Stellantis soll als Gesellschafter bei Symbio einsteigen

Stellantis will neben Faurecia und Michelin dritter Gesellschafter des Brennstoffzellen-Joint-Ventures Symbio werden. Die Verhandlungen zum Erwerb einer „substanziellen Beteiligung“ sind im Gange. Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Halbjahr 2023 erwartet.

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Das geht aus einer von Stellantis herausgebrachten Mitteilung hervor. Wie groß die Beteiligung an dem französischen Unternehmen ausfallen soll, ist noch nicht publik. Außerdem betont der Vielsparten-OEM, der auch mehrere große französische Marken führt, dass der Abschluss des Deals den üblichen Abschlussbedingungen und den behördlichen Genehmigungen unterliege. „Die technologische Roadmap von Symbio passt perfekt zu den Plänen von Stellantis für die Wasserstoff-Markteinführung in Europa und den USA“, begründet Stellantis-CEO Carlos Tavares den Vorstoß.

„Dieser Schritt wird die Geschwindigkeit der Entwicklung erhöhen, um unseren Kundinnen und Kunden emissionsarme Produkte anzubieten, die über herkömmliche Elektrofahrzeuge hinausgehen“, so Tavares weiter. „Wir danken den Teams von Faurecia, Michelin und Symbio für ihr Bekenntnis zu Innovation, Exzellenz und Kooperation auf unserem Weg in eine dekarbonisierte Mobilität.“

Symbio wurde  im November 2019 von Faurecia und Michelin gegründet und als Brennstoffzellen-Hersteller mit Fokus auf den europäischen Markt etabliert. Im August 2022 erfolgte die Expansion in die USA. Der Stellantis-Konzern gehörte bisher zu den engen Partnern des Joint Ventures. So setzt er bei den angekündigten Brennstoffzellen-Versionen des Opel Vivaro-e und seiner Schwestermodelle auf die Stacks von Symbio. Stellantis verfolgt im Rahmen seines Strategieplans Dare Forward 2030 unter anderem die Ausweitung des Wasserstoff-Angebots auf größere Nutzfahrzeuge – und zwar ab 2024 in Europa und ab 2025 in den USA.

Symbio selbst kündigte im Oktober 2022 an, unter dem Projektlabel „HyMotive“ seine Industrialisierung voranzutreiben. In diesem Zuge soll die Produktionskapazität in Frankreich bis 2028 auf 100.000 Brennstoffzellen-Systeme pro Jahr erhöht und 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die Transaktion unterstützt aus Sicht der bisherigen zwei Gesellschafter die Entwicklung von Symbio, da das Unternehmen von der führenden Position Stellantis‘ auf dem europäischen und amerikanischen Automobilmarkt profitieren werde. „Mit dem geplanten Erwerb einer Beteiligung an Symbio unterstützt Stellantis den Ansatz von Michelin und Faurecia, ein weltweit führendes Unternehmen für emissionsfreie Mobilität zu schaffen. Die neue Struktur wird das Wachstum von Symbio beschleunigen und globalisieren – zum Nutzen unserer Kundinnen und Kunden“, sagt etwa Patrick Koller, CEO von Faurecia.

Florent Menegaux, CEO von Michelin, ergänzt, man sei bei Michelin überzeugt, dass die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie einen wirksamen Beitrag zur Dekarbonisierung der Mobilität und sogar darüber hinaus leisten werde. „(…) Der Einstieg von Stellantis bei Symbio würde diese Überzeugung bekräftigen und die enorme industrielle Dynamik, die wir gemeinsam mit Faurecia aufgebaut haben, weiter beschleunigen.“

Update 16.05.2023: Der Autokonzern Stellantis ebnet in Form einer bindenden Vereinbarung den Weg für seinen angekündigten Einstieg beim Brennstoffzellen-Joint-Venture Symbio als dritter Gesellschafter neben Faurecia und Michelin. Faurecia, Michelin und Stellantis werden mit dem für das dritte Quartal 2023 erwarteten Abschluss der Transaktion jeweils 33,3 Prozent von Symbio halten. Wie viel der Autobauer für diesen Anteil zahlt, wird in der Mitteilung nicht genannt.

„Der Erwerb einer Beteiligung in gleicher Höhe wie die anderen Anteileigner an Symbio wird unsere Führungsposition bei wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen stützen, da er die Produktion in Frankreich stärken wird. Zudem ist die Transaktion auch eine perfekte Ergänzung zu unserem wachsenden Portfolio an Batterie-elektrischen Fahrzeugen“, sagt Carlos Tavares, CEO von Stellantis.

Symbio plant bis 2025 die Fertigung von 50.000 Brennstoffzellen pro Jahr in seiner Fabrik in Saint-Fons, die in der zweiten Jahreshälfte 2023 die Produktion aufnehmen soll. „Wir freuen uns über diese Transaktion, die Symbio noch weitere Handlungsmöglichkeiten eröffnet und dem Joint Venture zusätzliche Dynamik verleiht. Symbio ist nun bestens ausgestattet, um zu wachsen und seine führende Position außerhalb Europas auszubauen. Und das in einer Zeit, in der die Automobilindustrie ihren Trend hin zu null Emissionen verstärkt vorantreibt“, sagte Faurecia-CEO Patrick Koller.
stellantis.com, stellantis.com (Update)

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