Natrium-Ionen-Zellen von CATL und BYD kommen wohl noch 2023 in E-Autos

Sowohl CATL als auch BYD wollen laut einem Medienbericht noch in diesem Jahr Natrium-Ionen-Batterien in elektrischen Serienautos zum Einsatz bringen. Dabei werde es sich aber zunächst um eine Mischform aus Natrium-Ionen- und Lithium-Ionen-Akku handeln.

Wie das bei Themen rund um die asiatischen Zellherstellern meist gut informierte Portal „36kr“ von Insidern erfahren haben will, plant CATL die Einführung der neuen Energiespeicher zunächst im ersten Modell der Chery-Marke iCar, das im vierten Quartal dieses Jahres auf den Markt kommen soll, und später auch in anderen Chery-Modellen. CATL hatte Chery kürzlich bereits als Erstkunde für seine Natrium-Ionen-Batterien bestätigt, ohne jedoch Details zu nennen.

Die Marke iCar hatte Chery erst im Vorfeld der Automesse in Shanghai vorgestellt – mit zwei Concept Cars. Beim iCar GT handelt es sich um einen flachen Elektro-Sportwagen, der iCar 03 ist ein kantiges Kompakt-SUV mit 4,20 Metern länge. Bei dem in Shanghai ausgestellten Fahrzeug handelte es sich noch um einen Prototypen mit verdunkelten Scheiben, Hinweise auf das Innenraum-Design gibt es also noch nicht. Da Natrium-Ionen-Batterien deutlich günstiger sind, aber auch eine geringere Energiedichte aufweisen, ist es wahrscheinlicher, dass der iCar 03 das erste Modell mit einem gemischten Batteriepack aus Li-Ion- und Na-Ion-Zellen wird und nicht der Sportwagen.

Technische Details zum iCar 03 wurden am Rande der Präsentation in Shanghai offenbar noch nicht genannt. Auch der Bericht von „36kr“ enthält noch keine Informationen zu dem vermutlich gemischten Batteriepack.

BYD plant die Einführung seiner neuen Batterien, bei denen es sich vorerst ebenfalls um eine Mischung aus Natrium- und Lithium-Akku handeln soll, dem neuen Bericht zufolge ab der zweiten Hälfte dieses Jahres zuerst in seinem Modell Seagull. Der E-Kleinwagen von BYD ist gerade auf dem chinesischen Markt in den Vorverkauf gestartet – zunächst mit LFP-Akkus zu Preisen ab 78.800 Yuan (umgerechnet rund 10.500 Euro).

Bereits im November 2022 gab es in China Gerüchte, wonach BYD Interesse an Natrium-Ionen-Akkus habe – bereits damals wurden die Modelle Qin EV, der Kompaktwagen Dolphin und eben der Seagull genannt. Konkret wurde berichtet, dass die BYD-Batteriesparte FinDreams solche Zellen bereits bis zur Mustervalidierung entwickelt habe. BYD hatte die Berichte seinerzeit noch zügig dementiert.

Aber auch jetzt handelt es sich nur um unbestätigte Insider-Informationen. Angesichts der fortgeschrittenen Entwicklung scheint ein zumindest anfangs begrenzter Einsatz der Natrium-Ionen-Zellen in gemischten Batteriepacks möglich. Da die Lithium-Preise zuletzt aber wieder stark gesunken sind, könnte sich das akute Interesse der chinesischen Batteriehersteller vorübergehend wieder abkühlen. „Natrium-Ionen-Batterien sind in ein bisschen ein Tal im Moment“, zitiert „36kr“ eine anonyme Quelle. Langfristig werde der Einsatz aber nicht infrage gestellt – alleine schon, um die Abhängigkeit von Lithiumressourcen zu verringern.
36kr.com (auf Chinesisch), cnevpost.com, carscoops.com (iCar-Vorstellung)

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