Tesla installiert wohl erste V4-Supercharger in Europa

Tesla hat mit der Installation einer neuen Generation seiner Supercharger begonnen. Der erste bekannte Standort für die Tesla-Schnellladestationen der vierten Generation ist Harderwijk in den Niederlanden, etwa 60 Kilometer von Amsterdam entfernt.

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Die Eröffnung des gesamten Standorts in Harderwijk ist der Tesla-Karte zufolge im zweiten Quartal 2023 geplant. Dass die Installation der neuen Supercharger-Generation in Europa anläuft, hatte die zuständige Tesla-Managerin beim Investors Day in der vergangenen Woche angekündigt. Ein konkreter Standort wurde nicht genannt – entsprechende Bauarbeiten wurden nun aber an dem genannten Supercharger-Standort in den Niederlanden entdeckt. Es könnte sich somit um den ersten V4-Standort weltweit handeln. Tesla zufolge sollen dort 16 Ladepunkte entstehen. Es ist noch unklar, ob es sich nur um V4-Säulen handeln wird. Bisher wurden von dem eMobility-YouTuber „ElectricFelix“ vier der neuen Säulen gesichtet.

Die neuen Säulen sind deutlich höher als die V3-Supercharger. Im Vergleich zu den aktuellen V3-Superchargern sollen sie aber (zunächst) wohl keine Erhöhung der Ladeleistung bieten – es bleibt demnach bei den 250 kW in der Spitze. Das große Unterscheidungsmerkmal der V4-Supercharger ist neben dem höheren Gehäuse offenbar ein längeres Ladekabel, was das Laden für Elektroautos anderer Marken vereinfachen soll.

Da alle Teslas den Ladeport hinten links am Rücklicht haben, konnten bisher die kurzen Ladekabel auf diese einheitliche Ladeport-Position ausgelegt werden. E-Autos von Fremdmarken mit Ladeport hinten rechts oder hinter dem Vorderrad konnten zum Teil nicht die für ihren Stellplatz vorgesehene Ladesäule nutzen – und haben so bisher zwei Ladepunkte belegt.

Ob das höhere Gehäuse weitere technische Gründe hat oder nur dazu dient, das längere Ladekabel aufzunehmen, ist bisher nicht bekannt. Bei den bisherigen Supercharger-Generationen war das Gehäuse stets so ausgelegt, dass die Ladekabel nicht oder kaum den Boden berührten. Tesla hatte bereits vor einiger Zeit eine schrittweise Erhöhung der Ladeleistung auf 300 kW und möglicherweise mehr in Aussicht gestellt. Doch dazu gibt es (aktuell) keine Anzeichen. Ein Foto, das angeblich das Typschild einer der Säulen zeigen soll, gibt eben jene 250 kW maximale Ausgangsleistung an – maximal sind 500 Volt möglich, die Stromstärke liegt bei bis zu 631 Ampere.

Die in den Niederlanden gesichteten Säulen ähneln einem Entwurf, der erstmals im vergangenen Sommer in Patent-Zeichnungen gesichtet wurde – bereits damals wurde über ein mögliches V4-Design spekuliert. Diese Säule ist etwas schmaler als ein V3-Supercharger, aber wie erwähnt höher – und vor allem verabschiedet man sich von dem charakteristischen Supercharger-Design mit dem hohlen Gehäuse. Zumindest der Entwurf von 2022 sah ein massives Gehäuse mit Kabel an der Außenseite vor.

Update 16.03.2023: Tesla hat seine ersten Schnellladestationen der vierten Generation in Betrieb genommen. Sie stehen wie vorab durchgesickert in Harderwijk in den Niederlanden, wo sich nun 16 dieser V4-Supercharger finden. Bald soll der Standort auch für Fremdmarken geöffnet werden.
teslamag.de, insideevs.com, electrek.co, twitter.com (Update)

4 Kommentare

zu „Tesla installiert wohl erste V4-Supercharger in Europa“
Max
06.03.2023 um 16:32
Mit einer Ausgangsspannung von 500 V werden viele künftige Fremdfabrikate unnötig in der Ladeleistung gedrosselt oder, wenn "reine" 900-V-Architekturen kommen werden, ganz ausgesperrt werden. Nicht umsonst fordert die NOW eine maximale Spannung von mindestens 920 V für das Deutschlandnetz. Was für eine Fehlentscheidung von Tesla!
Otto
06.03.2023 um 21:17
@Max wie viel Ladestationen hast du schon selbst gebaut und verkauft?
Dieter Schleenstein
07.03.2023 um 07:54
Warum setzt Tesla auf höhere Ströme statt Spannungen. Ich dachte, die CCS-Stecker wären auf 500 A limitiert?
Philipp
07.03.2023 um 13:03
Sind sie aber, aber Tesla verbaut ja an seinen Ladensäulen einen eigenen, Typ2-kompatiblen Stecker. Da können sie machen was sie wollen :-).

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