Nick Cassidy gewinnt Formel-E-Rennen in Portland

Nick Cassidy hat den ePrix in Portland im US-Bundesstaat Oregon gewonnen. Im zwölften von 16 Saisonrennen der Formel E fuhr der Pilot von Envision Racing vom zehnten Startplatz ganz an die Spitze und sicherte sich den Sieg vor Jake Dennis (Andretti-Porsche) und Antonio Felix da Costa (Porsche).

Das diesjährige US-Rennen der Formel E fand nicht auf dem bekannten Stadtkurs in New York City statt, sondern zum ersten Mal in Portland – und auch dort nicht auf einem Formel-E-typischen Stadtkurs. Die permanente Rennstrecke, auf der sonst unter anderem die US-Rennserie Indycar fährt, hatte somit ein ganz anderes Profil als eine enge Strecke durch die Innenstadt mit rechtwinklingen Kurven und kleinen Auslaufzonen. Mit den hohen Vollgas-Anteilen sorgte der Portland International Raceway für besondere Herausforderungen beim Energiemanagement.

Das hat Nick Cassidy im Kunden-Jaguar von Envision Racing am besten hinbekommen: Der Neuseeländer konnte nach Berlin und Monaco bei der Portland-Premiere seinen dritten Sieg in dieser Saison feiern. Dabei konnte er das Rennen nicht von der Spitze weg kontrollieren. In der Qualifikation hatte Cassidy die KO-Phase für die ersten acht Startplätze noch verpasst und musste als Zehnter in das Rennen starten – und somit entsprechend viele Fahrzeuge überholen.

Trotz der besonderen Strecke in Portland hat sich auch bei dem US-Rennen wieder gezeigt, dass Jaguar und Porsche für die erste Saison mit den Gen3-Rennwagen die besten Antriebe entwickelt haben. Denn die Pole Position in der Qualifikation ging an Jake Dennis im Andretti-Porsche. Beim US-Heimrennen des Andretti-Teams kam der Brite auf Platz zwei hinter Cassidy ins Ziel – vor Antonio Felix da Costa im Werks-Porsche.

Porsche-Pilot Wehrlein verliert Meisterschaftsführung

Dabei sah es lange Zeit so aus, als ob Dennis der schnellste Fahrer in dem Spitzen-Trio war. Cassidy, Dennis und da Costa konnten sich nach der zweiten Safety-Car-Phase (nach einem Unfall von Nico Müller) etwas vom Rest des Feldes absetzen. Nach mehreren Überholmanövern übernahm aber Cassidy kurz vor Schluss den ersten Platz. In der letzten Rennrunde konnte Dennis Cassidy aber nicht mehr angreifen, da dieser noch mehr Energie in der Batterie hatte – stattdessen musste sich Dennis nach hinten gegen da Costa wehren.

Für Jake Dennis hat es sich gelohnt, den zweiten Platz gegen da Costa zu verteidigen: Mit P2 und den Zusatzpunkten für die Pole Position hat der Brite mit nun 154 Punkten die Führung in der Fahrerwertung übernommen. Und das denkbar knapp, denn Rennsieger Cassidy kommt mit den 25 Zählern auf 153 Punkte. Porsche-Werkspilot Pascal Wehrlein, der nach einem Sieg und einem sechsten Platz bei den beiden Rennen in Jakarta wieder die Führung in der Meisterschaft übernommen hatte, kam in Portland nur auf Platz 8 ins Ziel. Mit 138 Punkten ist Wehrlein nun nur noch Dritter.

Kurz zu den weiteren deutschen Fahrern: Maximilian Günther wurde nach seinem zweiten Sieg in Jakarta in Portland Sechster und damit in seinem Maserati bestplatzierter Pilot mit einem Stellantis-Antrieb. In der Meisterschaft ist Günther nun Siebter. René Rast im McLaren-Nissan blieb trotz Startplatz vier in Portland zum sechsten Mal in Folge punktelos (Platz 14), in der Meisterschaft ist Rast noch Zwölfter. André Lotterer im zweiten Andretti-Porsche konnte in Portland als 19. ebenfalls keine Punkte sammeln.

Dank des Podiums von da Costa kann sich das Porsche-Werksteam in der Teamwertung mit 231 Punkten noch vor Envision Racing (225 Punkte) halten. Dahinter folgen das Jaguar-Werksteam (184 Punkte) und Andretti-Porsche mit 177 Punkten. DS Penske als Fünfter in der Team-Wertung konnte in Portland keine Punkte sammeln – aus einem kuriosen Grund: Das Team hatte in Portland in der Boxengasse RFID-Sensoren installiert, die an allen vorbeifahrenden Autos der Konkurrenz erfassen, auf welchem Reifensatz diese unterwegs sind. Das ist eine wichtige Information, um etwa im Training die Rundenzeiten besser einschätzen zu können – ob diese auf einem abgenutzten oder frischen Reifensatz gefahren wurde. Nur sind solche Sensoren per Reglement ausdrücklich untersagt. Daher mussten sowohl Jean-Eric Vergne als auch der aktuelle Weltmeister Stoffel Vandoorne das Rennen aus der Boxengasse starten. Zwar konnten beide DS-Rennwagen gut aufholen, mit den Plätzen elf und zwölf blieben sie aber punktelos.

Weiter geht es am 15. und 16. Juli mit zwei Rennen in Rom, ehe am 29. und 30. Juli das Saisonfinale mit zwei Rennen in London ansteht.
fiaformulae.com (Rennbericht), fiaformulae.com (Rennergebnis), fiaformulae.com (Fahrerwertung), fiaformulae.com (Teamwertung)

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