BMVI: Standort-Vorauswahl für H2-Innovationszentrum

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Die Standortwahl für das Innovations- und Technologiezentrum „Wasserstofftechnologie für Mobilitätsanwendungen“ als Teil des geplanten „Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft“ konkretisiert sich. Das BMVI hat nun drei Regionen ausgewählt. Und: Eine zweite Förderrunde für regionale Wasserstoff-Konzepte hat begonnen.

Zunächst zum Wasserstoff-Zentrum, kurz ITZ, das sich auf die Wertschöpfungskette der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Mobilitätsbereich konzentrieren soll: Die Auswahl des vom Bundesverkehrsministerium ausgerufenen Standortwettbewerbs fiel auf das Hydrogen and Mobility Innovation Center (HIC) in Chemnitz, das Technologie-Anwenderzentrum Wasserstoff (WTAZ) in Pfeffenhausen in Niederbayern sowie das Technologie- und Innovationszentrum Wasserstofftechnologien (TIW) in Duisburg. Alle drei Kandidaten messen sich nun mittels einer Machbarkeitsstudie, welche die Basis für die finale Standortwahl bilden soll.

Das ITZ soll speziell kleineren und mittelständischen Unternehmen sowie Startups eine Entwicklungsumgebung bieten, um sich auf dem internationalen Markt zu positionieren. Das Verkehrsministerium hatte den Standort-Wettbewerb im November ausgerufen und präzisiert, dass das Zentrum Teil des Netzwerks des geplanten „Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft“ werden solle. Darunter versteht das von Andreas Scheuer geführte Ministerium einen „über mehrere Standorte verteilten Ort, an dem die Mobilität von Morgen neu gedacht und entwickelt wird“. Das Zentrum soll an Wissenschaft und Industrie angebunden sein und „zukunftsweisende Mobilitätskonzepte erdenken, entwickeln und in der Praxis unmittelbar erproben“. Als mögliche Entwicklungsschwerpunkte gelten u.a. Wasserstofftechnologien, synthetische Kraftstoffe, innovative Logistikkonzepte und digitale, plattformbasierte Mobilitätskonzepte.

Um das Zentrum mit Wasserstoff-Fokus konkurrieren nun also Chemnitz, Pfeffenhausen und Duisburg. Die vom BMVI veröffentlichten Kurzprofile der Bewerber lesen sich wie folgt: Das Hydrogen and Mobility Innovation Center (HIC) in Chemnitz bündelt die Expertise von 25 Partnern aus Wirtschaft, Forschung, Politik, Verbänden und Ausbildung. Das Hauptaugenmerk liegt vor Ort auf dem Aufbau von Wertschöpfung auf Basis von Brennstoffzellen für Fahrzeuganwendungen. Dabei stehe nicht nur die Wirtschaftsregion Chemnitz im Fokus. KMUs, Automobilzulieferer und Industrieunternehmen aus ganz Deutschland hätten im HIC die Möglichkeit, ihre Innovationen zu testen, zu zertifizieren und neue Standards für den Weltmarkt zu entwickeln. Im Februar hatten wir bereits ausführlicher über die Bewerbung der Chemnitzer berichtet.

Das Technologie-Anwenderzentrum Wasserstoff (WTAZ) in Pfeffenhausen basiere auf Plänen der HyPerformer-Region HyBayern und soll vor allem der Beschleunigung des Technologietransfers von der Forschung in die Industrie dienen. Es biete Unternehmen eine durchgängige Unterstützung von der angewandten Forschung über Entwicklung, Testing, Zertifizierung bis zur Standardisierung an, heißt es in der BMVI-Mitteilung. Ein Anwendungsschwerpunkt liege auf Flüssigwasserstoff.

Das Technologie- und Innovationszentrums Wasserstofftechnologien (TIW) in Duisburg deckt laut BMVI das Spektrum von Innovationsentwicklung, Wissensvermittlung, Testung und Prüfung brennstoffzellenbasierter Antriebssysteme für den Straßen-, Schienen-, Wasser- und Flugverkehr sowie Aus- und Weiterbildung ab – insbesondere für Startups und KMUs. Über Satelliten bei den Konsortialpartnern begleite es Produktentwicklungen von der Idee bis zur Anwendung. Seine internationale Standardisierungs- und (Prä-)Normierungsarbeit biete Investitionssicherheit und versicherungsfähige Produkte.

Unabhängig davon hat das Verkehrsministerium die zweite Förderrunde des Wettbewerbs um regionale Wasserstoff-Konzepte eingeläutet. Regionen, die den Energieträger in einer regionalen Wasserstoffwirtschaft einsetzen wollen, können sich ab sofort bis zum 18. Juni 2021 als „HyExperts“ im Rahmen des Wettbewerbs „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ um staatliche Förderung bewerben.

Zur Erinnerung: Das BMVI unterscheidet in ihrer regionalen H2-Förderung zwischen HyStarter, HyPerformer und HyExperts. HyStarter werden unterstützt, ein Akteursnetzwerk herauszubilden und ein erstes Wasserstoffkonzept für ihre Region zu entwickeln. Als HyPerformer gelten Regionen, die ihre bereits bestehenden Konzepte umsetzen wollen. Als HyExperts konkurrieren dagegen Regionen, in denen Akteure bereits Projektansätze haben, die im Zuge der Förderung weiter konkretisiert und in ein gemeinsames regionales Wasserstoff-Konzept integriert werden sollen.

In der ersten Runde stand für diese ein Preisgeld von insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung, das der Weiterentwicklung der Konzepte bis zur Umsetzung dient. Für die zweite Runde lobt das Verkehrsministerium nun pro ausgewählter Region je 400.000 Euro aus.
bmvi.de

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