FRESH erprobt Containertransporter als mobile Stromspeicher

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Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) erprobt im Rahmen des Förderprojekts FRESH, inwiefern ihre automatischen Containertransporter (AGV) als mobile Speicher in das deutsche Energienetz eingebunden werden können. 

Virtuelle Kraftwerke sind notwendig, um bei der Umsetzung der Energiewende für Netzstabilität zu sorgen. Digital verknüpfen sie eine Vielzahl dezentraler Stromproduzenten und -verbraucher zu einem flexiblen System von Angebot und Nachfrage, wodurch sie die schwankende Verfügbarkeit erneuerbarer Energien ausgleichen. In ein solches Kraftwerk lassen sich mit einer Leistung von theoretisch bis zu vier Megawatt die elektrisch angetriebenen Schwerlastfahrzeuge des HHLA Container Terminals Altenwerder (CTA) im Hamburger Hafen integrieren. In welchem Umfang das auch praktisch gelingen kann, ohne die primäre Transportaufgabe der Fahrzeuge einzuschränken, will das Projekt FRESH zeigen. Es steht für Flexibilitätsmanagement und Regelenergiebereitstellung von Schwerlastfahrzeugen im Hafen.

Der Containertransport auf dem Gelände des CTA erfolgt durch automatisierte, fahrerlose Fahrzeuge (automated guided vehicles = AGV). Im Laufe der nächsten drei Jahre wird die gesamte AGV-Flotte auf Batterie-elektrischen Antrieb umgestellt. 2022 wird sie 95 Fahrzeuge umfassen. Sie werden über 18 vollautomatische Schnellladestationen versorgt, die für einen bidirektionalen Lastfluss ausgelegt sind. Im Durchschnitt befindet sich jedes AGV rund eines Drittels des Jahres in Warteposition, ist also nicht im Transporteinsatz. In dieser Zeit können die Batterien der Fahrzeuge an den Ladestationen netzdienliche Leistungen erbringen, wenn sie ihre Ladevorgänge dem variierenden Stromangebot flexibel anpassen und bei Bedarf auch Strom ins Netz zurückspeisen.

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Die Voraussetzung dafür ist die Implementation eines automatisierten digitalen Flexibilitätsmanagementsystems (FlexMan). Dieses System erfasst einerseits die Batterieladezustände der AGV-Flotte, prognostiziert deren Einsatzbedarf für den jeweils nächsten Tag und weist den einzelnen Fahrzeugen Ladestationen zu. Andererseits verrechnet es die Anforderungen des virtuellen Kraftwerks, an das es angeschlossen ist. Dieser kontinuierliche und dynamische Abgleich zwischen den Planungsdaten der CTA und den Marktsignalen des Kraftwerkbetreibers NEXT soll eine optimale netzdienliche Integration der AGV-Flotte ermöglichen. Die Entwicklung des FlexMan-Systems im Hamburger Hafen wird vom Oldenburger Institut für Informatik OFFIS und der Professur für Informationsmanagement der Universität Göttingen unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie unter hhla.de

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