BJEV plant Aufbau von 3.000 Batteriewechselstationen

bjev-eu260-elektroauto-electric-car-china

BJEV, die Elektroauto-Tochter des chinesischen Herstellers BAIC, will zehn Milliarden Yuan (1,28 Mrd Euro) in die Errichtung von 3.000 Batteriewechselstationen investieren. Ziel ist es laut BJEV-Präsident Ma Fanglie, bis Ende 2022 eine halbe Million E-Fahrzeuge mit frischen Akkus versorgen zu können.

Wie die Tageszeitung „China Daily“ berichtet, will BJEV durch das Batterietausch-Prinzip vor dem Hintergrund der sinkenden Subventionen in China die Kosten für die Batterien vom Kaufpreis der Elektroautos entkoppeln – und zwar dadurch, dass die Akkus verleast werden. „So werden die Autos viel erschwinglicher“, wird Ma in dem Artikel zitiert.

Der Austausch der Batterie soll nur drei Minuten dauern. Außerdem will BJEV über sogenanntes Erhaltungsladen dafür sorgen, dass die Lebensdauer der Akkus 30 bis 60 Prozent gegenüber herkömmlich per Schnellverfahren geladenen Akkus verlängert werden kann. Als Erhaltungsladung bezeichnet man die Ladung einer Batterie zum Ausgleich ihrer Selbstentladung. Ma hält das Akkutauschprinzip nicht für die einzige Lösung, aber: „Der Batteriewechsel wird eine wichtige Alternative sein, insbesondere für Fahrzeuge, die für den öffentlichen Verkehr eingesetzt werden.“

Nach eigenen Angaben hat BJEV bereits 160 Wechselstationen für 13.000 Fahrzeuge in einem Dutzend Städten – darunter in Peking und Xiamen – gebaut. Autos, die auf diese Technologie ausgelegt sind, soll es nach und nach immer mehr geben. Die Behörden in Peking haben laut „China Daily“ beispielsweise beschlossen, in ihre Taxiflotte 6.000 Elektrofahrzeuge aufzunehmen, die zum Akkuwechsel fähig sind. 2020 sollen weitere 20.000 Fahrzeuge hinzukommen. BJEV bietet selbst derzeit drei Modelle an, die den Akkutausch unterstützen – darunter die Limousinen EU260 und EU300.

Neben BJEV setzt auch der chinesische Elektroautobauer Nio auf ein Netzwerk mit Batterietauschstationen. Auf der Autobahn G2 zwischen Peking und Shanghai hat das Unternehmen beispielsweise acht Stationen errichtet. Ende August kündigte Nio unlängst an, dass seine Autobesitzer den Tauschservice kostenlos nutzen können. Im oben genannten Bericht ist die Rede von aktuell 80 Batteriewechselstationen, die Nio insgesamt in China errichtet hat. Bis Ende 2020 soll es bereits 1.100 Standorte geben.
chinadaily.com.cn

2 Kommentare

zu „BJEV plant Aufbau von 3.000 Batteriewechselstationen“
Philipp Rosengarten
18.09.2019 um 09:55
Jawohl - damit kostet z. B. der Corsa e oder Sprinter dann nicht mehr 100% mehr sondern haben den gleichen Einstiegspreis wie der Verbrenner bei ca. 15% weniger Kosten. Und noch besser ist, wenn der Kunde nur den Teil least, den er täglich braucht durch smarte modular skalierbare Batteriepakete! Nur so wird der Durchbruch der E-mobilität gelingen - alles andere gibt Gelbwestenproteste.
notting
18.09.2019 um 22:19
Hat Renault auch schon probiert, wo das wg. viel geringeren Ladeleistung noch viel interessanter war. IMHO ist das vor allem deswegen gescheitert, dass zuviel Kapital in den Wechselstationen rumstehen muss und sehr wahrscheinl. sehr bald ein zweites Akkumodell verlangt wird. Außerdem ist man gearscht, wenn die Akku plötzl. nicht mehr vermietet werden und man sich erst ein neues Auto kaufen soll, obwohl man mit dem vorhandenen Mietakku noch lange fahren könnte...notting

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch