VW will Batteriezulieferer beim Produktionsaufbau unterstützen

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Volkswagen will Batteriezellenzulieferer mit finanzieller Unterstützung und der Gründung von Gemeinschaftsunternehmen dazu bringen, schneller ausreichende Kapazitäten für die Elektro-Offensive des Konzerns zu produzieren. Denn noch zögern viele Unternehmen.

Der Hintergrund: Einige Anbieter scheuen offenbar die Investitionen in neue Anlagen, trotz der Großbestellungen des VW-Konzerns. Bei einem Batteriehersteller müsse man stärkere Überzeugungsarbeit leisten als bei einem reinen Auto-Zulieferer, damit er in die Autoindustrie investiere. „Nicht jeder Zulieferer ist überzeugt, dass die Elektromobilität in einer so großen Dimension kommen wird“, sagte Vorstand Stefan Sommer. „Deshalb muss sich Volkswagen stärker einbringen, um die Partner zu unterstützen, zum Beispiel in der Vorfinanzierung von Produktionswerkzeugen und indem man das unternehmerische Risiko in einem Joint Venture teilt.“

Bei der Bekanntgabe des Joint Ventures mit dem schwedischen Unternehmen Northvolt vor wenigen Wochen hatte VW bestätigt, dass man noch weitere Lieferanten benötige, um die geplanten Batteriekapazitäten zu erhalten. Folgt der Konzern seiner aktuellen Elektrifizierungsstrategie, hat er allein in Europa ab 2025 einen jährlichen Bedarf von über 150 GWh. In Asien werden wohl noch ähnlich große Mengen an Batteriezellen benötigt.

Die Batteriezell-Produktion, die Northvolt und Volkswagen in Salzgitter aufbauen, soll zunächst 16 GWh und später 24 GWh pro Jahr herstellen können. Zudem bezieht VW Batteriezellen von den koreanischen Unternehmen SK Innovation, LG Chem und Samsung SDI sowie CATL aus China. Die Partnerschaft mit CATL beschränkt sich derzeit vor allem auf die Elektroautos aus chinesischer Produktion. Mit dem geplanten Werk in Erfurt könnte der chinesische Konzern auch in Europa zum VW-Lieferanten werden.

Die Tendenz gehe derzeit eher in Richtung Gemeinschaftsunternehmen, um die Batteriehersteller zu überzeugen, sagte Sommer. Das senkt nicht nur die Investitionen der beteiligten Unternehmen: Es habe den Vorteil, dass Volkswagen schon früh Einblick in den Produktionsprozess bekomme, wenn eine neue Fabrik gebaut werde. „Wir bauen eigene Expertise auf, die wir mit den Zulieferern teilen. Wir arbeiten eng zusammen, damit wir früh Indikationen haben, wenn es Anlaufschwierigkeiten gibt.“
reuters.com

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