Daimler Truck will Batterie- und Wasserstoff-Lkw in Wörth bauen

Daimler Truck hat eine wichtige Standort-Entscheidung für seine E-Lkw getroffen. Im Werk Wörth sollen künftig weitere Batterie-elektrische und Brennstoffzellen-Lkw in Serie gebaut werden. Daimler Truck wird entsprechend in den kommenden Jahren weiter „substantiell“ in den Standort investieren.

Wie Daimler mitteilt, haben sich Unternehmensleitung und Betriebsrat auf die „künftige Ausrichtung des Standorts Wörth“ geeinigt. Der Konzern will sich wie berichtet noch in diesem Jahr aufspalten – die Sparten Cars und Vans werden gebündelt, ebenso die Lkw und Busse.

Neben dem eActros, der im Oktober 2021 dort in Serie geht, ist künftig auch die Fertigung weiterer Modelle wie zum Beispiel des eEconic und eActros LongHaul in Wörth geplant. Ab 2027 könnten „die ersten Serien-Lkw mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenantrieb an Kunden übergeben werden“, wie es in der Mitteilung heißt. Damit dürfte die Serienversion des GenH2-Trucks gemeint sein, den Daimler derzeit entwickelt.

Möglich werden soll die Fertigung der unterschiedlichen elektrischen Antriebstechnologien gemeinsam mit den Verbrennern durch eine flexible Produktion, die in den kommenden Jahren etabliert werden soll. Für die Produktion von Lkw mit alternativen Antrieben werden am Standort Wörth neue Montageprozesse eingeführt, inklusive der hierfür notwendigen Infrastruktur. Hierfür kündigt Daimler Truck auch die „ Qualifizierung der Belegschaft innerhalb dieser Transformation, sowie den weiteren Ausbau der Digitalisierung am Standort“ an. Die genaue Investitionssumme für Wörth wird in der Mitteilung aber nicht genannt.

„Wir legen heute die wegweisende Grundlage für die Zukunft der Lkw-Produktion von Mercedes-Benz. Der Technologiewandel unserer Branche hin zu lokal emissionsfreien Lkw bedeutet auch für unsere Standorte und die Fertigung einen immensen Umbruch“, sagt Sven Gräble, Leiter Mercedes-Benz Trucks Operations, verantwortlich für das weltweite Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Lkw. „Mit dem neuen Zielbild für das Werk Wörth sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit und damit die langfristige Zukunft des Standorts: Wir möchten zukünftig die Serienproduktion unserer elektrischen Lkw hier stark ausweiten und schaffen bereits jetzt die Voraussetzungen dafür.“

Thomas Zwick, Betriebsratsvorsitzender des Mercedes-Benz-Werks Wörth, sieht in dem Abschluss ein „tragfähiges Zukunftsbild für unser Werk“. „Damit haben wir die Zukunft des Standorts langfristig gesichert und können die Transformation gemeinsam mit den Beschäftigten selbstbewusst mitgestalten“, so Zwick. „Die neuen Produkte bieten dabei viele berufliche Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten.“

Laut Gäble soll Wörth „Dreh- und Angelpunkt für den Transport der Zukunft im Produktionsnetzwerk Mercedes-Benz Lkw“ werden. Das von Zwick angesprochene Zukunftsbild ist in einer Betriebsvereinbarung festgelegt mit einer Laufzeit bis Ende 2029. Aber: Die Details zur Umsetzung werden in den kommenden Monaten zwischen Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretern weiter ausgearbeitet.

In Wörth am Rhein baut Daimler seit 1963 Lkw. Derzeit sind es neben dem Schwer-Lkw Actros noch der Arocs, Atego, Econic, Zetros und der bekannte Unimog. Die Produktionskapazität des Werks liegt bei bis zu 470 Fahrzeugen am Tag. In dem Werk sind rund 10.000 Menschen beschäftigt.
daimler.com

4 Kommentare

zu „Daimler Truck will Batterie- und Wasserstoff-Lkw in Wörth bauen“
three e's
15.07.2021 um 12:22
wissen die eigentlich was "Aerodynamik" bedeutet! Mehr "Schrankwand im Wind" geht hier nicht!
Luigi Colani
16.07.2021 um 04:01
Klar können die mit Sicherheit auch eine 10 Meter lange, aeorodynamisch optimierte Tropfenform bauen - wird nur niemand kaufen, wenn nur ein Miniauflieger hinten dran darf. Stichwort: gesetzlich festgeschriebene Maximallänge für Sattelzüge
three e's
16.07.2021 um 12:30
ich sag nur Semi Truck...
Harald
02.10.2021 um 17:24
dann sag nur "USA - Class 8 truck" google. Ist eben nicht EU

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