OmniE: Analyse-Tool zur schrittweisen Substitution von Dieselbussen

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Innerhalb der nächsten zehn Jahre wollen die Göttinger Verkehrsbetriebe (GöVB) zwei Drittel ihrer Busflotte auf Elektroantrieb umstellen. Ein Analyse-Tool zur schrittweisen Substitution von Dieselbussen soll hierbei unterstützen. Ein solches Tool entwickeln derzeit die GöVB als Partner des Projekts „OmniE“ aus dem Technologieprogramm „IKT für Elektromobilität“.

Derzeit erfolgen in Deutschland jährlich rund 4.000 Neuzulassungen von Bussen, die im ÖPNV eingesetzt werden. 2018 waren nur vier Prozent davon Elektrobusse. Um den klimapolitischen Anforderungen gerecht zu werden, müssen die meisten deutschen Verkehrsbetriebe ihre Busflotten jedoch innerhalb der nächsten zehn Jahre weitgehend auf emissionsarme oder emissionsfreie Antriebe umrüsten.

Damit sie diese Aufgabe bewältigen und dabei die optimalen Investitionsentscheidungen treffen können, brauchen sie ein Planungsinstrument, das herstellerunabhängig ist und die Anforderungen aller Stakeholder einbezieht. Ein solches IKT-basiertes Planungsinstrument gibt es bisher nicht. Es prototypisch am Beispiel der Göttinger Verkehrsbetriebe (GöVB) zu entwickeln, hat sich das Projekt OmniE zum Ziel gesetzt

Die GöVB sind einer von sechs Partnern des Projekts und haben bis 2030 die politische Vorgabe zu erfüllen, zwei Drittel ihrer Busflotte auf Elektroantrieb umzustellen. Das kann ihnen nur gelingen, wenn sie ihre Flotte und deren Betrieb unter technischen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten analysieren, um daraus ein geeignetes Szenario der schrittweisen Substitution von Dieselbussen abzuleiten.

Wie lassen sich die Anschaffungskosten kalkulieren, wie werden die Umlaufpläne für Elektrobusse an deren relativ geringeren Reichweite angepasst, welche Ladestrategien empfehlen sich, wie hoch muss die gesamte Laufleistung der Batterie-betriebenen Busse sein, um eine nachhaltige Ökobilanz zu erreichen? Diese Fragen benennen nur einige der interdependenten Variablen, die das IKT-basierte Analyse-Tool ergründen soll. Wenn es in Göttingen erfolgreich erprobt ist, soll es auf alle ÖPNV-Unternehmen in Deutschland übertragbar sein, die vor einer ähnlichen Aufgabe stehen.

Konsortialführer vom OmniE ist die monalysis GmbH aus Kempten im Allgäu. Dort unterstützt auch die Hochschule für angewandte Wissenschaften das Projekt. Neben den GöVB zählen auch die EnergieNetz Mitte GmbH, die Regionalmanagement Nordhessen GmbH und das Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik, alle drei aus Kassel, zu den Partnern des Projekts.

Weitere Informationen finden sie unter digitale-technologien.de

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