Batteriesparte von SK Innovation entwickelt LFP-Batterien

SK On, die Anfang Oktober ausgegliederte Batteriesparte von SK Innovation, entwickelt nun auch LFP-Batterien für Elektrofahrzeuge. Das Unternehmen rechnet zudem mit der Profitabilität seines Batteriegeschäftes im kommenden Jahr.

Die preiswerteren und stabileren LFP-Batterien erhalten u.a. aufgrund des anhaltenden Preisanstiegs für Basismaterialien wie Kobalt immer mehr Aufmerksamkeit. Nun äußert sich also auch SK On, die ausgegliederte Batteriesparte von SKI, zu Entwicklungsplänen von LFP-Batterien.

„Wir entwickeln Hochleistungs-LFP-Batterien mit hoher Energiedichte und schneller Ladegeschwindigkeit, basierend auf unseren technologischen Fähigkeiten, die den Markt für NCM-Batterien mit hoher Energiedichte angeführt haben“, sagte Yoon Hyung-jo, Planungsleiter von SK On, bei einer Investorenkonferenz.

Lithium-Eisenphosphat-Zellen wurden wegen ihrer geringeren Energiedichte von vielen Autobauern lange Zeit ignoriert – ihnen ging es meist darum, in den vorhandenen Bauraum eine möglichst große Energiemenge speichern zu können. Wegen der Preissteigerungen bei Rohstoffen wie Kobalt, Nickel oder auch Mangan sowie des immer dichter werdenden Ladenetzes kommen die günstigeren und robusteren LFP-Zellen wieder in den Fokus.

Bereits heute setzt Tesla im großen Stil auf LFP-Zellen von CATL. Erst bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das dritte Quartal hatte Elon Musk bekräftigt, bei allen „Standard Range“-Modellen künftig auf LFP-Zellen zu setzen – bisher war das nur bei den in China gebauten Teslas der Fall. Zudem ist Tesla offenbar auf der Suche nach einem zweiten LFP-Lieferanten: So hatte sich die Gerüchte verdichtet, dass der E-Autobauer eine erste Bestellung bei BYD platziert hat. Doch auch bei CATL soll Tesla erneut LFP-Batteriezellen bestellt haben.

Auch Volkswagen will bei den kommenden „MEB Entry“-Modellen auf LFP-Zellen setzen. „Diese Zellen sind günstig und robust, sie halten viele Ladezyklen aus“, sagte Frank Blome, Leiter des Center of Excellence Batteriezelle, auf dem „Power Day“ Anfang des Jahres. „Damit sind sie für Fahrzeuge mit geringen Reichweiten sehr vielversprechend.“ Mercedes-Benz wird für Elektromodelle im unteren Preissegment künftig auf günstigere, aber weniger leistungsstarke Batterien umsteigen, um zunehmenden Kosten bei einigen Batteriemetallen entgegenzuwirken. Konkret angekündigt wurde dieser Schritt für zwei Modelle.

Doch auch bei den Zulieferern nehmen die Meldungen zum Thema LFP zu: Erst kürzlich kündigte das serbische Unternehmen ElevenEs eine strategische Partnerschaft mit EIT InnoEnergy zum Bau der ersten LFP-Lithium-Ionen-Batterie-Gigafabrik in Europa an. LG Energy Solutions hingegen entwickle laut Medienberichten derzeit LFP-Pouchzellen. Es verwundert daher nur wenig, dass auch SK On dem Trend folgt.

Darüber hinaus hat SK Innovation vor wenigen Tagen eine Entwicklungsvereinbarung mit dem US-amerikanischen Feststoffbatterie-Spezialisten Solid Power geschlossen und wird auch in diesen investieren. Erklärtes Ziel ist es, eine Feststoffbatterie mit einer Energiedichte von mindestens 930 Wh/l zu entwickeln.

Ford wird hingegen gemeinsam mit SK Innovation 11,4 Milliarden US-Dollar in den Bau zweier neuer Standorte mit Montage- und Batteriewerken in Tennessee und Kentucky investieren. „Das aktuelle Auftragsvolumen, das SK bisher erhalten hat, liegt bei etwa 1,6 Terawattstunden (TWh), was auf die Basiseffekte aus dem kürzlich gegründeten Batterie-Joint-Venture von SK mit Ford zurückzuführen ist“, erklärte Yoon Hyung-jo und fügte hinzu, dass das Unternehmen neben seinen Kunden, wie Hyundai-Kia und Ford, auch mit anderen globalen Automobilherstellern im Gespräch sei, um weitere Aufträge für EV-Batterien zu erhalten.

SK Innovation hat für das dritte Quartal 2021 einen Umsatz im Batteriegeschäft von rund 601,5 Millionen Euro vermeldet – ein neuer Höchstwert. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist dies eine Umsatzsteigerung von 68 Prozent. Erzielt wurde die Steigerung beim Batteriverkauf laut SKI u.a. durch die höhere Auslastung der Fabriken in Yancheng und Huizhou in China, die in der ersten Hälfte dieses Jahres die Massenproduktion aufgenommen haben. Angesichts des schnellen Wachstums von Elektrofahrzeugen plant SK Innovation „aggressive Investitionen“ in das Batteriegeschäft mit dem Ziel, bis 2023 eine jährliche Gesamtproduktionskapazität von über 85 GWh und bis 2025 über 125 GWh zu erreichen.
koreatimes.co.kr (LFP), skinnonews.com (Quartalszahlen)

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