Land Südtirol beschafft mit EU-Hilfe zwölf BZ-Busse

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Die Landesregierung Südtirol will die Kofinanzierung durch die EU-Projekte JIVE und MEHRLIN nutzen, um den Ankauf und die Wartung von zwölf neuen Brennstoffzellenbussen sowie die Installation der zugehörigen Betankungs- und Logistikinfrastruktur zu bewerkstelligen.

Die Regierung will das Vorhaben als „Wasserstoff-Offensive“ verstanden wissen und Südtirol zur Modellregion für nachhaltige alpine Mobilität entwickeln. Zur Anschaffung der ein Dutzend BZ-Busse (vermutlich von Solaris) und der benötigten Infrastruktur sind hohe Investitionen nötig, die das Land mithilfe der EU-Projekte stemmen will. So zahlt das Land je Fahrzeug 650.000 Euro, die EU schießt jeweils 200.000 Euro zu. Den Bau der zugehörigen Betankungs- und Logistikinfrastruktur auf dem Betriebshof der Landesgesellschaft Städtischer Autobus Service AG (SASA) fördert die EU zusätzlich mit 750.000 Euro. Der Eigenanteil für das Land beläuft sich nach eigenen Angaben auf 14,3 Millionen Euro.

Bei der Umsetzung des Vorhabens arbeiten die SASA und das Wasserstoffzentrum IIT in Bozen zusammen. Außerdem haben die Landesressorts für Mobilität und Infrastrukturen sowie für Umwelt und Energie mit weiteren Experten ein „H2-Team Südtirol“ gegründet. Südtirol habe durch seine enorme Wasserkraft ein enormes Potential, die saubere Energie auf regionaler Ebene für Mobilitäts- und Transitlösungen besser zu nutzen, heißt es zum Hintergrund.

Zu eben solchen Schritten zu ermutigen, das ist das Ziel der von der EU ins Leben gerufenen Projekte JIVE und MEHRLIN. Sie laufen parallel, arbeiten aber eng zusammen. Ziel von JIVE ist es, 139 Brennstoffzellenbusse in fünf EU-Mitgliedstaaten zu implementieren und so ihre Kommerzialisierung voranzutreiben. MEHRLIN zielt darauf ab, Wasserstoff als alternativen Kraftstoff zu fördern und zu kommerzialisieren. Damit verbunden ist der angestrebte Betrieb von Wasserstofftankstellen an sieben Standorten entlang von vier Kernnetzkorridoren des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V).

In Südtirol ist unterdessen bereits eine H2-Initiative im Gange: Seit Dezember 2018 befindet sich dort bereits das EU-Projekt LIFEalps in der Umsetzung, in dessen Rahmen das Land flächendeckend mit der für Batterie- und Wasserstofffahrzeuge notwendigen Infrastruktur ausgestattet werden soll. Sechs von 13 Schnellladesäulen seien bereits installiert, die restlichen folgen bis zum Frühjahr, heißt es vom Land. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 22,6 Millionen Euro, von denen die EU 7,9 Millionen Euro übernimmt.
tageszeitung.it, provinz.bz.it

1 Kommentar

zu „Land Südtirol beschafft mit EU-Hilfe zwölf BZ-Busse“
Holger Jeltsch
22.11.2019 um 16:21
in Tirol ist man wieder einmal nicht so einfallslos, wie bei uns in der BRD. Lobenswert, auch H2 und BZ gut zu nutzen. Die Milliardenverschwendung unserer Steuer- gelder, die uns gegenüber immer als Wohltat der Auto-industrie verkauft wird, müßte nicht sein,wenn unsere Politiker sich besser informieren oder ehrlicher würden.

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