Netze BW: „E-Mobility-Carré“ startet 2020

Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Projekt „E-Mobility-Allee“ in Ostfildern mit Einfamilienhäusern will die EnBW-Tochter Netze BW im kommenden Jahr in Tamm mit dem Projekt „E-Mobility-Carré“ testen, wie sich die Elektromobilität mit Mehrfamilienhäusern verbinden lässt.

Hierfür stellt die EnBW-Tochter 45 Haushalten der Tammer Wohnanlage Pura Vida in der Brächterstraße E-Autos zur Verfügung. Die insgesamt 45 VW e-Golf und BMW i3 wurden bereits an Bewohner übergeben und die Pura-Vida-Tiefgarage mit einer Ladeinfrastruktur ausgestattet. Offiziell starten wird das neue Projekt voraussichtlich Ende Februar 2020. Tamm liegt einige Kilometer nördlich von Stuttgart, ist aber über die A81 und die S-Bahn gut an die baden-württembergische Landeshauptstadt angebunden.

„Wir erproben im E-Mobility-Carré ein intelligentes Lademanagement, das zur Vermeidung einer Überlastung des Netzes in den Ladevorgang eingreifen kann“, sagt Projektleiter Ralph Holder. Um die Lösung zu verbessern, will Netze BW zunächst das Kundenverhalten beobachten, also wie viele Autos zu welchen Zeiten laden. Daraus lasse sich ableiten, welche Anschlussleistung tatsächlich benötigt werde. Außerdem werden die für Mehrfamilienhäuser geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen genau betrachtet.

Die Fahrzeuge wurden jetzt schon übergeben, damit sich die Teilnehmer laut Holder „an das neue Auto und das Laden“ gewöhnen können und in Ruhe alles ausprobiert haben. So soll die Testphase, in der sich die neuen Elektroauto-Fahrer noch unkonventionell verhalten, aus dem Test ausgeklammert werden – die Daten für den Alltag werden somit besser.

Die Teilnehmer selbst sind laut Netze BW bereits gespannt. „Wir sind stolz, im ‚Auto-Land‘ Baden-Württemberg als E-Mobilitäts-Pioniere an diesem Projekt teilnehmen zu können und damit einen Beitrag zur Zukunft der E-Mobilität zu leisten“, sagt Hans-Peter Willmann, Beirat der Eigentümergemeinschaft.

Anders als der Versuch in Ostfildern, wo besonders Einfamilienhäuser aus ein und demselben Verteilnetz untersucht wurden, geht das neue Projekt eher in das städtische Wohnen. Wir sind auf die Ergebnisse gespannt und werden im kommenden Jahr weiter über das „E-Mobility-Carré“ berichten.
netze-bw.de

2 Kommentare

zu „Netze BW: „E-Mobility-Carré“ startet 2020“
Christian
11.12.2019 um 12:37
Ein Ergebnis kann man jetzt schon voraussagen: Solange mit Wechselstrom geladen wird, bei max. 11kW Ladeleistung gibt es nirgends und nie ein Problem wenn der Ladevorgang nach dem Kochen beginnt. Jeder Elektroherd hat ähnlich hohe Anschlußwerte und das muß auch jede Wohnanlage aushalten. Wenn man jetzt noch Schichtdienst (zeitlich versetztes Laden), Singles (die selten kochen), Rentner (die nur 1 Mal die Woche laden) und kostenlos Laden am Arbeitsplatz einplant ist das Thema vlt. schon vom Tisch.Also sage ich voraus: Alles easy.
jogi54
11.12.2019 um 15:48
Zumal in solchen Wohnanlagen häufig Durchlauferhitzer fürs WW in Küche und Bad mit Anschlussleistungen von 18 -26kW je Wohnung eingesetzt werden. Dann muss ein Wohnungsanschluss sogar die Gleichzeitigkeit von Herd und Duschen abkönnen.

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