Alpiq gibt sein Elektromobilitäts-Abo Juicar auf

Der Schweizer Energiekonzern Alpiq stellt sein 2018 in der Schweiz gestartetes und Anfang 2020 auf Deutschland und Italien ausgedehntes Elektromobilitäts-Abo Juicar ein. Registrierung sind bereits seit dem 30. Juni nicht mehr möglich. Juicar-Kunden können ihr Abo nur noch bis zum 30. September nutzen.

Auf der Juicar-Webseite schreibt die Firma Folgendes zur Betriebseinstellung: „Wir haben unsere zukünftige Position auf dem abonnementbasierten Mobilitätsmarkt sorgfältig geprüft und erkannt, dass wir mit einem reinen Elektro-Abonnementmodell unserer Zeit vielleicht zu weit voraus sind.“ Deshalb habe man beschlossen, sich mit sofortiger Wirkung aus diesem Nischenmarkt zurückzuziehen.

Juicar setzte im Bereich E-Mobilität auf das Vorbild monatlicher Flatrates wie Netflix & Co., sprich das Unternehmen vermietete Elektroautos zum Fixpreis seit 2018. Im Paket enthalten waren neben einer Heimladestation auch das öffentliche Laden und die Motorfahrzeugsteuer sowie die Versicherung und die Begleichung der Stromkosten. Kunden konfigurierten das gewünschte Mobilitätspaket online, konnten ihr Abo monatlich kündigen und trugen dabei kein finanzielles Risiko. Nicht inklusive waren lediglich die Kilometer, die Juicar gesondert abrechnete. Entwickelt wurde das Abo-Modell im Zürcher Oyster Lab, der Ideenschmiede des Energieversorgers Alpiq.

Alle laufenden Abos enden laut Juicar automatisch am 30. September. Wie viele Kunden das Angebot genutzt haben, gibt Alpiq nicht preis. Bei der Ladeinfrastruktur gibt sich das Unternehmen großzügig: Die im Paket inbegriffenen Heimladestationen „verbleiben nach dem 30. September kostenfrei bei den Kunden, da wir die elektrische Revolution weiterhin fördern wollen“.

Andere Unternehmen sehen im Abo-Modell für Elektroautos unterdessen weiterhin viel Potenzial. Erst im Mai hat in Österreich das Startup carl nach einjähriger Pilotphase ein markenübergreifendes Abo für Elektroautos gestartet. Weitere in Deutschland in diesem Bereich aktive Unternehmen sind unter anderem Nextmove und Sonnen.
tagesanzeiger.ch, juicar.com

1 Kommentar

zu „Alpiq gibt sein Elektromobilitäts-Abo Juicar auf“
Ruffy Uzumaki
19.08.2020 um 21:31
ne, sorry. Nette Idee, finde die Initiative auch cool, aber nichts da "der Zeit voraus". Es liegt einfach am Geld.. Fahre ich 1000km pro Monat als Normalfahrer kosten mich 800 CHF. Ich persönlich, könnte es nie...

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