Porsche bestätigt E-Sportwagen als 718-Nachfolger

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Porsche hat nun offiziell bestätigt, seinen Mittelmotor-Sportwagen 718 zur Mitte des Jahrzehnts ausschließlich vollelektrisch anbieten zu wollen. Zudem wird die Sportwagenmarke in eigene HPC-Infrastruktur investieren.

Nähere Details nannte Porsche im Rahmen der Bekanntgabe seiner Geschäftszahlen für 2021 zu dem Elektro-Sportwagen nicht. Porsche-Chef Oliver Blume bestätigte lediglich: „Wir verstärken unsere Elektrooffensive mit einem weiteren Modell: Mitte des Jahrzehnts wollen wir unseren Mittelmotor-Sportwagen 718 ausschließlich vollelektrisch anbieten.“ Eine Plattform, mögliche technische Daten und ob die 718 des Vierzylinder-Modells auch bei dem E-Sportwagen erhalten bleibt, ließ Blume offen. Pate beim Design stehen soll aber wohl die auf der IAA 2021 vorgestellte Rennwagen-Studie Mission R.

Dafür bestätigte der Porsche-Chef, dass das Modell auf die Einheitsbatteriezellen aus dem Volkswagen-Konzern setzen wird, genauer gesagt auf Zellen von Northvolt. „Wir werden beim 718 die Batteriezellen von Northvolt beziehen“, sagte Blume. „Die Zellen werden wir zusammen mit Northvolt entwickeln und bestellen.“ Northvolt wird bekanntlich aus seiner schwedischen Fabrik Ett die Premium-Zellen für VW-Marken wie Audi und Porsche liefern, hat jüngst aber auch Pläne für eine Zellfabrik in Heide (Schleswig-Holstein) angekündigt.

Gerüchteweise will Porsche rund 500 Millionen Euro ins Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen investieren, um die Zweitürer-Produktionslinie der Baureihe 718 mit Boxster und Cayman sowie dem 911 für die Fertigung der rein elektrischen Nachfolge-Generation umzurüsten. Nach dem Viersitzer Taycan wäre der zweisitzige Sportwagen das zweite Elektro-Modell aus Zuffenhausen. Dem Bericht aus dem Februar zufolge soll die Fertigung 2023 anlaufen – im selben Jahr wie der elektrische Macan in Leipzig.

Porsche kündigte im Rahmen der Bekanntgabe seiner Geschäftszahlen für 2021 nun außerdem an, den Anteil aller seiner Neufahrzeuge mit rein elektrischem Antrieb bis zum Jahr 2030 auf mehr als 80 Prozent steigern zu wollen. Als Zwischenschritt sollen 2025 die Hälfte aller neu verkauften Porsche vollelektrisch oder Plug-in-Hybride sein. In 2021 lag der Anteil von BEV und PHEV bereits bei 40 Prozent.

Porsche bestätigt nun zudem offiziell Investitionen in eine eigene Ladeinfrastruktur, ohne jedoch Details zu nennen. Gemeinsam mit Partnern werde in „Premium-Ladestationen“ investiert. Spekuliert wird über 100 Porsche-eigene HPC-Standorte in Europa, davon zehn bis 15 in Deutschland. Im Februar wurde in Spanien ein HPC-Park gemeinsam mit dem Energieversorger Iberdrola eröffnet.

Außerdem bekräftigte die Marke, dass „umfangreiche Investitionen“ in Kerntechnologien wie Batteriesysteme und Modulfertigungen fließen werden. Im Dezember wurde bekannt, dass die Batteriefabrik von Cellforce, einem Joint Venture von Porsche und Customcells, nahe Reutlingen entstehen wird.

Porsche steht zudem vor einem Teil-Börsengang: Wie die Porsche Automobil Holding SE, in der die Familien Porsche und Piech ihren 53-Prozent-Anteil an der Volkswagen AG gebündelt haben, im Februar mitteilte, befinde man sich in fortgeschrittenen Gesprächen über Eckpunkte eines möglichen Börsengangs. Eine abschließende Entscheidung sei aber noch nicht getroffen. Berichten zufolge könnte die Porsche SE bei dem Teil-Börsengang eine Vorkaufsrecht erhalten. Über eine doppelte Beteiligung an der Porsche AG – mal direkt, mal über VW – würde die Porsche SE und damit die Familien Porsche und Piech ihren Einfluss auf den Sportwagenhersteller erhöhen.
porsche.com

1 Kommentar

zu „Porsche bestätigt E-Sportwagen als 718-Nachfolger“
R. Zeigler
21.03.2022 um 10:20
Bleibt spannend. So etwas hoffe ich ja immer noch sogar auf 2024. Dann wäre oder würde 2023 also das „Jahr des Macan-e“ für Porsche und 2024 jenes des „718-e“. Sollte Porsche von der Entwicklungsgeschwindigkeit und auch von den Produktionsvorbereitungen und -umstellungen her eigentlich hinbekommen. Toi toi. Bin dann als Käufer der ersten Stunde dabei :)

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