Posco kündigt Lithiumhydroxid-Fabrik an

Der südkoreanische Stahlkonzern Posco hat bekannt gegeben, in Gwangyang eine Fabrik zur Extraktion von Lithiumhydroxid für Elektroauto-Batterien errichten zu wollen. Auch in Argentinien will der Konzern investieren, um seine eMobility-Ambitionen voranzutreiben.

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Der Bau der Fabrik in Gwangyang soll noch im ersten Halbjahr 2021 starten und 2023 abgeschlossen sein. Die Anlage wird eine jährliche Produktionskapazität von 43.000 Tonnen Lithiumhydroxid haben, was laut dem Unternehmen für rund eine Million Elektrofahrzeugen ausreichen soll. Das Spodumen für die Fabrik will Posco nach eigenen Angaben aus Australien beziehen.

Posco hat den Standort nicht zufällig gewählt: In Gwangyang betreibt Posco seit zwei Jahren eine Testanlage, um die Technologie zu verbessern. Zudem befindet sich dort bereits ein Werk zur Produktion von Kathodenmaterialien, in dem das Lithiumhydroxid weiter verarbeitet wird. Die Kathodenmaterial-Fabrik soll wie im Februar angekündigt bis 2023 auf eine Kapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr ausgebaut werden.

Darüber hinaus wird Posco in den kommenden Monaten mit dem Bau einer Anlage in der Nähe des Salzsees Salar del Hombre Muerto im Norden Argentiniens beginnen, die eine jährliche Produktionskapazität von 25.000 Tonnen Lithium bieten soll. Dort verfügt der Konzern auch über die Abbaurechte, die Reserven in der Anlage sollen laut Posco für bis zu 370 Millionen Elektroautos ausreichen.

Weitere Anlagen sind offenbar schon in Planung: Bis 2030 will Posco auf eine Kapazität von 220.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr kommen.

Neben der Produktion von Batterie-Vorprodukten stellt Posco auch Brennstoffzellen-Komponenten her. Auch dieses Geschäftsfeld soll – wie im März angekündigt – erweitert werden. Posco ist der fünftgrößte Stahlhersteller der Welt, versucht aber seit einigen Jahren, sein Geschäftsmodell über den Stahl hinaus zu diversifizieren und investiert aus diesen Gründen in den wachsenden EV-Sektor – sowohl für FCEV als auch BEV.

Update 26.05.2021: Rund sechs Wochen nach der Ankündigung hat Posco mit dem Bau der  Fabrik zur Extraktion von Lithiumhydroxid in Gwangyang begonnen. Die Anlage wird wie berichtet nach der für 2023 geplanten Fertigstellung eine jährliche Produktionskapazität von 43.000 Tonnen Lithiumhydroxid haben.

Bei der Zeremonie zur Grundsteinlegung hat Posco auch einige Details zur Lieferkette genannt. Die Koreaner wollen Spodumen von Pilbara Minerals aus Australien importieren und in Gwangyang zu Lithiumhydroxid verarbeiten. Später soll dann auch Material aus der oben genannten Anlage in Argentinien hinzukommen.

Um die Kathodenmaterial-Produktion abzusichern – hierfür wird ebenfalls in Gwangyang eine entsprechende Anlage gebaut – hat Posco in der vergangenen Woche 30 Prozent der Nickelmine Ravensthorpe in Australien übernommen. Die Investition lag laut südkoreanischen Medien bei knapp 200 Millionen Euro.
yna.co.kr, ajudaily.com, koreabizwire.com, yna.co.kr (Update)

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