Hyundai will BZ-Antriebe an Konkurrenten verkaufen

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Hyundai strebt an, seine Brennstoffzellen-Antriebssysteme künftig auch an Konkurrenten zu veräußern, um für eine schnellere weltweite Akzeptanz der Technologie zu sorgen – und natürlich auch, um einen Teil der hohen Investitionskosten wieder hereinzuholen.

6,7 Milliarden Dollar will Hyundai in den kommenden zehn Jahren in die Brennstoffzellen-Technologie investieren – und parallel weitere Milliarden in Batterie-elektrische Autos. Viel Geld, das auch wieder erwirtschaftet werden muss. Da scheint es kontraproduktiv, die neu entwickelte Technologie an die Konkurrenz zu verkaufen. Aber genau das will Hyundai machen, um die Verbreitung der Brennstoffzelle im Auto weltweit voranzutreiben.

„Wenn wir nicht aktiv auf dem Weltmarkt tätig sind, sind wir auf den Autoverkauf unserer eigenen Unternehmen angewiesen“, sagte Sae Hoon Kim, Leiter der Brennstoffzellenabteilung bei Hyundai, der „Financial Times“. „Heute ist das vielleicht wettbewerbsfähig, aber in Zukunft können wir nicht wachsen.“

Hyundai und Toyota haben mit dem Nexo und dem Mirai die einzigen beiden frei erhältlichen Brennstoffzellenfahrzeuge auf dem Markt. Mercedes-Benz zieht gerade mit dem GLC Fuel Cell nach, doch der ist aktuell nur für ausgewählte Kunden in einem speziellen Leasing-Modell erhältlich.

Während Toyota überlegt, seine Brennstoffzellen-Technologie zu lizenzieren und mit Partnern aus China zu teilen, haben sich die Koreaner dazu entschieden, ausschließlich fertige Brennstoffzellen zu verkaufen. „Die Lizenzierung wird schwierig, da es zu viele Unterkomponenten innerhalb des Brennstoffzellen-Stacks und des Systems gibt, die während des Produktionsprozesses genau kontrolliert werden sollten“, sagte Kim.

Hyundai und Kia hatten im Dezember angekündigt, ihre jährliche Produktionskapazität für Brennstoffzellen-Systeme von derzeit 3.000 bis zum Jahr 2030 auf 700.000 Einheiten steigern zu wollen. 500.000 davon sollen in Pkw und Nutzfahrzeugen zum Einsatz kommen. Es gibt wie berichtet bereits eine Vereinbarung mit dem Schweizer Unternehmen H2 Energy zur Lieferung von 1.600 Brennstoffzellen-Lkw bis zum Jahr 2025.

Einen Partner für die Brennstoffzelle hat Hyundai schon – allerdings in einem anderen Bereich. 2018 haben Audi und Hyundai ein Abkommen zur Kreuzlizensierung von Brennstoffzellen-Patenten geschlossen. Audi verantwortet die Brennstoffzellen-Entwicklung für den gesamten VW-Konzern und will noch in diesem Jahr einen neuen Prototypen vorstellen.
manager-magazin.de, hydorgenfuelnews.com, ft.com (Paywall)

2 Kommentare

zu „Hyundai will BZ-Antriebe an Konkurrenten verkaufen“
Peter W
05.06.2019 um 17:57
Ok, Hyundai bietet seine Wasserstoffplattform an, VW seine MEB, und Mercedes könnte es mal mit der Dieselhybridplattform versuchen. Die war ja auch teuer.
StromSchleuder
06.06.2019 um 07:56
Also dann würde ich doch die MEB-Plattform nehmen. Schließlich hat Elektro Zukunft, ist ja in H2. und Hybridtechnik vorhanden.

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