England erhält Vorgaben für Ladepunkte an Neubauten

In England müssen ab dem kommenden Jahr an neuen Wohnungen und Geschäftsgebäuden Ladestationen für Elektrofahrzeuge installiert werden. Neben Neubauten wird die Pflicht zur Errichtung von Lademöglichkeiten auch für umfassend sanierte Gebäude mit mehr als zehn Parkplätzen gelten.

Das kündigte Großbritanniens Premierminister Boris Johnson jetzt offiziell an. Dadurch sollen jedes Jahr bis zu 145.000 zusätzliche Ladestationen in ganz England geschaffen werden. Und dies als Ergänzung zu den mehr als 250.000 Ladepunkten zu Hause und am Arbeitsplatz, die man bisher bereits gefördert habe, teilt die britische Regierung mit. Hintergrund der neuen Ladeinfrastruktur-Vorgaben und der intensiven Förderung ist das Ziel Großbritanniens, den Verkauf neuer Benzin- und Dieselfahrzeuge ab 2030 einzustellen.

Johnson bezeichnet die Pläne zur Verschärfung der Vorschriften für neue Häuser und Gebäude als „weltweit führend“. Weitere Details zu den neuen Regularien, die ab dem kommenden Jahr in Kraft treten sollen, nennt die Regierung in ihrer Mitteilung nicht. Noch im Entwurfsstadium des Gesetzes im September hieß es, dass die Ladepunkte „intelligent“ sein, den verbrauchten Strom messen können und eine bestehende britische Cybersicherheitsnorm erfüllen müssten. Ob dies nun auch im finalen Gesetz Bestand hat, geht aus der Ankündigung der Regierung nicht hervor. Wir müssen also auf weitere Angaben oder die Veröffentlichung des Gesetzestexts warten.

Die Regierung in Westminster hatte bereits im Februar 2021 das Budget der bestehenden Programme für das Laden auf in der Öffentlichkeit, zu Hause und am Arbeitsplatz aufgestockt, so dass sich das sich die Gesamtfördersummer nun auf insgesamt 70 Millionen Pfund (rund 83 Millionen Euro für die Programme „On-street Residential Chargepoint Scheme“, „Electric Vehicle Homecharge Scheme“ und „Workplace Charging Scheme“ beläuft.

Parallel kündigt die Regierung übrigens an, eine Finanzierung in Höhe von 9,4 Millionen Pfund (gut 11 Millionen Euro) für ein neues Wasserstoffprojekt in der größten Onshore-Windfarm des Vereinigten Königreichs in der Nähe der schottischen Stadt Glasgow bereitstellen zu wollen. Dort soll „der größte Elektrolyseur des Landes entwickelt werden“ – ein System, das dann wiederum lokale Verkehrsanbieter mit kohlenstofffreiem Wasserstoff versorgen soll. Konkret werde der Elektrolyseur in der Lage sein, „so viel grünen Wasserstoff zu speichern und zu produzieren, dass damit täglich über 200 Busfahrten zwischen Glasgow und Edinburgh durchgeführt werden können“, teilt die Regierung mit. Koordiniert wird das Projekt von ITM Power und BOC in Zusammenarbeit mit ScottishPower.
gov.uk

0 Kommentare

zu „England erhält Vorgaben für Ladepunkte an Neubauten“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch