Dena-Studie: In Deutschland fehlen bis zu einer Million private Ladepunkte

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Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) hat das private Ladeinfrastruktur-Potenzial in Deutschland untersucht. Demnach dürften gerade in Ballungsgebieten die benötigten Stellplätze mit Lademöglichkeit auch in den kommenden Jahren zu selten sein.

Für Verbraucher, die in Gebäuden mit ein oder zwei Wohneinheiten leben, sieht die zusammen mit Prognos erstellte Studie in den kommenden Jahren in den meisten Gegenden Deutschlands ein ausreichendes Potenzial, ihr Elektrofahrzeug an einer privaten Wallbox oder Steckdose zu laden. Ein kritisches Verhältnis von privater Ladeinfrastruktur zu Elektrofahrzeugen sei jedoch in kaufkraftstarken Regionen zu erwarten. Beauftragt hatte die Studie der Energieversorger EnBW.

Bereits Mitte der 2020er Jahre könnte es in Städten und Ballungsräumen, wo viele Häuser mit drei und mehr Wohnungen stehen, zu einem Mangel an privaten Lademöglichkeiten kommen – oder das Potenzial ausgeschöpft sein, wie es in der Studie heißt. Bis 2030 beziffert die Dena das Potenzial auf zwölf Millionen Ladepunkte in privaten Garagen, Carports und Stellplätzen. Nur stehen die meisten (Elektro-) Autos nicht dort, sondern in Großstädten am Straßenrand. „Im Jahr 2030 fehlen je nach Szenario zwischen 0,6 und 1,1 Millionen potenzielle Stellplätze mit privater Ladeinfrastruktur“, so die Studie.

In den dicht besiedelten Straßen ist der Aufbau privater Ladepunkte teilweise nicht möglich oder finanziell unattraktiv. Die Vorteile der Neufassung des WEG, die womöglich im September in Kraft treten könnte, würde zwar den rechtlichen Anspruch auf einen privaten Ladepunkt etablieren – in den von der Dena skizzierten Szenarien dürften aber in den Städten wohl nur wenige E-Autofahrer darauf zurückgreifen können.

Zwar steigt die Zahl der öffentlichen (Schnell-)Ladepunkte weiter, doch für viele Interessenten dürfte das Laden zuhause ein überzeugender Grund für das Elektroauto sein – und nicht jeder wohnt in der Nähe einer geeigneten Schnellladesäule. „Das Fehlen der Möglichkeit des privaten Ladens könnte für einen großen Teil der potenziellen Elektrofahrzeugkäufer zu einem Kaufhemmnis werden und damit den Markthochlauf der Elektromobilität behindern“, heißt es in der Studie.
sueddeutsche.de, automobilwoche.de, dena.de (Studie als PDF)

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