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Johannes Pallasch über den vorauslaufenden & nutzerfreundlichen Ladeinfrastrukturausbau

Im Rahmen der 16. Ausgabe unserer Online-Konferenz sprach Johannes Pallasch von der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur darüber, wie der vorauslaufende und nutzerfreundliche Ladeinfrastrukturausbau gelingen kann. Seinen Vortrag gibt’s jetzt als Video.

In seinem Vortrag sprach Johannes Pallasch u.a. über Use Cases der Ladeinfrastruktur und wie ein vorauslaufender Ausbau analysiert und geplant wird. Auch Instrumente wie das StandortTOOL und das FlächenTOOL wurden erklärt. Ein weiterer Schwerpunkt in seinem Vortrag war zudem das Deutschlandnetz und die „Preisobergrenze“. Johannes Pallasch konterte: Zum einen gebe es – anders als häufig dargestellt – keine feste Preisobergrenze, sondern einen atmenden Preisrahmen, der etwa bei steigenden oder regional unterschiedlichen Einkaufspreisen für den Strom durchaus Spielraum gebe. Und der aktuelle Bestand sei bei den Ausschreibungen des Deutschlandnetzes sehr wohl berücksichtigt worden. Eine einzelne AC-Säule könne zwar keinen der geplanten HPC-Anlagen ausbremsen, in unmittelbarer Nähe eines bestehenden HPC-Parks soll aber nur dann eine Deutschlandnetz-Anlage entstehen, wenn die prognostizierte Nachfrage eine Auslastung beider Anlagen ergibt. Leitstellen-Leiter Pallasch gab zudem an, dass man bei den Deutschlandnetz-Ausschreibungen bald in die Dialogphase treten werde. Es bleibt also spannend.

Nächstes Thema: Sowohl Andreae als auch Strobl fordern einen stabilen regulatorischen Rahmen, um die Investitionssicherheit zu garantieren. Diesen Rahmen will Pallasch unter anderem mit dem Deutschlandnetz bieten – verwies im Vortrag aber auch auf den kommenden Masterplan 2.0. Im ersten Panel hatte Johannes Wieczorek, Leiter der Unterabteilung G2 „Klimaschutz in der Mobilität, Umweltschutz“ im BMDV, den Masterplan 2.0 – „oder wie auch immer er dann genau heißen mag“ – für Sommer in Aussicht gestellt.

Es gab aber auch Punkte, in denen sich der BDEW und die Leitstelle einig waren. Den Vorstoß von Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin im Verkehrsministerium und die erste Ladeinfrastruktur-Beauftragte überhaupt, dass Bund, Länder und Kommunen eigene Flächen einbringen sollen, begrüßten Pallasch und Strobl. „Der Bund kann nicht von Berlin aus in Süddeutschland ein Konzept für das Quartiersladen vorgeben. Das muss vor Ort geschehen“, so Pallasch. „Die Kommune muss die Verantwortung dafür übernehmen, dass es genügend Ladeinfrastruktur vor Ort gibt. Das geht nicht nur mit dem heutigen Prinzip der Freiwilligkeit, da brauchen wir verbindliche Maßnahmen.“

Ladenetze für E-Lkw werden das nächste große Thema. So ging Johannes Pallasch auch darauf ein. Geht es nach Lade-Vordenker Pallasch, sollte man nicht nur bei der Mittelspannung für die Zukunft mitdenken, sondern auch direkt für die Hochspannung – Stichwort E-Lkw. „Die Produktionslinien laufen an, 2023/2024 kommen die Modelle in größeren Stückzahlen“, sagt Pallasch. „Dafür brauchen wir ein initiales Ladenetz.“ Wie beim E-Auto die Verteilung zwischen AC und DC muss sich beim E-Lkw die Verteilung zwischen CCS- und dem schnelleren MCS-Laden erst noch etablieren. Wie viel lädt ein E-Lkw im Depot? Wie viel öffentlich per CCS über Nacht? Und wie viel spontan und möglichst schnell während einer 45-Minuten-Pause? „Wir werden beim Lkw eine bunte Mischung aus E-Lkw mit unterschiedlichem Ladeverhalten und der Brennstoffzelle sehen“, meinte Pallasch. „Wichtig ist, dass wir beides ermöglichen.“

Egal ob NPM, KAEM oder electrive.net LIVE: Die Diskussionen über den Ladeausbau werden 2022 unvermindert weiterlaufen. Bei unserer 17. Ausgabe im Februar widmen wir uns ausschließlich dem High Power Charging.

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