VW nimmt weitere chinesische Hersteller in CO2-Pool auf

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Mit Nio, Xpeng und der Geely-Marke Lynk & Co sind drei weitere chinesische Hersteller dem offenen CO2-Pool des Volkswagen-Konzerns in der EU für die Jahre 2021 und 2022 beigetreten – und das, obwohl Volkswagen versichert, mit dem geforderten Flottenzielwerten für 2021 konform zu sein. 

Das berichtet Schmidt Automotive Research unter Berufung auf EU-Dokumente und auf ein Statement von Volkswagen. Der im September 2020 mit SAIC gegründete Pool ist inzwischen auf 16 Mitglieder gewachsen.

Neben zahlreichen Konzernmarken wie Audi, Skoda und Seat steuert unter anderem der chinesische Hersteller MG Motor seine in der EU, Norwegen und Island zugelassenen E-Autos bei. Anfang dieses Jahres waren dann der chinesische Elektro-Newcomer Aiways, die Geely-Marke London Electric Vehicle Company (LEVC) sowie der Aachener E-Auto-Hersteller Next.e.Go in den CO2-Pool aufgenommen worden. Seinerzeit explizit, um mit ihren Elektroautos den CO2-Flottenwert des Pools zu drücken.

Mit dem nun publik gemachten chinesischen Trio – Nio, Xpeng und Geely-Marke Lynk & Co – klettert die Zahl der chinesischen Hersteller im Pool auf sechs. Ihr Beitritt für 2021 und 2022 soll diesmal nicht mit einer akuten Diskrepanz zu den CO2-Verpflichtungen zusammenhängen. Schmidt Automotive Research berichtet unter Berufung auf ein Statement der Wolfsburger, dass diese „weiterhin zuversichtlich sind, die EU+2 (Norwegen/Island) CO2-Konformität 2021 auch ohne die neuen Partner zu erreichen“.

Analyst Matthias Schmidt gibt zu Protokoll, dass der Grund für die Neuzugänge daher unklar bleibe. Er verweist aber auf den mit der Halbleiter-Knappheit verbundenen Stillstand der Bänder im VW-Werk Zwickau im vergangenen Monat und mutmaßt, dass das neue Trio im Pool „eine Art prophylaktische chinesische Versicherungsmedizin sein könnten“.

Sowohl Stromer von Nio als auch von Xpeng sind erst seit Kurzem in Europa erhältlich – hauptsächlich in Norwegen. Lynk&Co fasst seit einigen Monaten in Europa Fuß, wobei sich die Geely-Marke vor allem auf Internetkonnektivität und Carsharing spezialisiert hat. Der Trend geht also zu steigenden Marktanteilen chinesischer Hersteller in Europa. Vor allem ablesbar am Erfolg der SAIC-Marke MG.

Unterdessen schreibt Schmidt Automotive Research, dass ebenfalls auf Basis von EU-Dokumenten Anfang dieser Woche publik wurde, dass sich der Volkswagen-Konzern zur Einhaltung der separaten britischen CO2-Vorgaben mit Ford zusammengetan habe. Großbritannien schreibt dieses Jahr erstmals unabhängige CO2-Flottenziele vor, nachdem die EU-Übergangsphase zum Jahreswechsel 2020/21 ausgelaufen ist.
schmidtmatthias.de

3 Kommentare

zu „VW nimmt weitere chinesische Hersteller in CO2-Pool auf“
Udo
13.12.2021 um 09:02
Oho THG des kleinen Mannes Nichts anderes als Emissionhandel Wieder wird das Klima besch….
TM3
13.12.2021 um 09:22
Könnte mir vorstellen, dass man einfach vermeiden will, dass andere mit den Chinesen, die jetzt in den Markt kommen, zusammen arbeiten. Wobei besonders L&C etwas verwunderlich ist, Geely hätte doch schon Volvo und Daimler am Start.
Nostradamus
13.12.2021 um 09:54
Wenn die EU-Richtlinien so leicht ausgetrickst werden können, dann stimmt etwas mit ihnen nicht: Sind sie entweder völlig übertrieben für den aktuellen Stand der Technik oder nicht richtig ergänzt! Egal was davon zutreffend wird, es zeigt, dass das Thema Verkehr nichts für politische Amateuren ist!

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