Wird aus dem ID.2 der ID. Golf?

Der für 2025 geplante Elektro-Kleinwagen von VW soll laut einem britischen Medienbericht als Serienmodell die Bezeichnung ID. Golf tragen und als erstes Modell die Plattform MEB+ nutzen. Offenbar soll es im März eine neue Studie zu dem Modell geben – mit dem überarbeiteten Design und möglicherweise einem neuen Namen.

Das berichtet „Autocar“ unter Berufung auf Insider. Eine erste Studie des kommenden E-Kleinwagens hatte VW 2021 mit dem Showcar ID. Life präsentiert, später aber eine Überarbeitung des Designs beschlossen. Unter dem neuen Designchef Andreas Mindt soll nach Informationen von „Autocar“ im März 2023 ein neues Konzept für den E-Kleinwagen mit einer konventionelleren Fließheckform präsentiert werden. Und auch der bisher für die Serienversion geplante Name ID.2 wird offenbar geändert. Stattdessen soll der Stromer ID. Golf heißen.

Markenchef Thomas Schäfer hatte bereits im November 2022 einen möglichen ID. Golf angedeutet. Damals sagte er – übrigens auch gegenüber „Autocar“ –, dass ein elektrischer Golf gut neben dem ID.3 existieren und die Bezeichnung ID. Golf tragen könnte. Da ein heutiger Golf 8 mit 4,28 Metern sogar zwei Zentimeter länger ist als der ID.3, würde ein potenzieller ID. Golf etwas unter dem ID.3 positioniert werden. Zur Einordnung: Die ID.-Life-Studie war 4,01 Meter lang. Das bestätigen auch die „Autocar“-Quellen, wonach die Bezeichnung ID. Golf nicht für ein ID.3-Facelift gedacht sei, da „der wahre Wert des Volkswagen Golf in einem Auto von der Größe eines ID.2“ liege. Also der Vier-Meter-Klasse.

Die Insiderinformationen von „Autocar“ betreffen aber nicht nur die Modellbezeichnung, sondern auch die Technik. Demnach soll der ID. Golf als erstes Modell den weiterentwickelten Konzernbaukasten MEB+ nutzen. Volkswagen hatte den MEB+ im Dezember 2022 offiziell bestätigt. Der weiterentwickelte Baukasten hebt sich vom aktuellen MEB unter anderem dadurch ab, dass die neue Einheitszelle des VW-Konzerns verwendet wird. Das soll mehr Reichweite und kürzere Ladevorgänge ermöglichen. Es bleibt aber ein 400-Volt-System, mehr als 200 kW Ladeleistung sind also nicht möglich. Nähere Details, wie etwa die konkreten Batteriegrößen, sind noch nicht bekannt.

Ein interessantes Detail: „Autocar“ bringt für den Kleinwagen ausdrücklich auch LFP-Zellen ins Spiel. Das wurde für den ID.2 bereits lange vermutet und derartige Erwägungen vom damaligen VW-Konzernchef Herbert Diess auch mehr oder weniger direkt bestätigt. Nur wurde bisher im Zusammenhang mit der VW-Einheitszelle, die ab 2025 in Salzgitter produziert werden soll, nicht von einer LFP-Zellchemie gesprochen. Was hier tatsächlich kommt, bleibt abzuwarten.

Dafür steht bereits fest, wo der E-Kleinwagen gebaut werden soll – egal ob als ID.2 oder ID. Golf. Er soll wie berichtet zusammen mit dem Pendant von Cupra ab 2025 im Seat-Werk Martorell in der Nähe von Barcelona hergestellt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist auch ein Ableger von Skoda geplant.
autocar.co.uk

5 Kommentare

zu „Wird aus dem ID.2 der ID. Golf?“
Spock
16.02.2023 um 07:36
Eine Ankündigung nach der anderen, wann kommt denn dann mal wirklich was. Laaaange Bestellzeiten und abarbeiten alter Bestellungen aber einen Ausbau sehe ich nicht. Hier wird wohl weitergeschlafen.
Titan
16.02.2023 um 07:57
GOLF und Kleinwagen ... da ist was gehörig in Schieflage! Klein war der Golf nur bei seiner Premiere! Klein war dann der Polo, der Lupo und der Fox danach nur noch
erFahrer
16.02.2023 um 08:12
Wenn der Name Programm ist, wird es wohl ein großer Kleinwagen ;-) zum entsprechenden Preis. Hat VW das Kleinwagensegmen schon aufgegeben? Rollt also den roten Teppich für Asien in der westlichen Welt selbst aus oder schlimmer, nutzt damit erneut (Dieselskandal) seinen goldenen Spaten für das eigene Grab?
Josef Huber
17.02.2023 um 07:58
Ein POLO für 30.000 Euro wenn man etwas Ausstattung reinpackt - der Trend ist klar: Autofahren in Zukunft nur noch für Wohlhabende...
Dr. Michael Kanno
24.02.2023 um 23:32
Wenn man in Betracht zieht, dass der kleine VW ID3 ein Gewicht vorweisen kann von 1800 kg wie ein Jaguar XF oder eine Mercedes E-Klasse, dann ist die Frage berechtigt, ob so ein Fahrzeug überhaupt umweltverträglich sein kann. Das Gewicht des Golf 1 betrug genau die Hälfte! Weitere Probleme: die hohen Anschaffungskosten, die geringe Reichweite, die lange Ladezeit und: Anhängerbetrieb ist nicht möglich. Die anderen größeren und noch schwereren Elektro-Modelle haben mit CO2-Einsparung nun gar nichts mehr zu tun. Dazu noch: die Herstellung der Lithiumionen-Batterie verschlingt extrem viel Energie.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch