China: CATL baut Werk für Kathodenmaterialien in Yichang

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CATL hat in der chinesischen Stadt Yichang mit dem Bau eines großen Industrieparks zur Produktion von Batteriematerialien für E-Fahrzeuge und zum Recycling von Batterien begonnen. Die Inbetriebnahme des ersten Abschnitts soll 2023 erfolgen, das Gesamtprojekt 2025 abgeschlossen werden.

Diese Pläne machte CATL Medienberichten zufolge nun offiziell auf seinem WeChat-Account publik. Hinweise gab es schon zuvor. So erfolgte dem Portal „Auto Gasgoo“ zufolge bereits Mitte Oktober eine Einigung mit den lokalen Behörden. Außerdem soll CATL bereits in einer früheren Erklärung die Unternehmen Brunp Recycling und Ningbo Brunp CATL als Projektpartner erwähnt haben. An Brunp soll CATL mehrheitlich beteiligt sein, bei Ningbo Brunp CATL handelt es sich um ein Joint Venture beider Unternehmen.

Yichang liegt im Westen der chinesischen Provinz Hubei. Die Produktionsstätte soll die Produktion von Kathodenmaterial in Gänze abbilden, inklusive der Verarbeitung von Rohmaterialien und Vorprodukten. Geplant ist eine jährliche Produktionskapazität von 360.000 Tonnen Eisenphosphat, 220.000 Tonnen Lithiumeisenphosphat, 180.000 Tonnen NCM-Vorläufermaterial, 40.000 Tonnen Lithiumkobaltoxid und 40.000 Tonnen recycelten Graphit. Kurz gefasst: Die Anlagen des Industrieparks sollen im Endausbau in der Lage sein, Batterie-Kathodenmaterialien für 4 Millionen E-Fahrzeuge bereitzustellen.

Auch dem Recycling wird in Yichang ein eigener Komplex des geplanten Industrieparks gewidmet. Die Recycling-Kapazität soll bis zu 300.000 Tonnen Batterien pro Jahr erreichen. Bereits im Oktober hatte Reuters berichtete, dass CATL in der Provinz Hubei den Bau einer Recyclingfabrik für Batteriematerialien anstrebe – und zwar in Regie eines noch zu gründenden Joint Ventures mit dem Unternehmen Hubei Yihua Chemical Industry. Ob es sich dabei um die identische oder eine zweite Anlage handelt, bleibt unklar.

Ein Engagement im Recycling-Bereich ist für CATL relativ neu. Laut der Nachrichtenagentur dürften unter anderem neue, von der chinesischen Regierung formulierte Standards und Richtlinien zur Förderung des Batterierecyclings und zur Einsparung von Materialien bei der Investitionsentscheidung von CATL eine Rolle gespielt haben.

CATL gehört bekanntlich zu den weltweit führenden Herstellern von Batteriezellen für Elektroautos. Der Erfolg des Konzerns ist vor allem auf seine starke Stellung auf dem heimischen Markt zurückzuführen. Angaben vom Jahresanfang zufolge will CATL diese Position mittels einer massiven Erweiterung seiner Produktionskapazitäten verteidigen – konkret ist die Rede von einem Anstieg des Outputs auf 230 GWh Batteriezellen in diesem Jahr und auf 1.200 GWh in 2025. Mit folgenden Zwischenschritten: 380 GWh (2022), 540 GWh (2023) und 830 GWh (2024).

Der Ausbau der Produktionskapazität soll dabei mit einer Expansion nach Japan, Indonesien, in die USA und nach Europa einhergehen, wobei Deutschland im europäischen Markt eine Schlüsselrolle zukommen wird. Hintergrund ist der in Erfurt gestartete Bau von CATLs erster Produktionsstätte außerhalb Chinas. Der Spatenstich erfolgte dort im Oktober 2019, aktuell ist eine Personaloffensive am Laufen, die Fertigstellung ist für 2022 geplant. Mit dort hergestellten Batteriezellen sollen künftig unter anderem BMW und Volkswagen beliefert werden.

Zur Sicherung von Rohstoffen für die Fertigung hat CATL erst vor Kurzem das kanadische Bergbauunternehmen Millennial Lithium übernommen. Die Übernahme des Lithiumproduzenten ist nur das jüngste Beispiel einer Reihe von Beteiligungen, die CATL in der vergangenen Zeit getätigt hat, um seine Lieferkette vertikal auszubauen. So kaufte der Batteriehersteller zuletzt unter anderem Anteile an dem ebenfalls kanadischen Unternehmen Neo Lithium Corp, an dem grönländischen Unternehmen North American Nickel und dem australischen Unternehmen Pilbara Minerals. Eine CATL-Tochtergesellschaft ist seit April zudem an der Kisanfu-Mine von China Molybdenum beteiligt, einer Kobaltstätte in der Demokratischen Republik Kongo.
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