Safra und Symbio vereinbaren Bau von 1.500 H2-Bussen

Die französischen Unternehmen Safra und Symbio vertiefen ihre Partnerschaft und kündigen die Produktion von 1.500 Wasserstoffbussen an. Der Bushersteller und der BZ-Spezialist wollen die Fahrzeuge „mit einem optimierten Wasserstoffsystem und einem abgestimmten Serviceangebot ausstatten“.

Das in Albi ansässige Unternehmen Safra hat mit Symbio – seines Zeichens Joint Venture von Michelin und Faurecia – bereits bei der Entwicklung erster französischer Wasserstoffbusse kooperiert: Das Safra-Modell Businova gibt es mit Wasserstoffantrieb, hat in dieser Ausführung ein Brennstoffzellen-System von Symbio an Bord und ist bereits in mehreren Städten wie Artois-Gohelle, Versailles und Le Mans unterwegs. Nun haben die beiden Unternehmen vertraglich die Produktion von weiteren 1.500 ab Dezember 2021 lieferbaren Bussen im 12-Meter-Format vereinbart. In welchem Zeitraum die Fahrzeuge abgesetzt werden sollen, äußert das Duo jedoch nicht.

Die Busse werden laut einer Mitteilung mit einer von Symbio entwickelten Plug-and-Play-Lösung ausgestattet, die „speziell für die Anforderungen dieses Marktsegments konzipiert ist“. Sie umfasse unter anderem eine Brennstoffzelle mit 45 kW Ausgangsleistung, die „den Automobilstandards entspricht“, sowie Kompressor, Leistungswandler und weitere Schlüsselkomponenten. „Busse können sieben Tage in der Woche in Betrieb sein“, äußert Philippe Rosier, CEO von Symbio. „Wir haben daher ein Integrationsschema entworfen, das die Wartung erleichtert, insbesondere den Austausch bestimmter Bauteile und Filter. Vor allem beinhaltet die Buslösung von Symbio eine Reihe von speziell auf Nutzfahrzeuge zugeschnittene 24/7-Wartungsdienste.“

Mit 45 kW wird die Brennstoffzellen-Lösung in den 1.500 angekündigten H2-Bussen leistungsstärker ausfallen als beim aktuellen H2-Modell Businova. Im Kontext eines im Januar 2020 getätigten Auftrags der Stadt Auxerre war bei diesem Modell von einem 30-kW-Brennstoffzellen-System, einem 30-Kilogramm-Wasserstofftank und einem 132-kWh-Akkupaket die Rede. Auf der Webseite des Herstellers bestätigen sich diese Angaben. Die Motorleistung des Businova H2 gibt Safra dort zudem mit 250 kW, die Reichweite mit 350 Kilometern an.

Ob sich neben der Leistung der BZ-Lösung bei den 1.500 avisierten Bussen auch andere technische Parameter verändern werden, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Dort heißt es lediglich, dass man mit der verstärkten Partnerschaft den Willen unter Beweis stelle, die Entwicklung eines wettbewerbsfähigen Angebots bei Wasserstoffbussen und die Industrialisierung im Hinblick auf eine internationale Markteinführung zu beschleunigen – „im Einklang mit den Zielen der auf europäischer und französischer Ebene beschlossenen Wasserstoffstrategie“.

Bei Safra handelt es sich um eine 1955 gegründete Gruppe mit mittlerweile mehreren Tochterunternehmen. Unter der Marke Businova entwickeln, fertigen und vertreiben die Franzosen ein komplettes Sortiment an elektrischen Stadtbussen, darunter zwei Größen (10,5m und 1m), drei Antriebsarten (Hybrid-, reiner Elektro- oder Wasserstoffantrieb) und verschiedene Ausführungen. „Safra ist derzeit der einzige französische Hersteller, der Wasserstoffbusse anbietet“, äußert Vincent Lemaire, CEO des Unternehmens. Durch eine Vergrößerung der Produktion will Safra „in Kürze“ in der Lage sein, jährlich 140 Busse zu produzieren. Außerdem plant das Unternehmen Gesamtinvestitionen in Höhe von 100 Millionen Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren, „um mehr und schneller zu produzieren und damit eine deutliche Kostenreduzierung zu erzielen“.

Symbio hat seinerseits mit dem Bau von einem BZ-Werk im französischen Saint-Fons begonnen, das mittelfristig 60.000 Systeme pro Jahr produzieren soll. Das Unternehmen hat zudem ein Projekt im Rahmen der „Wichtigen Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse“ (IPCEI) eingereicht. „Wir verfolgen eine klare Strategie, um sowohl Innovation als auch Industrialisierung voranzutreiben“, bekräftigt Philippe Rosier. Symbio wurde im November 2019 zu gleichen Teilen von Faurecia und Michelin gegründet und plant bis 2030 mit einer jährlichen Produktion von 200.000 BZ-Stacks für Automobilhersteller weltweit. Übrigens: Das Unternehmen liefert auch die BZ-Lösung für die jüngst vom Stellantis-Konzern angekündigten drei BZ-Transporterversionen von Opel, Peugeot und Citroën zu.
faurecia.de

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