Toyota-Konzern entwickelt neuen BZ-Lkw

Der japanische Autobauer Toyota und seine Nutzfahrzeug-Tochter Hino Motors entwickeln einen Brennstoffzellen-Lkw auf Basis des Hino Profia. Dabei kommt Technologie zum Einsatz, die Toyota für die nächste Generation des Mirai entwickelt hat.

++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++

Das Fahrgestell des Profia wurde einer Toyota-Mitteilung zufolge speziell für den Einsatz als Brennstoffzellenfahrzeug angepasst, detaillierte Umbauten werden jedoch nicht genannt. Nur so viel: „Umfassende Gewichteinsparungen“ sollen eine hohe Ladekapazität ermöglichen. Der knapp 12 Meter lange Profia soll dabei auf eine Gesamtgewicht von 25 Tonnen kommen.

Durch zwei Brennstoffzellen-Stacks, die bereits für die nächste Generation des Toyota Mirai entwickelt wurden, beträgt die Reichweite voraussichtlich 600 Kilometer. Angaben zur Leistung des BZ-Antriebs macht Toyota bisher nicht, es gibt auch keine Angaben zur Größe und Position des Wasserstoff-Tanks. Die Japaner hatten im Herbst 2019 die zweite Generation des Mirai vorgestellt, dabei jedoch kaum technische Details zum Antrieb veröffentlicht. Dank größerer Wasserstofftanks und einer optimierten Brennstoffzelle soll die Reichweite 30 Prozent höher ausfallen als beim Vorgänger – keine dieser Angaben lässt sich jedoch auf den nun gezeigten H2-Lkw übertragen. In Produktion gehen soll der Mirai in diesem Herbst – bis dahin wird Toyota wohl auch mehr Daten nennen.

In der Mitteilung geht Toyota vor allem auf die Herausforderungen des Schwerlastverkehrs in Japan ein – Schwerlast-Lkw machen demnach etwa 60 Prozent der gesamten CO2-Emissionen von Nutzfahrzeugen in Japan aus. Mit dem Brennstoffzellen-Lkw will der Toyota-Konzern ein Fahrzeug entwickeln, das „Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Praxisnutzen“ in Einklang bringe. Ein Termin für eine mögliche (Klein-)Serienproduktion des BZ-Lkw wird in der Mitteilung jedoch nicht genannt.

Update 06.10.2020: Toyota und Hino Motors haben die im März verkündete Kooperation für elektrische Nutzfahrzeuge erweitert. Neben dem Brennstoffzellen-Lkw mit einem Gesamtgewicht von 25 Tonnen für den japanischen Markt wollen die beiden Unternehmen nun auch einen 40-Tonnen-Lkw mit Brennstoffzellen-Antrieb für den nordamerikanischen Markt entwickeln. Das erste Demonstrationsfahrzeug soll in der ersten Hälfte des Jahres 2021 fertiggestellt sein.

Als Basis soll das Hino-XL-Chassis dienen, das mit der „bewährten“ Brennstoffzellentechnologie von Toyota ausgerüstet werden solle – es dürfte sich also wieder im Kern um die Brennstoffzellen-Stacks aus dem Mirai handeln. Wie viele der Stacks in dem schweren 40-Tonner eingesetzt werden sollen, geben Toyota und Hino allerdings noch nicht an.

Am Ende der Entwicklung soll dann ein emissionsfreier Class-8-Lkw stehen. In der Class 8 sind alle Lkw über 15 Tonnen zusammengefasst. Ein potenzieller Markt ist Kalifornien, wo ab 2024 Quoten für elektrische Nutzfahrzeuge gelten. Im Falle der Class 8 beginnt es 2024 mit fünf Prozent, ab 2032 müssen aber 40 Prozent der Zulassungen in dieser Klasse emissionsfreie Lkw sein.

Hino entwickelt übrigens gemeinsam mit dem chinesischen Konzern BYD auch Batterie-elektrische Nutzfahrzeuge. Die Kooperation wurde wenige Wochen nach dem 25-Tonnen-Brennstoffzellen-Lkw im April 2020 verkündet.
toyota-media.de, hino-global.com, global.toyota, hino-global.com (beide Update)

0 Kommentare

zu „Toyota-Konzern entwickelt neuen BZ-Lkw“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch