschten Personen der DC-100%-Dauerlader begrenzt man mit einer einfachen Automatik-Abschaltung bei 80-85% Akkuladung, da DC-Laden ab diesem Wert eh auf unter AC-Ladeleistung abfällt.Ich freue mich auf die Zukunft.Beste Grüße aus Hamburg Christian
Hugo
13.03.2019 um 09:55
Es ist jeden Fall eine gute Strategie Kunden längerfristig zu binden. Zudem werden die Kunden länger Zeit lassen beim Einkaufen, denn damit es sich "lohnt" werden die Kunden tendentiell größere Einkäufe machen. Zudem sind es eher Kunden mit etwas dickeren Brieftaschen, denn wer sich ein Elektroauto leisten kann, hat auch etwas mehr Geld in der Tasche. Ganz abgesehen davon ist das für diese Discounter ein Imagegewinn.Daher ist die Strategie von Lidl und Aldi-Süd richtig.
C. Getto
18.03.2019 um 16:20
Na ja, die Säulen sollten halt auch funktionieren und nicht wochenlang "defekt" gemeldet werden (z.B. Freiburg)! Das Abrechnungsproblem der kommerziellen Ladesäulenbetreiber (Eichrecht usw) hat Lidl ja eigentlich nicht ...
Spitzer Bleistift
20.03.2019 um 17:07
Na da haben die Chefcontroller*innen in den Discounter-Zentralen hoffentlich gut gerechnet. Wenn im Hochsommer die Kühlung auf Vollast und das E-Mobil auf dem Parkplatz mal nen Viertelstündchen 50 kW on top saugt ... das gibt schicke Lastspitzen - und saftige Netznutzungskosten. Die Versorger wirds freuen. Da wirds nach der Stromkosten-Analyse sicher Gespräche geben...

Schreiben Sie einen Kommentar zu Hugo Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch