Seat bereitet Werk Martorell für E-Autos vor

Seat investiert drei Milliarden Euro in die Umrüstung seines Werks Martorell nahe Barcelona für die Produktion von Elektro-Kleinwagen. Das hat die spanische Volkswagen-Marke anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Standorts angekündigt, das gleichzeitig die Transformation des Werks einleitet.

Damit hier ab 2025 E-Kleinwagen des Volkswagen-Konzerns produziert werden können, wird das Werk umgerüstet und die Mitarbeitenden geschult. Konkret sollen in Martorell die E-Kleinwagen von VW und Cupra gebaut werden. Später soll wohl auch ein elektrischer Skoda in der Vier-Meter-Klasse folgen und ebenfalls in Spanien gebaut werden.

Um sich auf die Produktion der E-Fahrzeuge für die verschiedenen Konzernmarken vorzubereiten, hat Seat nach eigenen Angaben einen „strategischen Plan entworfen, der fünf Hauptsäulen umfasst“. Dazu gehören in der Säule „Mensch und Organisation“ eben die Weiterbildung des Personals, in der Säule „Elektrifizierung und Produkt“ werden die Fahrzeuge entwickelt – Seat leitet hier die „Small BEV“-Entwicklung für den VW-Konzern. Die weiteren Säulen sind „End-to-End-Produktion“ (E2E), „Digitalisierung“ und „Nachhaltigkeit“.

Derzeit sind im Werk Martorell etwa 12.000 Menschen in der Fabrik beschäftigt, die sich über eine Fläche von etwa 400 Fußballfeldern erstreckt. Der Standort wurde 1993 eröffnet, seitdem wurden dort 12 Millionen Autos produziert. Absolut gesehen entfielen dabei die meisten Einheiten auf den Seat Ibiza, die Leon-Familie und den Seat Cordoba. Das derzeit meistgebaute Modell der Fabrik ist laut der Mitteilung der Cupra Formentor, den es auch als Plug-in-Hybrid gibt.

„Unser Ziel ist es, ab 2025 in Spanien hergestellte Elektrofahrzeuge zu produzieren, und im Rahmen dieser Transformation wird Martorell auch den Cubra UrbanRebel herstellen“, sagt Wayne Griffiths, CEO von Seat und Cupra. „Dank dieses Projekts, das in den kommenden Jahren das wichtigste für unser Unternehmen ist, werden unsere Mitarbeiter und die Fabrik eine neue Ära beginnen.“

Volkswagen hatte bereits im November 2022 Gesamtinvestitionen in Höhe von zehn Milliarden Euro in die E-Mobilität in Spanien freigegeben. Diese fließen in die Umrüstung der Werke Martorell und Pamplona für die Produktion von E-Kleinwagen sowie in die Batteriezellenfabrik in Sagunt bei Valencia.

Während in Martorell die beiden E-Kleinwagen die Verbrenner-Modelle VW Polo und Seat Ibiza ersetzen sollen, könnte früheren Berichten zufolge das Fahrzeugwerk Pamplona künftig elektrische Crossover der Kleinwagen-Baureihen fertigen. Bisher wurde ein solches VW-Modell als ID.2 X bezeichnet – da der ID.2 aber wie berichtet zum ID. Golf werden könnte, wird eventuell auch das Crossover-Modell anders heißen. Ein Cupra-Ableger ist hier den früheren Infos zufolge nicht geplant, dafür ein Skoda-Modell mit dem Namen Elroq.
seat-mediacenter.com

3 Kommentare

zu „Seat bereitet Werk Martorell für E-Autos vor“
Peter Schönborn
24.02.2023 um 07:16
Eine ganz wichtige Sache für den VW-Konzern und für das weitere Voranbringen der Elektromobilität generell. Denn diese kleine Fahrzeugklasse wird damit erst auf Stück- und Verkaufszahlen gebracht werden. Zumal sich bei den Wettbewerbern zeitlich in etwa parallel ja auch manches tut (Renault R5 Electric, Nissan Micra, Toyota? etc.). Viele Interessenten darunter werden als Zweitwagen elektrisch einsteigen und daneben vorerst den Benziner oder Hybriden im Haushalt behalten. Das ist beim Übergang auf eine neue Technologie verständlich und nachvollziehbar. Sehr gut und spannend alles in den nächste 2-3-4-.. Jahren.
Klaus Knapp
24.02.2023 um 10:38
In gewisser Weise gibt es ja bereits Angebote in der kleinen Klasse, etwa bei Stellantis der elektrische Corsa bzw. 208, der Fiat 500 u. a. Aber das sind vorwiegend Lösungen, die nicht auf reinelektrischer Plattform aufsetzen und damit als „Mischplattform“ Nachteile aufweisen. In den kommenden Jahren werden immer mehr Modelle auf reinelektrischen Plattformen auf den Markt kommen, wenngleich jeweils die kleinen Modelle dabei nicht den Anfang machen und teils erst ab 2026 und später zu erwarten sind.
Gerald Forst
24.02.2023 um 11:00
Es bleibt freilich das Preisproblem bei den künftigen Elektrischen. Die 25.000 Euro wird man als Preisuntergrenze „gerade so schaffen“, aber mit ein bisschen weiterer Ausstattung oder leicht größerer Batterievariante liegt man dann doch wieder bei 30K+. Und das für einen Kleinwagen:( Der Batteriepreisverfall ins „Bodenlose“, von dem man vor einigen Jahren noch träumte, ist eben nicht eingetreten und nicht zu erwarten. Und eine 25 kWh Batterie á la Dacia Spring ist auch nicht die Lösung für breite Käuferschichten.

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