BYD-ADL baut 130 Doppeldecker-Busse für den Einsatz in Coventry

Die Elektrobus-Partner BYD und Alexander Dennis Limited (ADL) werden 130 elektrische Doppeldecker-Busse des Typs Enviro400EV für den Busbetreiber National Express und Zenobē bauen. Die Fahrzeuge sollen ab Anfang 2023 im britischen Coventry in Betrieb gehen. (Update am Artikelende)

Produziert werden die Enviro400EV in Großbritannien. Die Vereinbarung sieht zudem vor, dass die Fahrzeuge 16 Jahre lang mit Ersatzteilen versorgt werden. Die Busse werden dazu beitragen, Coventry zur ersten rein elektrisch betriebenen Busstadt Großbritanniens zu machen, heißt es in einer Mitteilung.

Eine Bestellung über 130 E-Doppeldecker hatte National Express bereits vor einigen Wochen bekannt gegeben, damals aber nicht erklärt, an welchen Hersteller der Auftrag geht. Öffentlich machte der Betreiber indes, dass die Fahrzeuge in Großbritannien gebaut werden.

Als Partner des E-Bus-Projekts wird Zenobē, britischer Anbieter von Elektrofahrzeugflotten und Batteriespeichern, für die Finanzierung und Verwaltung einer Komplettlösung sorgen, die neben den E-Bussen unter anderem auch die Lade- und Netzinfrastruktur, ein Second-Life-Batteriesystem im Depot und eine Software zur Optimierung von Ladevorgängen umfasst.

Das neue Projekt baut auf einer früheren Zusammenarbeit von ADL, BYD Zenobē und National Express aus dem Jahr 2020 für 29 BYD ADL Enviro400EV in Coventry und Birmingham auf. Coventry will bis 2025 alle rund 300 Dieselfahrzeugen durch batterieelektrische ersetzen. Das Projekt wird zum Teil durch die Partnerschaft zwischen Zenobē und National Express finanziert, wobei ein Teil der Investitionen auch aus einem Zuschuss des Verkehrsministeriums in Höhe von 50 Millionen Pfund stammt, der der West Midlands Combined Authority für das vollelektrische Bus-Stadtprogramm in Coventry gewährt wurde, sodass die öffentliche Hand noch mehr tun kann.

„Als führender Anbieter von Elektrobussen in Großbritannien freuen wir uns, Teil dieses ETaaS-Vertrags mit den Partnern Zenobē und National Express zu sein“, sagt Paul Davies, Präsident und Geschäftsführer von ADL. „Dieses innovative Modell vereint staatliche Fördermittel und Unternehmensinnovationen, um eine erschwingliche Möglichkeit zu schaffen, emissionsfreie Busflotten in großem Umfang einzuführen.“

Vor einigen Tagen hat Zenobē eine Fremdkapitalstruktur in Höhe von 241 Millionen GBP (etwa 288 Millionen Euro) geschaffen, um die Expansion des Elektrofahrzeugflottensektors zu beschleunigen. Das Unternehmen will zunächst bis zu 430 neue Elektrobusse in Großbritannien und Irland warten und finanzieren.

Die neue Finanzierungsplattform von Zenobē wird von NatWest beraten und strukturiert und von einer Reihe anderer Finanzinstitute unterstützt. Die Struktur der Plattform besteht aus langfristigen Finanzierungen. Dazu gehören die britischen Privatplatzierungsinstitute Aviva und Scottish Widows. Gleichzeitig werden kurzfristige Fazilitäten von sechs Banken bereitgestellt: Lloyds, MUFG, NatWest, Santander, Siemens und Société Generale. Mit diesen kurzfristigen Investitionen sollen Kapitalinvestitionen zur Unterstützung von Elektrobussen und Ladeinfrastruktur finanziert werden, die im Rahmen von Dienstleistungsverträgen für Busbetreiber bereitgestellt werden.

Update 22.09.2023: Der Busbetreiber National Express hat in der englischen Industriestadt Coventry jetzt alle 130 im vergangenen Jahr bei BYD-ADL bestellten Batterie-elektrischen Doppeldecker-Busse in Betrieb genommen. Die auf einem BYD-Chassis aufbauenden E-Doppeldecker des Typs Enviro400 wurden von Alexander Dennis (ADL) im schottischen Falkirk produziert. Die 130 neuen Fahrzeuge ergänzen zehn E-Doppeldeckerbusse, die National Express Coventry im Jahr 2020 eingeführt hatte. 80 Prozent der Busflotte von National Express in Coventry sind nun lokal emissionsfrei unterwegs.
alexander-dennis.com, nxbus.co.uk (Update)

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