VW startet US-Produktion des ID.4 im Herbst

VW wird nach Angaben seines Nordamerika-Chefs im September oder Oktober 2022 mit der Serienproduktion des ID.4 in den USA beginnen. Dabei wird es wohl leichte Unterschiede zu den in Europa gebauten Exemplaren des E-SUV geben.

VW hatte bereits im August 2021 mit der Vorserienproduktion des ID.4 in seinem US-Werk in Chattanooga begonnen und den Start der Serienproduktion im Laufe des Jahres 2022 angekündigt. Die derzeit in Nordamerika verkauften ID.4 werden in Zwickau gebaut und dann verschifft.

Nordamerika-Chef Scott Keogh bestätigte bei einem Pressegespräch zudem, dass sich die US-Version des ID.4 leicht von dem europäischen Modell unterscheiden wird. Unter anderem werden bekanntlich statt der Zellen von LG Energy Solution in Georgia produzierte Zellen von SK Innovation verbaut.

Aber: Es handelt sich bei den Änderungen wohl nur um die Zellen, die auch eine leicht andere Zellchemie nutzen. Das Batteriepack selbst und der Rest des Fahrzeugs werden wohl nicht verändert. „Etwa 96 Prozent davon sind identisch“, präzisierte Keogh. Ob die geänderte Zellchemie Einfluss auf die technischen Daten haben wird – etwa bei der Ladekurve oder Leistungsabgabe – ließ Volkswagens Nordamerika-Chef offen.

Bestätigt ist eine Änderung im Innenraum: Keogh erwähnte ein „etwas anderes Design der Mittelkonsole, das eher im amerikanischen Stil ist“. Das Display des Intotainments in der Mitte und der MEB-typische kleinere Bildschirm mit den Instrumenten für den Fahrer wird aber wohl nicht angepasst. Eine solche Änderung kommt nicht überraschend, bei VW werden bereits seit Jahren auf solche Weise globale Modelle an den Geschmack der Verbraucher in einzelnen Ländern angepasst – auch die chinesischen Versionen ID.4 X und ID.4 Crozz unterscheiden sich leicht. Größere Änderungen, etwa der mehrfach berichtete Wunsch chinesischer Kunden nach einem größeren Touchscreen, sind aber nicht so einfach umzusetzen.

VW plant für den US-ID.4 zudem eine neue Basisversion, die rund 35.000 Dollar vor Subventionen kosten soll. Bisher startet der Import-ID.4 mit 82 kWh brutto (77 kWh netto) bei 39.995 US-Dollar mit Heckantrieb und rund 44.000 Dollar für das Allrad-Modell. Das Basismodell dürfte laut „InsideEVs“ auf eine 62 kWh große Batterie setzen – sollte das der Brutto-Wert sein, würde das den 58 kWh netto in Europa entsprechen. Nach Abzug der US-Steuergutschrift würde ein Basismodell für 35.000 Dollar ab etwa 27.500 Dollar erhältlich sein.

Laut einer Mitteilung von Volkswagen America hat die Marke im vergangenen Jahr in den USA 16.742 ID.4 abgesetzt. Davon seien zwei Drittel der Käufer Neukunden bei VW – also immerhin rund 11.000 Kunden. Dennoch ist Keogh mit dem ID.4-Absatz nicht zufrieden, es hätten seiner Ansicht nach etwa vier Mal so viele Fahrzeuge sein können. Als Grund für diese Einschätzung nennt der Manager Lieferengpässe bei dem Import der Fahrzeuge aus Europa. Zudem liegen VW mehr als 40.000 Reservierungen vor – die bei nicht einmal 17.000 ausgelieferten Fahrzeugen nicht bedient werden konnten.
carbuzz.com, insideevs.com (Keogh-Aussagen), vw.com (Verkaufszahlen)

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