Kamaz zeigt ersten BZ-Bus

Der russische Nutzfahrzeug-Hersteller Kamaz hat seinen ersten Wasserstoff-Bus vorgestellt. Der Kamaz 6290 soll ab dem kommenden Jahr auf den Straßen Moskaus getestet werden.

Die Vorstellung fand auf der „Comtrans 2021“-Messe in Moskau statt. Bei dem Kamaz 6290 handelt es sich um einen Solobus mit 12,4 Metern Länge, der Platz für 80 Fahrgäste (davon 33 auf Sitzplätzen) bietet. Die Basis bildet der Elektrobus 6282, der etwa in Moskau im Linienbetrieb ist.

Sein großes Unterscheidungsmerkmal zu den bekannten Batterie-Bussen von Kamaz ist die Energiespeicherung. Auf dem Dach des Fahrzeugs sind sechs zylindrische Drucktanks montiert, deren maximale Speicherkapazität wird aber nicht angegeben. Die Reichweite des 6290 soll bei bis zu 250 Kilometern liegen, was den Bus laut Kamaz auch für den Überlandverkehr einsetzbar macht.

Der Bus verfügt über ZF-Achsen, bei der hinteren handelt es sich um eine „AxTrax“, in die der E-Antrieb integriert ist. Zu deren Leistung macht Kamaz in der Mitteilung keine Angaben. Die Brennstoffzelle soll 45 kW leisten, weitere Angaben gibt es auch hierzu nicht – ebenso wenig zur Puffer-Batterie. Der Bus soll bei Temperaturen von -40 bis +40 Grad eingesetzt werden können.

Chassis und Karosserie des in Moskau gezeigten Ausstellungsstücks wurden bei der Kamaz-Tochter Nefaz in Baschkortostan, einer Republik mit Hoheitsrechten im östlichen Teil des europäischen Russlands, hergestellt. Der Antrieb und die Wasserstoff-Komponenten wurden dann im Forschungs- und Technologiezentrum von Kamaz eingebaut.

„Die Welt bewegt sich vorwärts und wir können nicht hinterherhinken“, sagt Sergej Chemezow, CEO des Staatskonzerns Rostec, zu dem Kamaz gehört. „Der Wasserstoff-Elektrobus ist der nächste Schritt bei der Suche nach alternativen Energiequellen und bei der Entwicklung eines modernen umweltfreundlichen Personenverkehrs.“

Andrej Savkinow, Chefdesigner bei Kamaz, gab zudem an, dass ein Prototyp des 6290 im kommenden Jahr in Moskau im Realbetrieb getestet werden soll. Moskau wurde nicht nur wegen des Fokus auf Elektrobusse als Teststandort gewählt: „Eine autonome Wasserstofftankstelle gibt es nur in Chernogolovka bei Moskau, daher können wir den Wasserstoff-Elektrobus nicht anderswo testen“, so der Chefdesigner. Die Testfahrten sollen im Laufe des Jahres 2023 abgeschlossen werden.

„Für den Fall, dass die entsprechende Betankungsinfrastruktur aufgebaut ist und die Nachfrage nach der neuen Art des Öko-Transports von Seiten Moskaus besteht, planen wir die Endmontage von Wasserstoff-Brennstoffzellenbussen im Autoreparatur- und Bauwerk Sokolniki“, so Savkinow. Also in jenem Werk, in dem bereits die Batterie-Busse montiert werden.
sustainable-bus.com, greencarcongress.com, kamaz.ru

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