Singapur: Volocopter absolviert ersten bemannten Flug

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Volocopter hat in Singapur den ersten bemannten Testflug mit seinem elektrischen Fluggerät 2X absolviert. Außerdem rückte das Unternehmen nun zusammen mit seinem Partner Skyports den Prototyp einer Start- und Landeinfrastruktur für E-Flugtaxis ins Rampenlicht.

Zunächst zum ersten bemannten Testflug des 2X: Der Pilot legte im Laufe des Versuchs bei einer durchschnittlichen Höhe von 40 Metern eine Strecke von ca. 1,5 Kilometern zurück. Der Flug über der Marina Bay dauerte dabei rund zwei Minuten. „Der heutige Flug in Singapur war der bisher fortschrittlichste Volocopter-Flug und der Pilotflug war so stabil wie eh und je“, gibt CEO Florian Reuter zu Protokoll. Regierungsbehörden wie das Verkehrsministerium, die Zivilluftfahrtbehörde Singapurs und das Economic Development Board hätten das Projekt unterstützt.

Einige Kilometer weiter stellt Volocopter auf dem Intelligent Transport Systems World Congress in Singapur parallel den angekündigten, ersten Prototyp einer Start- und Landeinfrastruktur für E-Flugtaxis vor. Die in Zusammenarbeit mit Skyports auf einem Schwimmdock in Marina Bay installierte Studie ermöglicht laut Reuter eine „realistische Demonstration von Boarding- und Wartungsdienstleistungen für Lufttaxis“. Noch nie zuvor seien die Menschen so nah dran zu erleben, wie sich die städtische Luftmobilität in der Stadt von morgen anfühlen werde. Bereits 2018 sprach Volocopter erstmals von einem speziellen Konzept für die Infrastruktur seiner urbanen Elektro-Lufttaxis. Nun lässt das Unternehmen also Taten bzw. Prototypen folgen.

Bis zum bemannten Erstflug durchlief der Volocopter 2X zwischenzeitlich mehrere Monate lang intensive Tests in Deutschland. Anschließend absolvierte das Bruchsaler Startup am Seletar Airport in Übereinstimmung mit der Zivilluftfahrtbehörde Singapurs ein strenges Flugerprobungsprogramm. Seit Ende 2018 arbeite man mit der Behörde zusammen, um den Flug in Singapur zu ermöglichen, heißt es aus der Volocopter-Zentrale. Die Verbindung zu dem Inselstaat, der der neuen Technologie ausgesprochen offen begegnet, festigt sich zunehmend: Im Januar eröffnete das Unternehmen bereits ein Büro in Singapur und ist seitdem damit beschäftigt, dort ein lokales Teams zur Unterstützung der Expansionspläne in Südostasien aufzubauen.

Und das ist bei Weitem noch nicht alles, was das Startup in diesem Jahr bewerkstelligt hat: So stellte Volocopter etwa im August das finale Design seines neuesten Modells namens VoloCity vor. Dabei handelt es sich um die vierte eVTOL-Generation des deutschen Unternehmens – und die Basis für das geplante Flugtaxi. Im September sicherte sich das Unternehmen außerdem in einer neuen, vom chinesischen Konzern Geely angeführten Finanzierungsrunde weitere 50 Millionen Euro.

Volocopter hält bereits seit 2016 eine vorläufige Verkehrszulassung von den deutschen Behörden und steht in engem Austausch mit der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA), von der das Unternehmen eine kommerzielle Zulassung anstrebt. Volocopter fliegt regelmäßig in Deutschland und ist in der Vergangenheit auch mehrmals öffentlich geflogen. Im September 2017 absolvierte das Startup u.a. einen unbemannten Testflug über Dubai.

Beim Volocopter handelt es sich um ein auf Drohnen-Technologie basierendes, elektrisches VTOL für den Innenstadtverkehr. Die an Helikopter erinnernden Fluggeräte sind laut Hersteller leistungsstark genug, um zwei Menschen knapp 30 km weit zu fliegen. Sie sollen so leise sein, dass sie auf einer Flughöhe von 100 Metern vor der normalen urbanen Geräuschkulisse nicht mehr hörbar sind.
press.volocopter.com (bemannter Testflug), press.volocopter.com (Infrastruktur)

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