Cryomotive kreiert Tanksystem zur Cryogas-Speicherung

Cryomotive hat ein Entwicklungszentrum für Wasserstofftanks im niederbayerischen Pfeffenhausen eröffnet – unweit des dort geplanten nationalen Wasserstoff-Innovations- und Technologiezentrums Süd (ITZ Süd). Das Startup entwickelt Systeme rund um die kryogene Druckwasserstoffspeicherung Cryogas.

In Pfeffenhausen entwickelt, fertigt und montiert Cryomotive ab sofort erste Tanksystem-Prototypen für schwere Nutzfahrzeuge und Schiffe. Die Lösungen sollen den Einsatz von Cryogas forcieren, ein kryogenes Druckgas mit sehr hoher Dichte, das entweder aus flüssigem oder gasförmigem Wasserstoff erzeugt werden kann. „Die Cryogas-Technik kann somit sowohl auf bestehende gasförmige Wasserstoffinfrastruktur aufsetzen als auch neu entstehende Flüssigwasserstoff-Infrastruktur für Nutzfahrzeuge nutzen“, betont der Entwickler.

Das 2020 gegründete Unternehmen verfügt am neuen Standort nun über Wickelanlage und Öfen zur Herstellung von Carbonfaser-verstärkten Wasserstoffdrucktanks, die sich „für tiefkalte Temperaturen eignen“. Noch folgen sollen Montage-Einrichtungen zu Isolation, Zusammenbau, Verkabelung und Steuerungsapplikation sowie Test-Equipment. „Erstmals vereinen wir am Standort Pfeffenhausen die Inhouse-Fertigung von Typ-3-Druckbehältern für kryogene Gasspeicherung mit der Montage ganzer Tanksysteme für Nutzfahrzeuganwendungen“, stellt das Unternehmen in einer uns per E-Mail vorliegenden Mitteilung heraus. Denn: Neben dem neuen Tank-Entwicklungszentrum Pfeffenhausen entwickelt Cryomotive an den Standorten Taufkirchen und Pfeffenhausen in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Zulieferbranche und seinem Ankerinvestor Chart Industries ein passendes Betankungssystem mit innovativer Tankstellentechnik.

Ziel des Startups ist es, kostengünstige und leichte H2-Onboadspeicher und eben jenes ergänzende Schnellbetankungssystem für Cryogas auf den Markt zu bringen. Der Tankvorgang soll bei künftigen Langstrecken-Lkw zehn bis 15 Minuten dauern und Kraftstoff für 1.000 km Reichweite bereitstellen. Marktreif soll die Technik ab 2025 sein.

Kurzfristig entstehen im Entwicklungszentrum bis zu zehn, mittelfristig dann 25 bis 30 Arbeitsplätze. Dabei ist eine enge Vernetzung mit dem kommenden nationalen Innovations- und Technologiezentrum geplant: Man strebe an, dessen Prüfstände zu nutzen und dort eigene Prüfungen durchzuführen, heißt es dazu in der Mitteilung.

Parallel treibt Cryomotive die Kommerzialisierung seiner Technologie im Zuge eines Verbundprojekts voran. Im Projekt namens CryoTRUCK entwickelt und erprobt das Startup ein erstes Cryogas-Wasserstoff-Tanksystem für Fernverkehr-Lkw zusammen mit MAN Truck & Bus, Clean Logistics, IABG und drei Lehrstühlen der TU München. Das BMDV hat dem Konsortium dieser Tage einen Förderbescheid überstellt. Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie bezuschusst.
Quelle: Infos per E-Mail, now-gmbh.de

3 Kommentare

zu „Cryomotive kreiert Tanksystem zur Cryogas-Speicherung“
David Wengen
13.12.2022 um 08:53
Da geht ja wieder richtig viel Steuergeld Nacht Grasbrunn...Mal schauen ob wieder viel rauskommt....
Martin
13.12.2022 um 16:59
so viel wie bei GWM?? ;-)
John
14.12.2022 um 19:55
Und MAN ist bei den Partnern? MAN setzt voll auf BEV. Wie passt das demnn zusammen? CCH2 ist so weit weg, da hätte man lieber das Geld in 35MPa LKW Systeme gesteckt und selbst davon hält MAN nichts.

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