E-Lkw Nikola Tre wird auf Iveco S-Way aufbauen

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Drei Monate nach dem Einstieg des Iveco-Eigentümers CNH Industrial beim US-amerikanischen E-Lkw-Startup Nikola haben die Partner nun die Entwicklung ihres ersten gemeinsamen Produkts gestartet: Es handelt sich um den rein Batterie-elektrischen Truck Nikola Tre für den europäischen Markt.

Der E-Schwerlaster basiert auf dem Lkw Iveco S-Way und soll auf der IAA 2020 in Hannover vorgestellt werden. Für das Jahr 2021 ist die Auslieferung der ersten Exemplare des Nikola Tre an Kunden geplant. Ein Brennstoffzellen-Truck soll 2023 folgen. Nikola Motors zufolge ist das Batterie-elektrische Modell „der erste Schritt auf dem Weg zum elektrischen Brennstoffzellenmodell“. Die Amerikaner definieren sich also trotz des nun beabsichtigten Launches des Nikola Tre weiter über die Brennstoffzellen-Technologie.

Der Iveco S-Way wurde erstmals im Juli 2018 in Madrid vorgestellt. Er wird im Zuge der Kooperation, die übrigens Iveco und FPT Industrial, die beiden Nutzfahrzeug- und Antriebsmarken von CNH Industrial einschließt, die Elektro-Technologie und das Infotainmentsystem von Nikola übernehmen. Außerdem wird ihm ein von Nikola und Italdesign gemeinsam erarbeitetes Design verpasst. Erste Tests sollen den Partnern zufolge bereits Mitte 2020 beginnen. Der ab 2021 geplante Verkauf sowie Aftersales-Services erfolgten über das weit verzweigte europäische Händlernetz von Iveco, heißt es weiter.

Der Nikola Tre – im April 2019 noch ohne Nennung von technischen Daten in den USA vorgestellt – soll nach den jetzt veröffentlichten Angaben der Amerikaner zwischen 18 und 26 Tonnen wiegen und sich für den städtischen Einsatz eignen. Der nun veröffentlichte Entwurf des Fahrzeugs – ein Nikola Tre 4×2 tractor – soll eine Reichweite von bis zu 400 km unterstützen. An Bord werde sich ein modulares Batteriesystem mit einer Gesamtkapazität von bis zu 720 kWh befinden, das auf Kundenwünsche zugeschnitten werden könne, lässt Nikola wissen. Der elektrische Antriebsstrang werde 480 kW Dauerleistung und bis zu 1.800 Nm liefern. Ferner verraten die Partner, dass sie bei der Entwicklung des Schwerlasters einen modularen Ansatz verfolgen. Soll heißen: Der Nikola Tre wird so konzipiert sein, dass er sich auf Brennstoffzellentechnologie umstellen lässt.

Kurzer Blick zurück: Im September stieg CNH Industrial im Rahmen einer neuen Finanzierungsrunde mit 250 Millionen Dollar bei Nikola ein. FPT und Iveco hatten bis dato eher auf Erdgas als alternativen Kraftstoff gesetzt und nach eigenen Angaben „maßgeblich zum Auf- und Ausbau des europäischen Erdgastanknetzes beigetragen“. Ähnliches will Nikola mittelfristig mit Partnern in Nordamerika und Europa umsetzen, allerdings natürlich mit Wasserstoff.

Nikola Motor hatte vor knapp drei Jahren mit der Ankündigung seines innovativen Brennstoffzellen-Trucks Nikola One für Aufsehen gesorgt. Das Interesse war von Anfang an hoch, später wurden auch H2-Lkw für Europa angekündigt. Außer Prototypen gab es von Nikola aber bislang wenig zu sehen.

CNH Industrial ist 2013 im Zuge der Umstrukturierungen im Fiat-Konzern durch die Fusion von CNH Global und Fiat Industrial entstanden – mehr oder weniger parallel zu der Fusion von Fiat Chrysler Automobiles in der Auto-Sparte. Zu den Nutzfahrzeug-Marken von CNH Industrial gehören auch Iveco Bus, Steyr, New Holland, Hueliez Bus oder Magirus.
nikolamotor.com (Nikola Tre), nikolamotor.com (Joint Venture)

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