Huayou baut Kathodenmaterial-Fabrik in Ungarn

Das chinesische Unternehmen Huayou Cobalt wird in Ungarn seine erste europäische Fabrik errichten, um dort Kathodenmaterial für Elektroauto-Batterien zu produzieren. Der vorgesehene Standort in Ács liegt nur wenige Kilometer von der Stadt Győr entfernt, wo Audi ein Werk betreibt.

Wie der ungarische Außen- und Handelsminister Péter Szijjártó bekannt gegeben hat, wird Huayou Cobalt 520 Milliarden Forint (rund 1,4 Milliarden Euro) in die Kathodenmaterial-Fabrik in Ács im Norden des Landes investieren. Das Werk soll auf eine Kapazität von rund 100.000 Tonnen pro Jahr kommen. Weitere Details sind noch nicht publik. So bleibt unklar, ab wann die Fabrik errichtet und wann fertiggestellt werden soll.

Bei dem chinesischen Konzern handelt es sich um einen der wichtigsten Lieferanten von Batterie-Rohstoffen weltweit. Das Unternehmen unterhält zahlreiche Partnerschaften mit Autobauern und Batteriezellherstellern – mit VW sollen beispielsweise zwei Joint Ventures in China gegründet werden. Auch mit BMW besteht in China bereits eine Partnerschaft, allerdings nicht im Bereich Rohstoffbeschaffung, sondern beim Recycling.

In Ungarn ziehen aktuell viele Autobauer und Batteriehersteller ihre Werke hoch. Speziell für China bietet das Land günstige Investitionsbedingungen. So bauen etwa CATL und Eve Energy in Debrecen große Batteriezellen-Fabriken. Auch BMW errichtet in Debrecen aktuell ein erstes E-Auto-Werk für die Fahrzeuge der Neuen Klasse samt Batteriemontage. Und der südkoreanische Batteriematerial-Hersteller EcoPro BM hat Ende April mit dem Bau einer Fabrik in Debrecen begonnen.

Der von Huayou favorisierte Standort Ács liegt nur wenige Kilometer von der Stadt Győr entfernt, wo Audi ein Werk betreibt. Dort soll in den kommenden Jahren die Produktion reiner Elektroautos starten. Es gilt als wahrscheinlich, dass dort künftig ein elektrisches Kompakt-Modell gefertigt wird. Zurzeit baut Audi in Győr den A3. Aus der ungarischen Stadt kommen zudem Verbrenner- und Elektro-Motoren für den Gesamtkonzern. Ab 2025 will Audi in seinem dortigen Werk eine neue E-Motorenfamilie für die Plattform MEB ECO zum Einsatz in den elektrischen Kleinwagen des Volkswagen-Konzerns produzieren.

Von den aktuellen E-Antrieben fertigt Audi Hungaria rund 100.000 Einheiten pro Jahr – dort werden unter anderem auch die Asynchronmaschinen für den in Brüssel gebauten e-tron quattro hergestellt. Seit Kurzem werden in Györ zudem wie berichtet E-Antriebe für die Premium Platform Electric (PPE) produziert.
hungarytoday.hu, budapesttimes.hu

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