Mercedes bestätigt Citan-Nachfolger – inklusive Elektro-Variante

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Mercedes-Benz wird sein Engagement im Segment der Small Vans fortführen und hat in diesem Zuge den Nachfolger des Stadtlieferwagens Citan beschlossen – inklusive einer vollelektrischen Variante. Das Fahrzeug entsteht erneut im Kooperationsverbund mit Renault-Nissan-Mitsubishi.

In einer kurzen und knappen Mitteilung bestätigt der Konzern, dass der wegen seiner niedrigen Verkaufszahlen umstrittene Citan einen Nachfolger bekommt. „Der neue Citan wird eine vollumfängliche Neuentwicklung und schon beim ersten Hinsehen ein klar als Mercedes-Benz erkennbares Fahrzeug sein“, sagt Marcus Breitschwerdt, seit Mai Leiter Mercedes-Benz Vans. „Wir werden dem Nachfolgemodell unseres Small Vans eine markentypische Identität mit auf den Weg geben.“

Die erste Generation des Citan ist seit 2012 im Verkauf und basiert vor allem auf dem Renault Kangoo. Dessen Z.E.-Antrieb hat der Mercedes-Van aber nie übernommen, obwohl er gemeinsam mit dem Kangoo im französischen Mauberge gefertigt wird. Mercedes-intern war der kleine Kastenwagen nicht nur wegen seiner Form umstritten – es musste auch viel Geld investiert werden, um den Citan in zahlreichen Punkten auf ein für Mercedes annehmbares Niveau zu heben. Zwar sollen die Renault-Ingenieure gestaunt haben, was mit ihrem Kangoo alles möglich ist. Der Business Case im preissensiblen Segment für kleine Transporter dürfte unter der „Mercedifizierung“ gelitten haben.

Das soll sich mit der zweiten Generation ändern. Wie das „Handelsblatt“ schreibt, will Breitschwerdt den kleinen Kastenwagen künftig selbst entwickeln. Die Mitteilung besagt jedoch, dass das Fahrzeug „erneut im Kooperationsverbund mit Renault-Nissan-Mitsubishi“ entsteht. Damit ist unklar, ob Mercedes selbst eine Plattform entwickelt und diese den Allianz-Partnern zur Verfügung stellt oder sich früher in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess einmischt – anstatt ein quasi fertiges Renault-Modell umzubauen. Neben dem Kangoo Z.E. gibt es mit dem Nissan e-NV200 bereits einen elektrischen Lieferwagen in der Allianz.

Klar ist auch: Mit dem neuen Citan hält Daimler die Allianz mit Renault-Nissan-Mitsubishi am Leben. Beim Smart etwa hat sich Daimler von Renault abgewandt und kooperiert künftig mit Geely. Ein anderes Gemeinschaftsprojekt, der Pickup Mercedes X-Klasse (basiert auf dem Nissan Navara) steht wegen mieser Verkaufszahlen wohl vor dem Aus. Das wurde aber auch über den Citan geschrieben, und jetzt gibt es dennoch eine Neuauflage.

Neben den technischen Eckdaten der E-Variante ist auch noch offen, wie Breitschwerdt eine Quasi-Eigenentwicklung rentabel gestalten will. Zwar wächst das Segment der kleinen Vans in Europa, das ist aber vor allem auf Liefer- und Logistikdienste zurückzuführen. Ob diese Unternehmen in ihrer harten Preiskonkurrenz mehr Geld für einen Mercedes ausgeben, muss die Zukunft zeigen.
daimler.com, handelsblatt.com

2 Kommentare

zu „Mercedes bestätigt Citan-Nachfolger – inklusive Elektro-Variante“
Alex F.
25.08.2019 um 21:26
Glaubt Mercedes allen Ernstes dass man sich einen verkappten Renault für wesentlich mehr Geld kauft nur weil Mercedes drauf steht. Weil nur eine andere Front mit Motor dran hängt oder drin steckt? Dafür zahle ich sicher nicht soviel mehr Kohle. Genau wie ein Pickup von Nissan, den man als eigenes Produkt ausgibt.Nee danke Mercedes. Dann doch lieber das Understatement aber weniger Geld ausgegeben und den Rest in die Altersvorsorge stecken.
Kark Ka
11.02.2020 um 08:06
Habe neben der E Klasse auch einen Citan bj-2017. habe eben weiteren Citan 112 Tourer gekauft.Wede wenn Mercedes neuen Citan baut auch einen bestellen, der Preis ist nicht ausschlaggebend.

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