Mercedes EQA verschiebt sich offenbar auf 2021

Der rein elektrische Mercedes-Benz EQA wird laut einem britischen Medienbericht nicht mehr in diesem Jahr auf den Markt kommen. Verschiedene Gründe hätten zu einer Verzögerung von rund sechs Monaten geführt. Mercedes dementiert jedoch.

Laut einem Bericht des Portals „Autocar“ haben eine Umstrukturierung der Produktionsaktivitäten von Mercedes für Elektroautos, anhaltende Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Batteriezellen und Unterbrechungen durch die Covid-19-Pandemie zu einer solchen Verzögerung des EQA-Starts geführt, dass das Modell erst im kommenden Jahr auf den Markt komme. Aber: Eine genaue Quelle für diese Information liefert der Bericht nicht.

Der für gewöhnlich gut informierte Journalist Greg Kable stützt sich bei seiner These vor allem auf Indizien: Ursprünglich sollte der EQA seinen Informationen zufolge im dritten Quartal 2020 vorgestellt werden, rechtzeitig vor dem Marktstart vor Ende des Jahres. Also in etwa so, wie es VW mit dem ID.4 macht (Weltpremiere 23.9., Auslieferung ab Dezember 2020) oder Citroën mit dem ë-Spacetourer. Opel ließ sogar Journalisten bereits den Zafira-e Life fahren, ausgeliefert wird er dennoch erst 2021. Ein derartiges (Online-)Event seitens Daimler ist aber noch nicht bestätigt – und das Quartalsende naht.

Einer der Faktoren, der die EQA-Pläne beeinflusst haben soll, ist der angedachte Verkauf des Smart-Werks im französischen Hambach. Dort wollte Daimler (bereits seit 2017 geplant) nach dem Abwandern der Smart-Produktion in das Joint Venture mit Geely den EQB bauen. Seit Juli laufen aber Gespräche mit Ineos, das in Hambach offenbar seinen Geländewagen Grenadier bauen will. Der EQB soll nun entweder gemeinsam mit dem EQA in Rastatt oder im ungarischen Kecskemét gebaut werden. Da eine Entscheidung (zumindest öffentlich) noch nicht gefallen ist, soll das dem Bericht zufolge die Rastätter Planungen für den EQA verzögert haben.

Daimler hat den Bericht auf Nachfrage von electrive.net am Abend dementiert. „Der kompakte vollelektrische EQA liegt im Plan“, teilte ein Sprecher mit. Die Produktion des Elektroautos starte Ende des Jahres und der Verkaufsstart sei „unverändert“ für das Jahr 2021 geplant.

Mercedes hatte im Rahmen der Vorstellung des Kompakt-SUV GLA im Dezember 2019 einen Ausblick auf den EQA gegeben. Die grundsätzlichen Proportionen mit der langen Motorhaube und dem relativ steil abfallenden Heck des Kompakt-SUV samt kurzem Übergang bleiben wohl auch bei dem Elektro-Modell erhalten. Der EQB wird hingegen der deutlich kantigeren Formensprache des GLB folgen – jedoch mit ähnlicher Technik.

Laut „Autocar“ sind zunächst zwei Versionen des EQA geplant, einmal mit einem E-Motor an der Vorderachse und ein Allrad-Modell mit zwei E-Maschinen. Ob die beiden Antriebs-Varianten die gleiche oder unterschiedliche Batterie-Konfigurationen nutzen werden, wird nicht erwähnt. Zudem spekuliert „Autocar“ über einen AMG-Ableger des EQA, der bei der Leistung den kürzlich vorgestellten Mercedes-AMG GLA 45 S mit seinen 310 kW übertreffen soll.
autocar.co.uk

2 Kommentare

zu „Mercedes EQA verschiebt sich offenbar auf 2021“
Jay Miller
22.09.2020 um 17:47
Eine Schlappe für Källenius, der ja behauptet hatte, dass der EQA noch 2020 kommt.
CHris
23.09.2020 um 10:42
Nach der Umstellung der Basis von A-Klasse auf GLA war das ja eigentlich zu erwarten.

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