VW und Shell errichten Batterie-gestützte HPC-Säule in Göttingen

Volkswagen und Shell Deutschland haben in Göttingen die erste Flexpole-Ladestation an einer Shell-Tankstelle in Betrieb genommen. Wenn der Probe-Einsatz erfolgreich ist, könnten weitere Exemplare der Batterie-gestützten HPC-Säule von Elli an Shell-Tankstellen in Europa entstehen.

Die Flexpole-Ladesäulen der Volkswagen-Marke Elli mit bis zu 150 kW Leistung können dank des integrierten Batteriesystems direkt an das Niederspannungsnetz angeschlossen werden. Üblicherweise werden Schnelllader dieser Leistungsklasse über eine Trafo-Station an die Mittelspannung angeschlossen – was zusätzliche Bau-Kosten und Genehmigungen von den jeweiligen Netzbetreibern nötig macht.

Zudem soll der Aufbau einer solchen Ladesäule mit Batteriespeicher schneller erfolgen können: „Ein schnellerer Ausbau der Ladeinfrastruktur wird erschwert durch die Notwendigkeit von Spezial-Transformatoren, deren Beschaffung von langen Lieferzeiten geprägt ist. Darüber hinaus richten rund 900 deutsche Verteilnetzbetreiber unterschiedliche Anforderungen an die Transformatoren“, schreibt VW in der Mitteilung.

Die 150 kW Peakleistung der Flexpole-Säule werden hingegen aus der integrierten Batterie gepuffert, die anschließend wieder per Niederspannung nachgeladen werden muss. Mit diesem Ansatz ist VW bzw. die Tochter Elli nicht alleine, Anbieter wie ADS-TEC Energy und Numbat haben sich auf diese Lade-Technologie spezialisiert – wobei Numbat auch Technik von ADS-TEC nutzt. Aber: Auch Numbat wird Batterie-gestützte HPC an 70 Shell-Tankstellen errichten.

Nach erfolgreichem Testbetrieb wollen Shell und Volkswagen die Flexpoles sukzessive in Deutschland und weiteren Ländern Europas ausrollen. Konkrete Ausbauziele werden in der Mitteilung aber noch nicht genannt.

„Mit den Elli Flexpole-Ladestationen von VW können wir einen wichtigen Beitrag zum erforderlichen Ausbau der Ladeinfrastruktur beitragen. Und zwar an den Standorten, wo es sonst für schnelles Laden schwierig wäre“, sagt Tobias Bahnsen, Head of Shell E-Mobility zuständig für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Simon Löffler, bei Elli verantwortlich für die Bereiche Sales, Produkte und Projekte, ergänzt: „Der schnelle Ausbau der Ladeinfrastruktur ist eine Voraussetzung für den Erfolg der E-Mobilität. Mit Innovationen wie der Elli Flexpole leisten wir dazu einen Beitrag. Sie kann nahezu überall ohne große Bauarbeiten aufgestellt werden und eignet sich daher ideal für einen schnellen Aufbau von Schnelllademöglichkeiten.“

Vor rund einem Jahr hatte Volkswagen bereits zusammen mit dem Partner BP an einer Aral-Tankstelle in Düsseldorf eine Flexpole-Ladesäule in Betrieb genommen.
volkswagen-newsroom.com

2 Kommentare

zu „VW und Shell errichten Batterie-gestützte HPC-Säule in Göttingen“
Holger Kirsch
18.02.2024 um 16:31
Wie groß ist denn der Batteriespeicher? Mehr als 75kw konnte ich noch nicht aus den Säulen herausholen
JK
18.02.2024 um 23:07
Wenn von Anfang an geplant war, dort einen Akku als Puffer einzusetzen, dann könnte es natürlich sein, dass man auch nur einen "kleinen" Netzanschluss errichtet hat. Für 150kW brauchste keinen Trafo errichten, denn du kannst direkt auf die Niederspannung drauf in den meisten Fällen.

Schreiben Sie einen Kommentar zu Holger Kirsch Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch