CATL liefert erste LFP-Zellen aus Shanghai an Tesla

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Die von CATL im August 2021 angekündigte Batteriefabrik nahe der Tesla-Gigafactory in Shanghai macht offenbar große Fortschritte: Wie lokale Medien nun berichten, hat CATL bereits im November 2021 erste Zellen aus der neuen Fabrik an Tesla geliefert.

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Die Fabrik soll bereits rund 60 Prozent ihrer geplanten Kapazität erreicht haben. Das berichtet das Portal „Shanghai Observer“ unter Berufung auf eine CATL-interne Quelle. Es bleibt aber bei der relativen Angabe von 60 Prozent – absolute Zahlen zur derzeitigen oder geplanten Produktionskapazität gehen auch aus dem aktuellen Bericht nicht hervor, auch bei der Ankündigung im Sommer hat CATL dazu keine offiziellen Angaben gemacht. Es gab zwar Gerüchte im Juni, wonach bis zu 80 GWh geplant seien, bestätigt wurde das seitens CATL aber nicht.

Dass die Produktion so schnell anlaufen und hochgefahren werden konnte, liegt offenbar auch an den Gegebenheiten vor Ort: Wie die Giga Shanghai von Tesla liegt auch die Batteriefabrik in dem Industriepark Lin-gang Special Area. Die Verwaltung konnte CATL laut dem Bericht ein bestehendes Gebäude anbieten, wo nur ein Innenausbau nötig war. Im Vergleich zu einem Neubau soll das laut der CATL-Quelle sieben bis acht Monate eingespart haben.

Im Juni hatten Tesla und CATL einen neuen Liefervertrag für Batteriezellen unterzeichnet, der vom Januar 2022 bis Dezember 2025 läuft. Angaben zur vereinbarten Liefermenge und Zellchemie wurden damals nicht gemacht. Im Oktober gab es dann einen Bericht, wonach Tesla alleine für 2022 LFP-Zellen im Umfang von 45 GWh bei CATL bestellt habe. Gemessen an der Größe der LFP-Batterien in den derzeitigen Tesla-Modellen dürfte das für rund 800.000 Fahrzeuge ausreichen. Da die Giga Shanghai aktuell auf 450.000+ Fahrzeuge ausgelegt ist, dürfte also auch ein Teil der Zellen in anderen Tesla-Werken verbaut werden.

Lange Zeit setzte Tesla bekanntlich nur auf Panasonic als Zelllieferant. Erst mit dem Start der Produktion in der Gigafactory Shanghai begann der kalifornische Elektroautobauer, weitere Lieferanten zuzulassen, namentlich LG Energy Solution und CATL. Letzterer Hersteller beliefert die Produktionsstätte in Shanghai mit Lithium-Eisenphosphat-(LFP)-Batteriezellen. Es gab 2021 allerdings auch einen Bericht, wonach Tesla bei BYD 10 GWh Blade-Batterien bestellt habe. Die Blade-Batterien nutzen ebenfalls die LFP-Zellchemie – bestätigt ist das aber nicht.

CATL verfügte im November 2021 laut Zahlen der China Automotive Battery Innovation Alliance über eine installierte Produktionskapazität von 11,45 GWh. Damit ist das Unternehmen mit Abstand der größte Batteriezellhersteller Chinas: Der Marktanteil von CATL liegt bei 55 Prozent, es folgen BYD mit 18,6 Prozent und CALB sowie Gotion mit jeweils 5,2 Prozent. SVOLT kommt auf 2,7 Prozent, Farasis auf 1,6 Prozent und das koreanische Unternehmen LG Energy Solution macht mit seinen China-Werken 1,2 Prozent des chinesischen Markts aus.

Update 26.01.2022: Die CATL-Batteriefabrik nahe der Tesla-Gigafactory in Shanghai, die Tesla seit November 2021 beliefert, wird laut neuen Berichten lokaler Medien hauptsächlich zur Montage von Batteriemodulen aus Zellen genutzt, die CATL aus anderen Regionen anliefert. Die Anlage wurde gepachtet, um Teslas Nachfrage nach Batteriemodulen mit LFP-Zellen zu decken. Die eigentliche Zellfabrik von CATL in Shanghai, die gerüchteweise künftig bis zu 80 GWh pro Jahr liefern soll, befinde sich im Bau.
cnevpost.com, cnevpost.com (Update)

9 Kommentare

zu „CATL liefert erste LFP-Zellen aus Shanghai an Tesla“
Jakob Sperling
07.01.2022 um 14:59
Das heisst, das für die ersten Monate bis Jahre die in Deutschland produzierten Tesla eine Batterie aus China enthalten werden, die dort mit Kohlestrom produziert wurde.
Karl Seins
09.01.2022 um 06:56
*facepalm*
Roma
08.01.2022 um 19:53
China kommt halt mit dem Ausbau der Stromerzeugung nicht hinterher, da immer mehr Hersteller dorthin auslagern. Aber China baut auch massivst EE aus, teilweise pro Jahr soviel wie DE bis jetzt je in Betrieb genommen hat.
D-Tric
07.01.2022 um 19:36
@Jakob Sperling und wenn, dann wäre das auch kein Beinbruch. Man muss das Thema langfristig sehen und da spielen ein paar Monate keine Rolle.
MY
07.01.2022 um 15:15
Jein. In Grünheide werden ja zunächst die Model Y Performance gebaut und die haben ganz sicher keine LFP-Zellen. Sondern zunächst 2170-Rundzellen, bevor dann irgendwann die eigenen 4680 kommen. Falls später mal Basis-Model-Y mit LFP in Grünheide gebaut werden, werden die Zellen vermutlich nicht aus Deutschland kommen, das stimmt.Meine Vermutung (kein Beleg): Die LFP-Zellen, die Tesla nicht in Shanghai verbaut, gehen in die USA für die Produktion der dortigen Basis-Modelle von M3 und MY.Aber: Ob die Kohlestrom-LFP-Zellen in China oder in Brandenburg in ein Auto eingebaut werden, ist dem Weltklima egal.
Dominik
07.01.2022 um 18:56
Wer sagt eigentlich, dass CATL in der Nähe von Erfurt keine LFP Zellen herstellen wird? Um die Ecke in Weimar gibt's sogar ne Lithiumeisenphosphat Produktionsstätte.
Peter
08.01.2022 um 10:16
"Produktionskapazität von 11,45 GWh" ! kann das mal jemand vergenauern !
Roma
08.01.2022 um 19:48
Shanghai kann scheinbar, nach aktuellen Beobachtungen, jetzt schon 700k Fahrzeuge produzieren, die ganze Liefermenge von CATL kann also durchaus nur für Shanghai sein.
Mark Doll
10.01.2022 um 18:47
Im Dezember wurden über 65k Fahrzeuge in Shanghai produziert, was einer Rate von knapp 800k jährlich entspricht. Und gerade wird Shanghai bis Ende Q1 um 20 % erweitert, so dass über 900k in 2022 realistisch sind. Damit scheint noch wahrscheinlicher, dass wirklich alle CATL-Zellen in Shanghai verbraucht werden, was ja auch Sinn macht bei der räumlichen Nähe.

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